Abnehmen – aber wie?
Intervallfasten, Low Carb & Co.: Zum Frühjahr schlägt die Stunde der Trenddiäten. Doch selten halten sie, was sie versprechen. Was laut Wissenschaftlern wirklich hilft und alles hinter dem gefürchteten Jo-Jo-Effekt steckt
Jedes Jahr versprechen die Illustrierten im Januar „Schlank, aber richtig“und überbieten sich mit Abnehm-Tipps. In den Buchhandlungen werden Ratgeberwerke über die gerade angesagte Diät zu Bestsellern: Dieses Jahr heißen die Renner entweder immer noch „Low Carb“oder neu: „Intervall-Fasten“. Auch wenn fast alles schon mal da gewesen ist, verbreiten die Modediäten die Hoffnung, dass es noch leichter und mit noch weniger Einschränkungen geht.
Das Intervall-Fasten setzt etwa darauf, dass sich Stunden oder Tage des Fastens mit Zeiten abwechseln, in denen „ganz normal“gegessen werden darf. Es gibt beispielsweise eine 2-zu-5-Methode, zwei Tage fasten und fünf Tage wie üblich essen oder eine 16-zu-8-Variante: Dabei werden alle Mahlzeiten auf acht Stunden verteilt, dazwischen gibt es 16 Stunden Pause, in denen nichts gegessen und nur kalorienfreie Getränke zu sich genommen werden sollen. Die Anhänger verweisen darauf, dass der Mensch in der Urzeit nicht an viele Snacks gewohnt gewesen sei, sondern zwischen Jagd- und Ernteerfolgen von wenigen Hauptmahlzeiten gezehrt habe.
Unterstützt wird die Theorie von Tierversuchen amerikanischer Forscher: Sie füttern Mäuse mit einem Futter, das so fett wie Kartoffelchips war. Die einen Mäuse hatten freien Zugang und fraßen Tag und Nacht davon. Die anderen bekamen die gleiche Ration entsprechend der Acht-Stunden-Regel und mussten 16 Stunden lang davon zehren: Die Dauerfresser bekamen trotz gleichem Kalorienverbrauch Übergewicht. Die Fasten-Mäuse wogen dagegen 28 Prozent weniger und waren deutlich gesünder. Doch ob sich diese Erkenntnis so leicht auf den Menschen übertragen lässt, ist zweifelhaft. Noch gibt es keine anerkannte Studie, die einen Erfolg belegt. Umgekehrt wurden an Mäusen schon funktionierende Schlankheitspillen mit Essen ohne Einschränkung erprobt, ohne dass dies der Menschheit je zugutekam.
Intervall-Fasten sei keine kurzfristige Diät, sondern auf Langfristigkeit angelegt, sagt der Professor Andreas Pfeiffer, der die Klinik für Stoffwechselmedizin an der Berliner Charité leitet. „Intervall-Fasten wirkt sich günstig auf den Stoffwechsel aus. Leberfett, Blutzuckerspiegel und Insulin sinken.“Doch einfach das Frühstück weglassen, wirke sich wiederum schlecht auf den Stoffwechsel aus: „So wird die gleiche Mahlzeit morgens schneller verarbeitet als abends.“Auch ein Essensverbot etwa nach 18 Uhr kann laut Ernährungswissenschaftlern schnell ins Gegenteil umschlagen. Denn oft essen Abnehmwillige dann mit Blick auf die Fastenpause mehr, damit sie später keinen Hunger haben.
Auch die Methode, zwei Tage essen, fünf Tage fasten, sehen die Experten aus ihrer Erfahrung mit vielen Patienten skeptisch: Die Ernährungswissenschaftlerin und DiätExpertin Christina Holzapfel nennt das Konzept „im Alltag weder sinnvoll, noch tauglich“. Holzapfel hat zusammen mit den Medizinern Claudia Eichhorn und Professor Hans Hauner vom Institut für Ernährungsmedizin diverse Trenddiäten in der Fachzeitschrift MMW Fortschritte der Medizin auf ihre Wirkung untersucht.
„Bei Trenddiäten ist stets Skepsis angebracht“, betont Holzapfel. „Diäten kommen und gehen, getrieben von wirtschaftlichen Interessen und Medien, die einfache Lösungen und schnelle Erfolge suggerieren“, betont die Ernährungswissenschaftlerin. „In aller Regel verschwinden diese Konzepte nach kurzer Zeit wieder vom Markt. Spätestens dann, wenn die Anwender erkennen, dass die neue Trenddiät keine Wunder vollbringt, nimmt das mediale Interesse wieder ab.“
Eine aussichtsreiche Diät muss „alltagstauglich sein und individuelle Vorlieben und Wünsche berücksichtigen, um langfristig erfolgreich zu sein“, betont Holzapfel. US-Wissenschaftler hätten in einer Studie festgestellt, dass nur einer von sechs Diätteilnehmern eine Gewichtsabnahme von zehn Prozent des Körpergewichts länger als ein Jahr halten kann. „Die längerfristigen Erfolgsraten sind noch niedriger“, berichtet Holzapfel.
Die derzeit in Mode befindlichen Low-Carb-Diäten setzen darauf, Kohlehydrate, wie sie vor allem in Brot, Nudeln und Beilagen wie Reis und Kartoffeln stecken, zu reduzieren oder teils ganz zu verbannen. Tatsächlich gilt, dass der Gewichtsverlust anfangs höher sei als bei den fettreduzierten Diäten. Allerdings ist dieser Effekt nur in den ersten sechs Monaten zu erkennen, „nach zwölf Monaten findet man keinen Unterschied mehr“, erklärt Holzapfel. Aus medizinischer Sicht gebe es aber Bedenken gegen Low-Carb, weil die Ernährung oft auf tierische Fette verlagert werde. Dies steigere das Risiko unter anderem für HerzKreislauf-Erkrankungen oder Diabetes. Vor allem schränke starke Kohlehydratvermeidung die körperliche Leistungsfähigkeit ein.
Anders als oft behauptet, lassen sich in Studien beim Sättigungsgefühl keine Unterschiede zwischen Low-Carb und Low-Fat-Diäten feststellen. Letztere greifen vor allem bei versteckten Fetten an. Denn das meiste Fett nehmen die Bundesbürger über Milchprodukte wie Käse auf, erst danach folgen Streich-, Brat- und Backfette sowie Wurstwaren, erklärt Ernährungswissenschaftlerin Holzapfel. Doch Low-Fat ist vor allem durch industrielle Light-Produkte in Verruf geraten. Die Lebensmittel-Industrie ersetzt dabei oft Fett durch den Geschmacksträger Zucker.
Holzapfel bestätigt – wie fast alle Ernährungswissenschaftler – die simple Erkenntnis, dass Abnehmen schlicht bedeutet, weniger Energie zu sich zu nehmen als man verbraucht. Das heißt, entweder die tägliche Kalorienzahl zu reduzieren oder den Verbrauch durch körperliche Aktivität zu steigern. Wundermittel gibt es nicht. Ernährungswissenschaftler empfehlen für eine wirksame Gewichtsabnahme, sich mit etwa 500 Kilokalorien unter dem Tagesbedarf zu ernähren.
Auf diesem Prinzip funktionieren auch Diäten, die sich entgegen kurzlebiger Modetrends langfristig am Markt halten, wie etwa das Prinzip der „Weight Watchers“. Hier werden
Wir haben es ausprobiert und es funktioniert tatsächlich: Mit einem Trick werden Edelstahlflächen in der Küche streifenfrei sauber und weniger empfindlich für Fingerabdrücke. Wir kennen das: Die Bedienfläche der Spülmaschine spiegelt einen Tag nach dem Großputz wieder abgegriffen fleckig. Die Dunstabzugshaube aus Edelstahl bekommen wir nie dazu, wieder wie neu zu glänzen. Mit jedem Drüberwischen bilden sich auf der penibel fettfrei gereinigten Fläche an der Luft seltsame Streifen in unterschiedlichsten Metalltönen. Eine Profiküche im Restaurant muss der Schrecken jedes Putztrupps sein!
Tatsächlich verwenden Profiköche andere Spezialreiniger als im Supermarktregal stehen, um die stählerne Restaurantküche wieder auf Hochglanz zu trimmen. Doch wir können es ihnen einfach gleichtun: Hauptbestandteil ist dabei simples Paraffinöl, der Grundstoff normalen Babyöls, in Reinform wird es auch abgefüllt in der Apotheke verkauft. Paraffinöl gilt als ungiftig und wird auch als Abführmittel eingesetzt.
Zunächst reinigen wir die Edelstahlflächen vom Fett, meist reicht dafür ein Glasreiniger. Dann ein paar Tropfen Babyöl auf ein weiches Tuch oder ein Blatt Küchenrolle und die Fläche einreiben: Jetzt verschwinden nicht nur alle Streifen. Es entsteht auch ein dünner Film der eine Zeit lang vor Fingerabdrücken schütz, an dem Wasserdampf abperlt und der schnell wieder aufpoliert werden kann. Von Pflanzenöl raten wir ab: Es funktioniert weniger gut und wird auf Dauer harzig oder ranzig. Michael Pohl