Nicht alles ist aus Kunststoff
Neu-Ulm circa 3900 Tonnen Leichtverpackungen im Jahr“, sagt Norbert Völl, Pressesprecher der DSD – Duales System Holding GmbH, dem Unternehmen mit dem „Grünen Punkt“. „Wir übernehmen davon den größten Anteil, der Rest wird auf unsere Konkurrenten aufgeteilt.“Insgesamt gebe es zehn Systemanbieter in Deutschland. Die DSD lässt ihren Teil durch die Firma Wurzer in Eitting bei München sortieren. Die verschiedenen Wertstoffe werden dann an Recyclingund Verwertungsbetriebe weitergeliefert. Nicht alles, was im Gelben Sack landet, ist aus Plastik – schließlich gehören dort auch Getränkeund Konservendosen oder Saft- und Milchtüten hinein. Daher machen Kunststoffe nur etwa die Hälfte der Abfälle aus, die durch das Duale System eingesammelt werden. Macht für den Landkreis Neu-Ulm knapp 2000 Tonnen im Jahr.
Insgesamt werden laut DSD vom Inhalt der Gelben Säcke 43 Prozent recycelt, 51 Prozent als Ersatzbrennstoff verwendet, zum Beispiel in Zementwerken, und sechs Prozent als nicht verwertbarer Abfall in der Müllverbrennungsanlage verfeuert. Das Unternehmen hat auch zwei eigene Recyclingbetriebe, einen in Hörstel in Nordrhein-Westfalen und einen in Eisfeld in Thürin- gen. Dort wird aus Abfällen Granulat gemacht, aus dem dann neue Plastikprodukte entstehen. Ein Teil davon wird ins Ausland verkauft, allerdings nur innerhalb Europas. Nach China habe das Unternehmen in den vergangenen Jahren nichts exportiert, so Pressesprecher Norbert Völl.
Die meisten Kommunen im Landkreis haben inzwischen den Gelben Sack, seit Anfang des Jahres auch Roggenburg. In Weißenhorn, Illertissen und Vöhringen müssen die Bürger ihre Joghurtbecher dagegen weiterhin selber daheim sammeln und zum Wertstoffhof bringen. 378 Tonnen an Leichtverpackungen aus Kunststoff seien dort voriges Jahr zusammengekommen, sagt Wolfgang Metzinger, Abfallberater des Abfallwirtschaftsbetriebs des Landkreises Neu-Ulm. Bei der Firma Knittel in Vöhringen würden diese gepresst, zu Ballen geformt und in verschiedenen Recyclingunternehmen zu 100 Prozent stofflich verwertet. „Dann wird aus den Bechern beispielsweise Folie oder eine Parkbank“, so Metzinger.
Von den mehr als 100 000 Tonnen Abfall, die im Müllheizkraftwerk in Weißenhorn pro Jahr verbrannt