Mit Feuerwerk sicher ins neue Jahr
Der Zoll findet immer mehr illegale Böller. Doch auch mit Raketen aus dem Handel kann einiges schiefgehen. Worauf Sie an Silvester achten sollten
Zu Silvester verabschieden die meisten Deutschen das alte Jahr mit einem Knall- und Lichtspektakel. Am heutigen Donnerstag startet der Verkauf für die Feuerwerkskörper – das Gesetz erlaubt diesen nur an den letzten drei Werktagen eines jeden Jahres. In dieser Zeit klingeln die Kassen im Einzelhandel: Über 100 Millionen Euro lassen sich die Deutschen das private Feuerwerk Jahr für Jahr kosten.
Beim Kauf von Böllern und Raketen sollte man allerdings genau hinsehen – vor allem, wenn man die Feuerwerkskörper im Internet kaufen will. Auch der Zoll warnt vor illegalem Feuerwerk aus dem Ausland: In der brandenburgischen Grenzregion zu Polen steigt die sichergestellte Menge an Knallern, die in Deutschland nicht zugelassen sind. Das sagte die Sprecherin des Hauptzollamts Frankfurt an der Oder, Astrid Pinz. Ein Grund sei, dass in Polen das gesamte Jahr über Pyrotechnik zu kaufen ist.
Was macht „Polenböller“so gefährlich?
Der Begriff „Polenböller“gilt als Synonym für in Deutschland nicht zugelassene Knallkörper, die eine besondere Sprengkraft haben, wie der Verband der pyrotechnischen Industrie erläutert. Diese Knaller seien an der Lautstärke zu erkennen. Vor allem werden sie in Polen gekauft – daher kommt auch der Begriff. Hergestellt werden die als „Polenböller“bezeichneten Knaller aber meist in China, berichten deutsche Behörden. Das Land sei generell der Haupthersteller von Feuer- werk. Geschäftsführer Klaus Gotzen vom Verband der pyrotechnischen Industrie bedauert, dass die illegalen Knaller der heimischen Feuerwerkindustrie einen Imageschaden verursachen, weil es immer wieder zu schlimmen Unfällen damit komme. Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung warnte unlängst vor illegalem Feuerwerk: Hintergrund ist der „Blitzknallsatz“– ein Oxidationsmittel in Kombination mit einem Metallpulver. Wegen der Sprengkraft könne es zu Unfällen mit abgetrennten Gliedmaßen kommen. Die in Deutschland zugelassenen Knallkörper bestehen hingegen aus Schwarzpulver. Im brandenburgischen Grenzgebiet stellten Zollbeamte im Jahr 2016 rund 9,5 Millionen Tonnen illegale Böller, Kracher und Feuerwerkskörper sicher, wie das Hauptzollamt Frankfurt an der Oder berichtet.
Wie erkenne ich sicheres Feuerwerk?
Wer sein Feuerwerk unbeschadet abbrennen will, sollte nur geprüfte Feuerwerkskörper mit deutscher Gebrauchsanleitung kaufen. Diese sind sehr leicht an einer Registriernummer und dem CE-Zeichen in Verbindung mit der Kennnummer 0589 der Prüfstelle BAM zu erkennen. Die Kennnummer steht am Anfang jeder Registriernummer. Danach folgt die Feuerwerkskategorie (F1 oder F2) und eine fortlaufende Nummer.
Wer darf Feuerwerk kaufen?
Unter die Klasse F1 fallen harmlose Feuerwerksartikel wie Wunderkerzen, Knallerbsen und Tischfeuerwerk. Diese kann man das ganze Jahr über kaufen und benutzen. Freigegeben sind sie für Kinder ab zwölf Jahren.
Anders sieht es bei Raketen und lauten Böllern aus. Diese Feuerwerkskörper gehören zur Klasse F2. Der Verkauf dieser Artikel ist nur an Personen über 18 Jahre gestattet und zeitlich auf die letzten drei Werktage des Jahres begrenzt.
Wie muss ich Feuerwerk lagern?
Gefahren lauern nicht nur beim Kauf und Abbrennen von Böllern und Raketen. Auch das eigene Zuhause ist gefährdet. In Wohnungen erlaubt der Gesetzgeber nur eine Menge von maximal einem Kilogramm Feuerwerk. Das 15-Fache ist in einem Schuppen oder einer Einzelgarage zulässig. Feuerwerker sollten außerdem beachten, Böller und Raketen kühl und trocken zu lagern. Feuchtigkeit kann Feuerwerkskörper unbrauchbar machen, Hitze zu einer Explosion führen. Wie an Tankstellen gilt im Lagerraum striktes Rauchverbot und das Verbot von offenem Feuer.
Kann Feuerwerk Häuser in Brand stecken?
Auch anderswo ist erhöhte Vorsicht geboten: Raketen, die ihr Ziel verfehlen, können auf Balkonen und Terrassen Brände entzünden. Daher sollten beide am Silvestertag besser auf- und leer geräumt sein, rät der Deutsche Feuerwehrverband in Berlin. Gerade Gartenmöbel, Sonnenschirm oder Zeitungsstapel entzünden sich leicht. Auch der trockene Weihnachtsbaum, der aus dem Wohnzimmer auf den Balkon geräumt wurde, ist eine Brandgefahr.
An den Weihnachtsfeiertagen essen die meisten traditionell schwere Kost: fleischlastige Gerichte, fette Soßen und kalorienreiche Desserts. Auch die Kaffeetafel ist reichhaltig. In der Zeit danach wird es vielen Menschen aber zu viel – sie fühlen sich unwohl nach zu viel Fett und zu viel tierischem Eiweiß – was also tun? Isabelle Keller von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung rät dazu, schon bei der Planung genau zu überlegen, wo sich Kalorien einsparen lassen. „Das geht beim Frühstück los: Das Croissant kann man vielleicht durch eine Vollkornschnitte oder ein kleines Müsli mit frischem Obst ersetzen.“
Wer eingeladen ist und weiß, dass dort Deftiges auf den Teller kommt, kann für die Mahlzeiten daheim leichte Hauptgerichte planen. Blattsalate oder Gemüsesuppen als Vorspeise und gegrillter Fisch als Alternative zu Fleisch sind gute Optionen. Die Ernährungsexpertin rät dazu, auf eine niedrige Energiedichte der Speisen zu achten. Also Gerichte mit viel Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte und Vollkorngetreide zu bevorzugen: „Haben Sie Mut, mal etwas Neues auszuprobieren: eine Paprikasuppe als Vorspeise, einen Linsensalat mit Feldsalat und Tomaten, dazu eine kleine Portion gratinierter Lachs – fertig. Und das Dessert wird mit der Kaffeetafel zusammengelegt. Statt Kuchen kommt ein leckerer Bratapfel auf den Tisch.“Optimal wäre, das Ganze mit Bewegung zu kombinieren: ein Spaziergang mit der Familie etwa.
Christian Kessler, Arzt am Immanuel Krankenhaus in Berlin, hält viel von Esspausen nach kalorienreichen Festtagen: „Grundsätzlich ist es gut, dem Körper im 24-Stunden-Rhythmus mindestens eine Pause von 14 Stunden zu gönnen, damit er die Nahrung in Ruhe verdauen kann. Und als Faustregel hat sich eine Pause von vier Stunden zwischen den Mahlzeiten bewährt.“Nach den Feiertagen kann man ruhig auch eine Mahlzeit weglassen. „Es spricht nichts dagegen, nur mit einem Espresso oder Tee in den Tag zu starten, wenn man morgens kein Hungergefühl verspürt.“Wer sich leichter fühlen möchte, schafft dies mit ein paar „Veggie-Days“. Kesslers Tipp: zu fleischlosen Mahlzeiten