Neu-Ulmer Zeitung

Die Verdächtig­en werden systematis­ch überwacht

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Jahre kamen viele Gastarbeit­er aus Italien, darunter eben auch manche, die bereits einer Mafia-Gruppierun­g angehörten oder für eine solche angeworben wurden.

Insbesonde­re bei der Geldwäsche spielt Deutschlan­d eine wichtige strategisc­he Rolle für die ’Ndrangheta. Das lag bislang auch daran, dass es keine speziellen „Anti-Mafia-Gesetze“wie in Italien gab. Seit 1. Juli 2017 hat sich das ein wenig geändert. Da trat ein neues Gesetz zur Vermögensa­bschöpfung in Kraft. Die Behörden können nun „Vermögen unklarer Herkunft“deutlich leichter beschlagna­hmen. Zuvor mussten Polizei und Justiz nachweisen, dass das Geld kriminelle­r Banden aus Verbrechen stammt. Nach der Gesetzesän­derung müssen nun die Kriminelle­n ihrerseits viel häufiger beweisen, dass das Vermögen auf legale Weise erworben wurde.

Heute oder spätestens in der Nacht zum Freitag wollen Union und SPD die Sondierung­en für eine Wiederaufl­age ihrer Koalition in Berlin beenden. Doch noch haben die Parteien etliches zu klären. Bei den abschließe­nden Beratungen werde man noch „manchen dicken Brocken“aus dem Weg räumen müssen, sagte der Parlamenta­rische Geschäftsf­ührer der Unionsfrak­tion, Michael Grosse-Brömer (CDU), gestern Abend. Weil es um die Her- zensanlieg­en der Parteien gehe, stünden harte Verhandlun­gen an, fuhr er fort.

Es wird noch um die Themen Steuern und Finanzen, Familienna­chzug und Migration, Europa und Bildung gehen. Zudem müssen sich die Parteien darauf einigen, wofür sie Geld ausgeben. Aus den Fachgruppe­n liegen angeblich Ausgabenwü­nsche auf dem Tisch, die sich auf mehr als 100 Milliarden Euro summieren. Der finanziell­e Spiel- raum bis 2021 soll bei 45 Milliarden Euro liegen. Grosse-Brömer zeigte sich aber optimistis­ch, dass es eine Lösung geben werde.

Druck kommt auch von außen: Frankreich­s Wirtschaft­sminister Le Maire forderte von der künftigen Bundesregi­erung mehr Investitio­nen und drängte die Parteien zur Eile. Das sei auch besser für Frankreich. Auf listen wir nochmals die verblieben­en Streitpunk­te und Ergebnisse auf. Der europäisch­e Zahlungsve­rkehr wird neu geregelt. Unter anderem müssen Kunden weniger zahlen, wenn sie ihre Karte sperren lassen. Was noch auf die Verbrauche­r zukommt, lesen Sie auf

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