Neu-Ulmer Zeitung

Frische Farbe für Christopho­rus

Ein Fachmann soll nächstes Jahr das Gemälde am Turm der Weißenhorn­er Stadtpfarr­kirche restaurier­en. Daneben stehen weitere Arbeiten am Gotteshaus an

- VON JENS NOLL

Christopho­rus war ein bärenstark­er Hüne. Der Legende nach trug er schwache und alte Menschen durch eine Furt und hoffte so, dem Mächtigste­n der Erde dienen zu können. Eines Tages setzte er ein kleines Kind auf seine Schulter und watete mit ihm durch den Fluss. Es stellte sich heraus, dass der Bub Jesus Christus war.

Schon von Weitem sichtbar ist das mehrere Meter hohe Gemälde mit dieser Szene auf dem Turm der Weißenhorn­er Stadtpfarr­kirche. Doch der Zahn der Zeit nagt sowohl am Riesen Christopho­rus als auch am kleinen Jesus. „Das Gesicht des Buben sieht man ja gar nicht mehr“, sagt Bernhard Mooser beim Blick hinauf zum Turm.

Schon lange wartet der katholisch­e Pfarrer darauf, dass das verwittert­e Gemälde restaurier­t wird. Für den Kirchturm ist allerdings nicht die Kirche selbst, sondern die Stadt Weißenhorn zuständig. Auch die Stadträte hätten das Vorhaben gerne noch in diesem Jahr umgesetzt. Doch zugunsten anderer, dringender Projekte wurde die Restaurier­ung bei den Haushaltsb­eratungen hinten angestellt. Nächstes Jahr soll es nun so weit sein.

Auf Nachfrage bei der städtische­n Bauverwalt­ung bestätigt Natalie Merk: „Wir wollen das Bild im Jahr 2018 sanieren.“Die Arbeiten, die ein Fachmann vornehmen muss, gelsteine kommen zum Vorschein. Ganz unten am Boden zeugt Moosbewuch­s von der Feuchtigke­it, die sich im Mauerwerk ausbreitet. Um die 100000 Euro werden einer ersten Kostenschä­tzung zufolge für die Sanierung fällig sein. Ob der Betrag wirklich ausreicht, ist fraglich.

Über die Arbeiten am Sockelbere­ich kann Natalie Merk von der Bauverwalt­ung derzeit nichts Näheres sagen. Anfang Januar sollen im Rathaus erste Details besprochen werden. Bislang ist nur klar, dass die Arbeiten unabhängig von der Restaurier­ung des Christopho­rus-Gemäldes vergeben werden.

Damit nicht genug – im Gespräch mit unserer Zeitung deutet Bernhard Mooser noch ein weiteres Projekt an. Auch am Kirchengeb­äude selbst, das zwischen 1864 und 1867 errichtet und zuletzt zwischen 1997 und 2004 restaurier­t wurde, sind Bauarbeite­n notwendig. Nach dem Einsturz der Eishalle in Bad Reichenhal­l – bei dem Unglück im Januar 2006 starben 15 Menschen – habe die Diözese Augsburg alle Kirchen im Bezirk auf deren Standfesti­gkeit hin untersucht, erzählt der Geistliche. „Bei unserer Kirche wurden im Dachbereic­h massive Schäden entdeckt“, sagt der Pfarrer. Eine akute Gefahr bestehe nicht, dennoch müsse etwas getan werden. „Das Holz ist morsch geworden“, fügt er hinzu.

Im Januar soll es einen Vor-OrtTermin mit den Verantwort­lichen Festlich wird es noch einmal zum Ende des Jahres in Roggenburg – und das neue Jahr beginnt ebenso musikalisc­h: In der Klosterkir­che findet das jährliche Silvesterk­onzert statt. Marianne Altstetter, Sopran, Amalia Arnoldt, Bratsche, Thomas Arnoldt, Horn, und Georges Aubert, Orgel, spielen festliche Musik zur Jahreswend­e und zur Weihnachts­zeit von Johann Sebastian Bach und anderen. Das Silvesterk­onzert findet am Sonntag, 31. Dezember, um 23 Uhr in der Klosterkir­che Roggenburg statt. Zum Abschluss des Konzerts werden um Mitternach­t die neun Glocken des historisch­en Geläuts der Klosterkir­che das neue Jahr 2018 stimmungsv­oll einläuten. (az) O

Karten für das Silvester konzert sind im Vorverkauf im Kloster laden Roggenburg (Telefonnum­mer 07300/92192 750) und vor Ort an der Abendkasse ab 22.15 Uhr erhältlich.

 ?? Foto: Alexander Kaya ?? Das Gemälde von St. Christopho­rus mit dem Christkind am mehr als 70 Meter hohen Turm der Stadtpfarr­kirche Mariä Himmelfahr­t ist stark verwittert. Das Gesicht des kleinen Jesus ist kaum mehr zu erkennen. VÖHRINGEN ROGGENBURG
Foto: Alexander Kaya Das Gemälde von St. Christopho­rus mit dem Christkind am mehr als 70 Meter hohen Turm der Stadtpfarr­kirche Mariä Himmelfahr­t ist stark verwittert. Das Gesicht des kleinen Jesus ist kaum mehr zu erkennen. VÖHRINGEN ROGGENBURG

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