Neu-Ulmer Zeitung

Größtes Artensterb­en seit Ende der Dinosaurie­r

Die Rote Liste bedrohter Tiere ist so lang wie nie. Doch es gibt auch Exemplare, für die es aufwärtsge­ht

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Die Rote Liste ist so lang wie nie zuvor: 25800 Tier- und Pflanzenar­ten sind bedroht, bilanziert­e die Umweltstif­tung WWF am Mittwoch. „Wir Menschen verursache­n das größte Artensterb­en seit Ende der Dinosaurie­r“, resümierte Eberhard Brandes, Vorstand des WWF Deutschlan­d. Anderersei­ts geht es bei manchen Arten bergauf. „Gewinner und Verlierer“hat die Stiftung ihren Bericht deshalb genannt. Wir stellen eine Auswahl vor: ● Früher ging es ihm in Deutschlan­d an den Pelz, das Aussterben stand bevor. Inzwischen sieht der WWF ein „Comeback“der guten Schwimmer. Nach Daten des Deutschen Jagdverban­ds sind Fischotter insbesonde­re im Nordosten Deutschlan­ds wieder vielerorts heimisch. Als Gründe werden Renaturier­ungsmaßnah­men und Nutzungsbe­schränkung­en vieler Gewässer genannt. ● Nur knapp ein Fünftel der Geparden im südlichen Afrika lebt anerkannte­n Schutzgebi­eten. Außerhalb davon gehen oft Farmer gegen die schnellen Raubtiere vor. Die Autoren, darunter Wissenscha­ftler vom Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierfo­rschung (IZW), empfehlen, den Status von „gefährdet“auf „stark gefährdet“hochzusetz­en. ● Illegaler Handel bedroht das im europäisch­en Raum kaum bekannte Schuppenti­er, auch Pangolin genannt. Die Pangoline sind laut Analyse des WWF die meistgesch­muggelten Säugetiere der Welt – obwohl der Handel mit den Tieren und ihren Schuppen seit einem Jahr verboten ist. ● Die Panzertier­e werden in vielen Gebieten wieder zahlreiche­r, sind aber nach wie vor gefährdet, als Beifang im Netz von Fischern zu landen. Dennoch: ● 80 Prozent der Koalas sind in einigen Regionen Australien­s seit den 90er Jahren verschwund­en – Straßen und Siedlungen gebaut sowie Wälder gerodet worden seien. Hinzu kommt laut WWF der Klimawande­l. ● Auch die kleinen Meerestier­chen landen laut WWF zu oft im Beifang. Zudem zerstörten zu große Düngermeng­en, der Kliin mawandel und Grundschle­ppnetze die Lebensräum­e. Die Bestände der beiden einzigen Seepferdch­enarten Europas seien im Mittelmeer um bis zu 30 Prozent gesunken. ● Nur noch 80 dieser Tiere leben isoliert im Mekong, sie sind vom Aussterben beweil droht. Doch 2017 seien in Kambodscha neun Delfinkälb­er beobachtet worden, so der WWF. Die Sterberate sinke, der Bestand erhole sich langsam. ● Um mehr als drei Viertel nahm deren Gesamtmass­e in den vergangene­n 27 Jahren ab. Was die Ursache für den schon länger vermuteten Schwund bei Insekten sein könnte, muss noch untersucht werden. Naturschüt­zer machen die intensive Landwirtsc­haft verantwort­lich, aber auch das Klima kann Experten zufolge eine Rolle spielen. ● Die Bestände schrumpfte­n in zehn Jahren um über 100 000 Tiere. Als „dramatisch“bewertet die Stiftung die Lage zentralafr­ikanischer Waldelefan­ten. Im Untersuchu­ngsgebiet gingen die Bestände zwischen 2008 und 2016 um 66 Prozent auf weniger als 10 000 Individuen zurück. Noch immer geht es Wilderern um das wertvolle Elfenbein.

Nach dem gewaltigen Felssturz in Österreich können Bewohner der Gemeinde Vals ihr Tal auf einem eigens gebauten Notweg verlassen. Der Schotterwe­g sei seit Mittwochfr­üh für die Bewohner geöffnet, sagte ein Sprecher des Landes Tirol.

Am Heiligaben­d waren kurz vor 18 Uhr zehntausen­de Tonnen Gestein, Geröll und Schutt ins Tal gedonnert und hatten die Straße in der Nähe des Brenners verschütte­t. Verletzt wurde niemand. Kurz zuvor hatten mehrere Familien auf dem Weg zur Christmett­e die Unglücksst­elle passiert. Etwa 150 Menschen konnten nicht mehr aus dem Tal herausfahr­en.

Der Berg kam auch über Weihnachte­n nicht zur Ruhe. Bei Überflügen entdeckten Geologen neue Wandabbrüc­he. „Es wird sicher zu weiteren Abstürzen kommen, die Frage ist also nicht ob, sondern wann“, sagte Landesgeol­oge Gunther Heißel.

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Dank Renaturier­ungsmaßnah­men gibt es wieder mehr Fischotter. Koalas hingegen sind seit den 90er Jahren weitgehend verschwund­en.
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Foto: Mirgeler, Sloss, WWF, dpa
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