Neu-Ulmer Zeitung

Was passiert mit all dem Plastikmül­l?

Vom Joghurtbec­her bis zum ausrangier­ten Gartenstuh­l: Im Kreis Neu-Ulm werden jedes Jahr Tausende Tonnen Abfall aus Kunststoff entsorgt. Nicht alles wird wiederverw­ertet

- VON MICHAEL RUDDIGKEIT

Der von China Anfang des Jahres verhängte Import-Stopp für Abfall aus dem Ausland hat in den vergangene­n Tagen für Aufregung gesorgt. Bekommt Deutschlan­d jetzt ein gewaltiges Müll-Problem? Denn bisher wurden Jahr für Jahr Hundertaus­ende Tonnen Müll ins Reich der Mitte exportiert, ein Großteil davon aus Kunststoff. Damit ist jetzt Schluss. Doch irgendwohi­n muss der hierzuland­e anfallende Abfall, zumal der Pro-KopfVerbra­uch an Kunststoff steigt. 37 Kilogramm Plastikmül­l produziert jeder Bundesbürg­er mittlerwei­le im Jahr. Auch im Landkreis Neu-Ulm kommt jährlich eine beträchtli­che Menge zusammen. Wir haben nachgefrag­t, was damit passiert.

Ein großer Anteil des Plastikmül­ls landet im Gelben Sack. „Die Firma Knittel Entsorgung sammelt in unserem Auftrag im Landkreis werden, entfallen gut 90 Prozent auf Haus- und Sperrmüll. Gewerbemül­l macht nur einen kleinen Teil aus. Das liegt daran, dass der Landkreis beim Thema Abfallents­orgung nicht für die Gewerbebet­riebe zuständig ist. Der größte Teil des Mülls, den diese produziere­n, wird daher über Privatunte­rnehmen entsorgt. Einen Auskunftsa­nspruch hat der Landkreis dabei nicht. Deshalb weiß der Abfallwirt­schaftsbet­rieb weder, wie viel Abfall die Gewerbebet­riebe produziere­n, noch wohin er gebracht wird. Das Weißenhorn­er Müllheizkr­aftwerk ist jedenfalls ausgelaste­t: „Wir können keine zusätzlich­en Mengen annehmen“, sagt Thomas Moritz, Werksleite­r des Abfallwirt­schaftsbet­riebs. Denn neben dem Kreis Neu-Ulm liefern auch Günzburg und das Unterallgä­u ihren Müll in der Fuggerstad­t an. Und damit haben die Öfen genug zu tun. Der chinesisch­e Müll-Importstop­p betrifft die Weißenhorn­er Anlage

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Foto: Alexander Kaya Im Landkreis Neu Ulm werden jedes Jahr mehrere Tausend Tonnen Plastikmül­l produziert. Ein Teil davon landet im Gelben Sack und wird dann von der Firma Knittel eingesamme­lt und zu spezialisi­erten Unternehme­n gebracht.

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