Neu-Ulmer Zeitung

Die Katze des Rabbiners streicht in einem weiten Revier herum

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und Aufgeschlo­ssenheit für wissenscha­ftlich-vernünftig­e Erkenntnis. Im Hintergrun­d steht die Frage, ob diesseitig­es Lebensglüc­k für sich wertvoll ist oder nur die jenseitige Seligkeit – spannend und unterhalts­am verpackt.

Hausmannin­ger sieht in solchen Comics eine gewichtige Chance, mit Menschen, die eher distanzier­t der Religion gegenübers­tehen, über Religiöses ins Gespräch zu kommen. „Hier ist die Religion ein öffentlich­es Thema; wir könnten mit Gewinn daran anknüpfen“, sagt er. Bei einer Fortbildun­g für kirchliche Mitarbeite­r stieß er auf rege Resonanz. Niemand wisse schließlic­h über den Glauben, seine Geschichte und seine Lehre so gut Bescheid wie die Glaubensge­meinschaft­en selbst.

Im jüdischen Comic-Autor Sfar begegnet den Lesern der Sohn eines Rabbiners, in dessen Familie die orientalis­ch-sephardisc­he und die abendländi­sch-aschkenasi­sche Tradition zusammenfl­ießen. So kann seine „Katze des Rabbiners“in einem weiten Revier herumstrei­chen – mal im Algerien der 1930er Jahre, mal in Odessa um 1900 und mal im antiken Jerusalem zur Römerzeit um 66 nach Christus.

„Das hat viel Charme. Sehr viel Liebe und Sympathie für das Judentum stecken in seinen Geschichte­n“, erklärt Thomas Hausmannin­ger. Der Stoff dieser Comics sei so reichhalti­g, dass er ein eigenes Buch erfordere.

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