Subway laufen die Kunden weg
Weniger Umsatz, interner Streit: In den USA steckt die Kette in der Krise. Wirkt sich das auch hierzulande aus?
Beim Sandwich-Riesen Subway begann das neue Jahr mit üppigen Rabatten. In den USA wird der einstige Verkaufsschlager „Footlong“– ein rund 30 Zentimeter langes Riesen-Sandwich – jetzt in fünf Varianten zum Schleuderpreis von 4,99 Dollar angeboten. „Unsere Kunden haben uns gesagt, was sie wollen, und wir haben zugehört“, verkündete Subway-Manager Jack Luttrell. Doch wer nun annimmt, dem Konzern gehe es so gut, dass er sich großzügige Sonderangebote leisten könnte, liegt falsch. Im Gegenteil: Subway kriselt heftig.
Die Zeiten, in denen sich die Kette mit ihren Sandwiches erfolgreich als gesündere Alternative zu Rivalen wie McDonald’s oder Burger King vermarkten konnte, sind vorbei. Zumindest in Nordamerika, in Deutschland sieht die Lage anders aus. Doch insbesondere im US-Heimatmarkt tut sich Subway schwer. 2017 wurden hier 909 Filialen oder drei Prozent aller Geschäfte geschlossen, wie ein Vertreter des Konzerns der Internetseite Business Insider verriet.
Was sind die Gründe für die Krise? Neben dem harten Konkurrenzkampf im US-Markt, wo sich die Fast-Food-Branche mit DiscountAktionen überbietet, leidet Subway unter hausgemachten Problemen. Gerichtsverfahren und Skandale bremsten die Kette in den vergangenen Jahren aus. So wurden die Feierlichkeiten zum 50. Jubiläum 2015 von der Kinderporno-Affäre eines langjährigen Werbeträgers des Unternehmens überschattet. Der Fall von Jared Fogle alias „Jared the nach jahrelangem Hickhack von einem Richter zu den Akten gelegt, doch der Imageschaden blieb.
Zudem wurde Subway – wie etliche andere Fast-Food-Anbieter – 2014 beschuldigt, in seinem Brot Zutaten zu verwenden, die unter anderem auch in Yogamatten eingesetzt werden. Dass der Konzern daraufhin mitteilte, dass dies nicht länger der Fall sei, macht es kaum weniger peinlich. Zuletzt gab es Berichte, wonach Subways Hühnerfleisch zu rund 50 Prozent aus Sojaproteinen bestehe. Das Unternehmen wies dies als „absolut falsch“zurück. Aber wie auch immer – die Geschäfte leiden. Die New York Post zitierte jüngst interne Dokumente, wonach der Kundenstrom in den vergangenen fünf Jahren um ein Viertel abgerissen ist.
Wie passt das zu Sonderangeboten? Gar nicht, meinen viele Franchise-Nehmer. Was Subway damit verfolgt, ist klar: Die Rabatte sollen den Absatz ankurbeln. Eine ähnliche Aktion hatte nach der Finanzkrise gut funktioniert. Das Problem: Da Subway selbst kaum Filialen betreibt, wird der Preisnachlass weitgehend auf dem Rücken der Franchise-Partner ausgetragen. Die wehrten sich laut US-Medien mit einer Petition – vergeblich. Inmitten des Streits trat Subways MarketingChefin im Dezember zurück – nach nur neun Monaten.
Wie sieht die Lage in Deutschland aus? Färben die Probleme in den USA auf das Geschäft hierzulande ab? Davon kann laut einer Sprecherin keine Rede sein. „Die Entwicklungen von Subway in Deutschland sind äußerst positiv“, heißt es in einem Statement. Seit dem Jahr 2011 könne das Unternehmen hier auf ein stetiges und deutlich über dem Branchenschnitt liegendes Umsatz-, Ertrags- und Filialwachstum zurückblicken. Allein im vergangenen Jahr seien 50 neue Standorte eröffnet worden. Aktuell verfüge Subway in Deutschland über 668 Filialen, die von über 360 Franchise-Nehmern betrieben würden.
Der frühere Chef von Ford Deutschland, Bernhard Mattes, soll einem Zeitungsbericht zufolge spätestens zum 1. April der neue Präsident des Verbands der deutschen Automobilwirtschaft (VDA) werden. Darauf hätten sich führende Mitglieder des VDA-Vorstands geeinigt, berichtete die Rheinische Post. Der Vertrag mit dem bisherigen Präsidenten Matthias Wissmann werde nicht verlängert. Wissmann hatte Ende November erklärt, er wolle Anfang des Jahres den Weg für einen Wechsel freimachen.