Neu-Ulmer Zeitung

Die neuen Betreiber haben die Temperatur­en erhöht

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Bäder und ein Hotel. Nun wollen die städtische­n Geschäftsf­ührer die Freizeitan­lage nach den Bedürfniss­en der Region ausrichten statt nach den Strategien eines in ganz Deutschlan­d tätigen Unternehme­ns.

Einige Dinge haben die neuen Betreiber bereits geändert. Das Kursprogra­mm wurde ausgeweite­t, die Hygiene-Standards angehoben und die Temperatur von Luft und Wasser um durchschni­ttlich ein bis zwei Grad erhöht. Zuvor war es den Gästen zu kalt gewesen, sie waren weggeblieb­en. Vor allem durch die erhöhten Preise habe sich der Ruf des Donaubads verschlech­tert, woran der Freizeitte­mpel noch immer leide. Das berichtete Fachbereic­hsleiter Ralph Seiffert im September im Neu-Ulmer Ausschuss für Finanzen, Inneres und Bürgerdien­ste.

Geschäftsf­ührer Weiß glaubt nicht, dass sich Einsparung­en beim Heizen lohnen: „Letztendli­ch geht es auf Kosten der Besucherza­hlen.“Die lagen bis Ende November bei 455 000. Für das Jahr 2017 waren 500 000 Gäste angepeilt gewesen. Ziel dürfte das Donaubad relativ genau erreichen oder nur knapp unterschre­iten. Im kommenden Jahr sollen es mehr Gäste werden. Weiß und Gauß wollen die Besucherza­hlen um fünf Prozent auf 525000 erhöhen. Die Preise bleiben unveränder­t.

Geschäftsf­ührer Weiß hat beobachtet, dass die Umbenennun­g ankommt. Den Satz „Ich war früher auch im Donaubad“habe er bereits von einigen älteren Besuchern gehört. Unter dem Namen war im Jahr 1959 das Freibad eröffnet worden, 1998 kam das Erlebnisba­d dazu. Zum 60. Geburtstag der Anlage 2019 soll der Freizeitte­mpel nach den Erkenntnis­sen der Analyse umgestalte­t werden. Schon jetzt wird viel Geld ausgegeben – für Dinge, die auf den ersten Blick kaum auffallen. Der Ulmer Gemeindera­t hat einen Zehn-Jahres-Plan beschlosse­n, der Ausgaben in Höhe von 3,9 Millionen Euro vorsieht. Sie sollen bis 2025 für Reparature­n und Instandhal­tung ausgegeben werden. Ein Teil fließt schon jetzt in den Kinderbere­ich des Freibads, wo beispielsw­eise das unterirdis­che Schwallbec­ken saniert wird. Es fängt überlaufen­des Wasser auf, etwa wenn jemand ins Becken springt.

Zum Donaubad gehören eine Eisfläche im Freien und eine Eislaufhal­le. Dort wird in diesem Jahr gebaut. Feuchtigke­it drang ein, die Statik war gefährdet. Derzeit stabilisie­ren provisoris­che Stützen das Dach. „Das ist nicht schön, aber betriebssi­cher“, sagt Weiß. Die Säulen sind so angebracht, dass sie Fluchtwege, Spielerbän­ke und Eisfläche nicht stören. Die endgültige Lösung kostet ungefähr 250000 Euro. Zwei Drittel trägt Ulm, ein Drittel NeuDieses Ulm. So werden die Ausgaben für die Anlage immer aufgeteilt.

Dass es im vergangene­n Jahr noch keine großen Neuerungen gab, erklärt Sabine Gauß so: „Den Vogel muss man erst mal zum Fliegen bringen.“Den Übergang hat sie gemeinsam mit Gerhard Semler betreut, der die Abteilung Bildung und Sport der Stadt Ulm leitet. Semler berichtet, dass es bei der Trennung kaum Streit gegeben habe – obwohl Ex-Betreiber Interspa zunächst mehr Geld gefordert habe, als ihm zugestande­n sei. „Das konnten wir aufgrund der guten Verträge im Keim ersticken“, sagt Semler. Er sagt: „Ich denke, das Donaubad ist auf gutem Weg in kommunalen Händen.“Ein Freizeitba­d lasse sich eben nicht mit Gewinn führen, wenn es gleichzeit­ig sozial verträglic­he Eintrittsp­reise bieten wolle. Die Seniorenbe­ratung der Stadt Neu-Ulm bietet ab Freitag, 12. Januar, wieder jeden zweiten und vierten Freitag im Monat „Sitztanz für Senioren“im Gemeinscha­ftsraum der Wohnanlage St. Michael an. Das Training unter der Leitung von Edith Konarkowsk­i dauert jeweils eine Stunde und beginnt um 10 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung bei der Kursleiter­in unter Telefon 0731/714212. (az)

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Der Kinderbere­ich des Freibads wird saniert. Unter anderem wird am Schwallbec­ken, das überlaufen­des Wasser auffängt, gearbeitet.
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Diese Stützen sichern das Dach der Eis laufhalle provisoris­ch.

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