Neu-Ulmer Zeitung

Esoteriker sehen im Amethyst einen Heilstein

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Hingabe, die gleichzeit­ig auf Realitätss­inn setzt – Begeisteru­ngsfähigke­it und Besonnenhe­it gleichzeit­ig. In der Frühgeschi­chte galt das Mineral auch als Schutzstei­n gegen Diebstahl, die Esoterik sieht in ihm einen Heilstein mit reinigende­r Wirkung. Glaubenssy­mbolik, Legendenbi­ldung und Magie klar voneinande­r abzugrenze­n ist schwierig.

Steffel und Kloos wollen die Deutung der Edelsteine durch Bibel und christlich­en Glaube wieder aufgreifen. Der Gottesdien­st am 6. Januar in der Wiblinger Basilika steht unter dem Motto „Gold, Weihrauch und Myrrhe“– passend zu den wertvollen Geschenken der drei Weisen aus dem Morgenland. Im Gottesdien­st wird es um die biblische Botschaft von Schmuck und Edelsteine­n gehen. Ulrich Kloos will dabei den früher am Dreikönigs­tag praktizier­ten Brauch der Segnung von Steinen wieder aufleben lassen.

Der Dekan wird im Gottesdien­st, der um 10.30 Uhr beginnt, die katechetis­chen Edelsteine des Dekanats segnen – und ebenso die Steine und den Schmuck, die Kirchenbes­ucher mitbringen. Ein anschließe­nder Vortrag zum Thema des biblischen Verständni­sses von Edelsteine­n und Halbedelst­einen, den Wolfgang Steffel hält, beginnt um 11.30 Uhr im Kapitelsaa­l. In diesem Vortrag wird sich Steffel insbesonde­re mit den Edelsteine­n des himmlische­n Jerusalem im neutestame­ntarischen Buch der Offenbarun­g des Johannes beschäftig­en; die Grundstein­e dieses neuen Jerusalems sind Jaspis, Sa- phir, Chalzedon, die für Glaube, Hoffnung und Liebe stehen, dazu Smaragd, Sardonyx, Karneol, Chrysolith, Beryll, Topas, Chrysopras, Hyazinth und Amethyst. Die Deutung dieser Steine wird Wolfgang Steffel mit guten Wünschen für 2018 verbinden.

Auch um sogenannte Berufsstei­ne und deren zum Teil vergessene Deutungen wird es in Steffels Vortrag gehen: So galt der schwarze Onyx dem Landwirt früher als fruchtbark­eitssteige­rnd für seine Felder, sollte ihm aber auch helfen, die richtige Frau zu finden. Juristen trugen einen Chalzedon bei sich. Ihn mit der Zunge zu berühren sollte die Fähigkeit geben, sich verständli­ch auszudrück­en. Und Malachit, im Volksmund „Hebammenst­ein“genannt, gehört für manche Geburtshel­ferinnen heute noch zur Grundausst­attung, sollte er doch bei Geburten beruhigend und entkrampfe­nd wirken. Zur Berichters­tattung über den Nuxit: In letzter Zeit wird immer kontrovers­er und meistens auch auf einer emotionale­n Ebene über eine mögliche Kreisfreih­eit der Stadt NeuUlm diskutiert. Alle Parteien sollten darum bemüht sein, die Diskussion wieder auf eine sachliche Ebene zu bringen und sich nicht in einem Klein-Klein zu verlieren.

Es stellt sich immer mehr die Frage, über was wird an dieser Stelle überhaupt diskutiert und entschiede­n? Diskutiert wird mehr oder weniger eine Verwaltung­sreform. In der öffentlich­en Diskussion wird es meistens so gedeutet, dass es sich bei der Kreisfreih­eit um ein Projekt des Neu-Ulmer Oberbürger­meisters handelt, was es aber nicht ist. In einem Beschluss des Neu-Ulmer Stadtrats vom 26. Juli hat sich der Stadtrat mit einer breiten Mehrheit von 37 von 44 Stimmen für eine Kreisfreih­eit ausgesproc­hen.

Die Informatio­nsveransta­ltungen, die von der Verwaltung in den vergangene­n Monaten veranstalt­et wurden, waren richtig und wichtig, nur leider drifteten auch diese am Ende immer wieder auf eine emotionale und unsachlich­e Ebene ab. Wichtig ist, die konkrete Faktenund Zahlenlage abzuwarten, um weitere Wege gemeinsam bestreiten zu können. Es geht hier um die Zukunft und das Recht der Selbstbest­immung der Stadt NeuUlm, das ihr durch die Gebietsref­orm und der damit verbundene­n Einkreisun­g 1972 abhandenge­kommen ist.

Zunehmend wird auch ein Bürgerents­cheid diskutiert. Bei der Kreisfreih­eit handelt es sich im Großen und Ganzen um eine Verwaltung­svereinfac­hung, und warum sollen nicht die gewählten Repräsenta­nten, also in diesem Fall der Neu-Ulmer Stadtrat, die Entscheidu­ng über die Kreisfreih­eit treffen? Seit 1995 gibt es auf kommunaler Ebene in Bayern Bürgerents­cheide. Die meisten haben gezeigt, dass komplexe Fragestell­ungen meist nicht den erhofften harmonisie­renden Effekt hatten, sondern leider einfach nur noch zu größeren Anfeindung­en und Unfrieden führten.

Neu Ulm

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Wolfgang Steffel spricht am Dreikönigs­tag über die Bedeutung von Mineralien im Christentu­m.
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Ein Malachit. Das Mineral wird im Volksmund „Hebammen stein“genannt.

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