Was passiert mit all dem Plastikmüll?
Vom Joghurtbecher bis zum ausrangierten Gartenstuhl: Im Kreis Neu-Ulm werden jedes Jahr Tausende Tonnen Abfall aus Kunststoff entsorgt. Nicht alles wird wiederverwertet
Der von China Anfang des Jahres verhängte Import-Stopp für Abfall aus dem Ausland hat in den vergangenen Tagen für Aufregung gesorgt. Bekommt Deutschland jetzt ein gewaltiges Müll-Problem? Denn bisher wurden Jahr für Jahr Hundertausende Tonnen Müll ins Reich der Mitte exportiert, ein Großteil davon aus Kunststoff. Damit ist jetzt Schluss. Doch irgendwohin muss der hierzulande anfallende Abfall, zumal der Pro-KopfVerbrauch an Kunststoff steigt. 37 Kilogramm Plastikmüll produziert jeder Bundesbürger mittlerweile im Jahr. Auch im Landkreis Neu-Ulm kommt jährlich eine beträchtliche Menge zusammen. Wir haben nachgefragt, was damit passiert.
Ein großer Anteil des Plastikmülls landet im Gelben Sack. „Die Firma Knittel Entsorgung sammelt in unserem Auftrag im Landkreis werden, entfallen gut 90 Prozent auf Haus- und Sperrmüll. Gewerbemüll macht nur einen kleinen Teil aus. Das liegt daran, dass der Landkreis beim Thema Abfallentsorgung nicht für die Gewerbebetriebe zuständig ist. Der größte Teil des Mülls, den diese produzieren, wird daher über Privatunternehmen entsorgt. Einen Auskunftsanspruch hat der Landkreis dabei nicht. Deshalb weiß der Abfallwirtschaftsbetrieb weder, wie viel Abfall die Gewerbebetriebe produzieren, noch wohin er gebracht wird. Das Weißenhorner Müllheizkraftwerk ist jedenfalls ausgelastet: „Wir können keine zusätzlichen Mengen annehmen“, sagt Thomas Moritz, Werksleiter des Abfallwirtschaftsbetriebs. Denn neben dem Kreis Neu-Ulm liefern auch Günzburg und das Unterallgäu ihren Müll in der Fuggerstadt an. Und damit haben die Öfen genug zu tun. Der chinesische Müll-Importstopp betrifft die Weißenhorner Anlage