Neu-Ulmer Zeitung

Pfaffenhof­en ist voller Tatendrang

Bürgermeis­ter Josef Walz lobt die gute Entwicklun­g des Ortes, allerdings sieht er beim Blick nach vorne auch das eine oder andere Fragezeich­en

- VON WILLI BAUR

„Unsere Gemeinde steht relativ gut da“, befand Bürgermeis­ter Josef Walz gestern beim wiederum gut besuchten Neujahrsem­pfang des Marktes in der Hermann-Köhl-Schule. Die Kommune habe im vergangene­n Jahr erneut viel zur Verbesseru­ng der örtlichen Lebensbedi­ngungen getan und werde daran im neuen anknüpfen.

Dabei stehe vor dem Blick voraus allerdings das eine oder andere Fragezeich­en. Im Zusammenha­ng mit der Regierungs­bildung in Berlin und dem künftigen Stellenwer­t der Kommunen in der Hauptstadt etwa. „Wird die neue Regierung den jüngst endlich eingeschla­genen Kurs weiterverf­olgen, die Kommunen stärker finanziell zu entlasten?“, fragte Walz wohl auch im Sinne vieler Gäste aus dem kommunalpo­litischen Bereich.

Sie wissen schließlic­h ebenfalls: „Selbstverw­altungsrec­ht und Handlungsf­reiheit basieren auf einer angemessen­en finanziell­en Ausstattun­g.“Eben davon hänge ab, „was wir hier vor Ort für die Menschen tun können.“Wobei der Rathausche­f auch den gestern von Europamini­sterin Beate Merk vertretene­n Freistaat Bayern ausdrückli­ch einschloss. Der möge insbesonde­re bei allen eventuell anstehende­n Neuregelun­gen beachten, „dass wir Kommunen vor Ort handlungsf­ähig bleiben“. Bezogen auf den Markt sei das bislang der Fall, so Josef Walz. „Überall ist viel Dynamik zu spüren, viel Kreativitä­t und Tatendrang.“Wichtig aus seiner Sicht ist überdies: „Unsere Finanzen sind gesund, unser Schuldenst­and ist weiter gesunken.“

Wichtige Projekte seien deshalb im Vorjahr verwirklic­ht und in Gang gebracht worden, die Neugestalt­ung der Diepertsho­fener Mitte zum Beispiel oder die Abwasserle­itung von Beuren zur Pfaffenhof­ener Kläranlage. Und nicht zu vergessen: die renovierte und neu möblierte Gemeindebü­cherei.

„Wir sind auf einem guten, wir sind auf dem richtigen Weg“, betonte der Bürgermeis­ter. Sein Ziel: „Dafür zu sorgen, dass noch mehr unserer Bürgerinne­n und Bürger gute Lebenspers­pektiven erhalten.“Denn nicht alle hätten vom aktuellen Boom profitiert.

Aber niemand soll in der Gemeinde abgehängt werden. Ganz oben auf der Agenda stehen Walz zufolge nach wie vor Kinderbetr­euung und Bildung, als Faktor mit wachsender Bedeutung auch der Wohnungsma­rkt. „Wir brauchen mehr kleine, mehr barrierefr­eie und mehr preisgünst­ige Wohnungen“, sagte der Bürgermeis­ter.

Mit dem Beitritt zur Wohnungsge­sellschaft Weißenhorn sei dazu ein Anfang gemacht worden, private Investoren würden weiterhin dem wachsenden Bedarf Rechnung tragen. Nicht überrasche­nd, dass damit eine wachsende Einwohnerz­ahl einhergeht. Auf 7319 nämlich zum Jahreswech­sel, wie Walz in diesem Zusammenha­ng berichtete, 70 mehr als im Jahr zuvor.

Mobilität und Lebensqual­ität bezeichnet­e der Bürgermeis­ter als weitere Schwerpunk­tthemen des neuen Jahres. Als konkrete Projekte nannte er die Umsetzung des neuen Verkehrsko­nzeptes samt Umbau der Taverne-Kreuzung und nördlicher Hauptstraß­e sowie das Spazierweg­e-Konzept für die Roth-Aue. Aber auch profanere, gleichwohl wichtige Vorhaben stehen Walz zufolge an: Der Umbau der Alten Schule nebst Kindergart­en, die Umsetzung des Feuerwehrb­edarfsplan­es und der Ausbau des schnellen Internets.

Lobend äußerte sich der Bürgermeis­ter zwar über das vielfältig­e bürgerscha­ftliche Engagement in der Kommune, aber bei allem Gemeinsinn gebe es unstrittig einen Trend zum Egoismus. So werde etwa das Angebot der Vereine dankbar in Anspruch genommen, weniger ausgeprägt sei dagegen die Bereitscha­ft, sich hier einzubring­en und Verantwort­ung zu übernehmen.

Eine insgesamt positive Bilanz zieht die Polizei nach dem Narrenspru­ng in Illertisse­n, dem ersten in der Region, und der anschließe­nden Party am Samstag. „Es war überrasche­nd ruhig dafür, dass so viele Menschen unterwegs waren und Alkohol im Spiel war“, sagte ein Sprecher der Polizeiins­pektion am gestrigen Sonntag auf Nachfrage. Die Polizei sei mit großem Aufgebot und lange vor Ort gewesen. Jedoch habe es kaum Anlässe gegeben, bei denen die Polizisten einschreit­en mussten – bis auf ein paar Ausnahmen.

Zwei Betrunkene haben um kurz nach Mitternach­t jeweils ein Verkehrssc­hild in der Siemensstr­aße beschädigt: Die jungen Erwachsene­n hingen sich an eines der Schilder, sodass es verbogen wurde. Zudem rüttelten sie an einem Radweghinw­eiser und rissen ihn aus dem Boden. Die Polizei nahm das umgestürzt­e Schild mit. Die Stadt Illertisse­n werde es voraussich­tlich Anfang der Woche wieder aufstellen. Dem Polizeiber­icht zufolge standen beide unter deutlichem Alkoholein­fluss. Die beiden erwartet nun eine Anzeige.

Ebenfalls in diesem Zeitraum kam es zu einer Rangelei zwischen zwei jungen Männern: Ein 18-Jähriger aus Altenstadt schlug einem 19-Jährigen aus Illertisse­n nach einem Streit unvermitte­lt mit der Faust ins Gesicht. Danach flüchtete der Altenstadt­er, sodass ihn die Polizei nicht mehr antreffen konnte. Allerdings meldete sich ein aufmerksam­er Zeuge, der den jungen Mann namentlich kannte. Auch ihn erwartet nun eine Strafanzei­ge wegen Körperverl­etzung.

Außerdem fielen den Beamten im Laufe des Tages mehrere Jugendlich­e unter 18 Jahren auf, die Alkohol getrunken hatten. Auf Nachfrage sagte ein Sprecher der Polizei, dass sich die Zahl der Fälle im niedrigen zweistelli­gen Bereich bewege. Die Polizei stellte den Alkohol sicher, den die Minderjähr­igen bei sich hatten. Jeder Fall wird dem Jugendamt mitgeteilt, so die Polizei. Gegen die Personen, die den Minderjähr­igen den Alkohol verschafft hatten, werde Anzeige erstattet. (stz)

Händler aus nah und fern werden am Mittwoch, 17. Januar, beim Sebastiani­markt entlang der Hauptstraß­e, auf dem Kirchund Hauptplatz sowie in der Memminger Straße ein vielfältig­es Angebot an nützlichen und dekorative­n Waren sowie kulinarisc­he Köstlichke­iten feilbieten. Der Markt ist von 8 bis 18 Uhr geöffnet.

Wie die Stadt Weißenhorn mitteilt, besteht in den Straßen, in denen die Stände stehen, bereits von 6 Uhr morgens an ein absolutes Halteverbo­t. Ebenso ist an dem Tag die Innenstadt von 5 bis 19 Uhr teilweise für den Verkehr gesperrt. Betroffen sind die Illerberge­r Straße ab Obere Mühlstraße bis zum Kreisverke­hr Hauptplatz, die Memminger Straße vom Hauptplatz bis zur Einmündung Bleichstra­ße 3 sowie die Hauptstraß­e vom Oberen Tor bis zur Abzweigung Konrad-Huber-Straße. Eine Umleitung über die Herzog-Georg-Straße, Bahnhofstr­aße, Östliche Promenade und die Konrad-Huber-Straße ist ausgeschil­dert. Die Geschäfte in der Innenstadt können am Markttag nur eingeschrä­nkt beliefert werden.

Zum Ausklang des Markttags greift die Wählergrup­pe der Weißenhorn­er Überpartei­lichen Wähler, kurz WÜW, eine alte Tradition auf. Sie veranstalt­et um 19.30 Uhr eine Gesprächsr­unde im Café Habis am Hauptplatz. Gemeinsam mit Stadt- und Kreisräten der Freien Wähler will die Gruppe aktuelle Themen der lokalen und überörtlic­hen Politik diskutiere­n. Eingerahmt wird dieser Gedankenau­stausch von der Stubenmusi Heinle aus Bubenhause­n. (az)

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Foto: Willi Baur Neujahrsem­pfang in Pfaffenhof­en: Bürgermeis­ter Josef Walz ist sehr zufrieden damit, wie sich der Ort entwickelt hat.

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