Der Südtiroler will hinter die Horizonte schauen
vollführte er bei den anderen 13 Achttausendern der Erde. Damit nicht genug: Messner bestieg etliche andere Berge in aller Welt, durchquerte die Antarktis, die Wüste Gobi und Grönland. Die Extreme waren immer sein Ding, das Bergsteigen seine größte Leidenschaft. Er schrieb zahlreiche Bücher darüber, zuletzt „Über Leben“zu seinem 70. Geburtstag. Diesen Titel trägt auch sein Vortrag, mit dem er derzeit auf Tour ist. Am Freitagabend stieß er damit im ausverkauften Ulmer CCU auf große Begeisterung.
Reinhold Messner ist einer der größten Abenteurer der Welt, auch wenn er sich selbst vielleicht noch mehr als Naturliebhaber sieht. In seinem Vortrag wurde deutlich, wie sehr er die Natur schätzt, wie stark er mit der Bergwelt verbunden ist und wie viel ihm die Menschen bedeuten, die dort zum Teil unter kärglichsten Bedingungen leben. Deshalb berichtet er von den Menschen und ihren Bräuchen, zum Beispiel in Tibet oder Nepal, und von Hilfsprojekten für sie. Er spricht auch von den Museen in seiner Heimat, die er mit Bergsteiger-Reliquien ausgestattet hat.
Die Liebe zu den Bergen hat Messner schon als Kind entdeckt. „Als ich Keuchhusten hatte“, erzählt der Extrembergsteiger, „schleppten mich meine Eltern auf die Berge, weil sie dachten, dann würde er besser.“Bald schon bestieg der Südtiroler mit seinen Geschwistern die ersten Berge der Dolomiten, „um hinter die Horizonte schauen zu können“, wie er sagt. Das Hinter-die-Horizonte-Schauen bis heute sein Leben aus – auch im übertragenen Sinn. Messner kletterte nicht nur auf Berge, sonder engagierte sich auch in der Politik, unter anderem als GrünenAbgeordneter Südtirols im Europaparlament, sowie bis heute für den Umwelt- und Naturschutz.
Lebhaft und wortgewandt, unterstützt mit atemberaubenden Fotos und Filmen, erzählt Messner völlig frei von seinen Touren mit all ihren Freuden und Leiden. Ausführlich schildert er, wie er quasi tatenlos zusehen musste, wie sein Bruder Günther beim Abstieg vom 8125 Meter hohen Nanga Parbat in eine Lawine geriet und darin umkam. Die Umstände des Unglücks im Jahr 1970 gelten bis heute als unklar. Reinhold Messner und andere Teilnehmer des Expedition stritten sich heftig darüber, wer die Verantwortung am Tod von Günther Messner trägt. Reinhold Messner selbst kam unten „halb tot mit Erfrierungen“an, wie er in seinem Vortrag im CCU schil- dert. Erst 35 Jahre später seien die Überreste seines Bruders gefunden worden, erzählt der Südtiroler.
Die „schwierigste Kletterei“, so Messner, habe er 1968 in den Dolomiten erlebt: „Ich bin plötzlich unterhalb vom Gipfel stecken geblieben. Es ging nicht vor und nicht zurück. Es wurde kritisch, denn ich bekam Krämpfe. Schließlich habe ich alles auf eine Karte gesetzt und die Passage nach oben in einem Akt der Verzweiflung doch noch geschafft.“Ihm sei klar geworden, dass er „nie mehr an die absolute Leistungsgrenze“gehen dürfe.
Messner berichtet von schwierigen Expeditionen anderer Extrembergsteiger, von Wetterstürzen, 40 Grad Kälte und einem schweren, lang andauernden Gewitter und immer wieder vom Glück, eine schwierige Aufgabe in den Bergen bewältigt und hinter die Horizonte geschaut zu haben. Der Südtiroler betrachtet die Bergsteigerei und den Umgang des Menschen mit der Namacht tur auch kritisch. Er findet es schön, dass Menschen in die Berge gehen, doch er sagt auch: „Wenn 1000 Leute im Basislager eines Achttausenders mit Sauna und Fernsehen beisammen sitzen, ist das eine touristische Angelegenheit und kein Abenteuer mehr.“Messner fordert, dass sich die Menschen mehr für ihre Kulturlandschaft einsetzen.
Für eine ausschweifendere Schilderung seiner Wüsten- oder Antarktis-Durchquerung, die er als Kontrastprogramm zum Bergsteigen wählte, blieb kaum Zeit. Sonst hätte der mehr als zweistündige Vortrag im CCU wohl doppelt so lange gedauert. Immerhin berichtet Messner noch, wie er mit seinem kleinen Sohn auf einem Kamel in der Wüste geritten ist. Es ist zu spüren, dass dies für ihn ein ganz besonderes Erlebnis war. Auch heute ist der 73-Jährige noch in den Dolomiten unterwegs. „Da mache ich jetzt Touren, die ich als junger Kerl versäumt habe“, sagt der Südtiroler. Ein 16 Jahre alter Jugendlicher ist der Polizei zufolge am Freitagabend in Ulm ausgeraubt worden. Zwei unbekannte Jugendliche bedrohten den 16-Jährigen mit einem Baseball-Schläger und forderten Geld. Das Opfer der Tat saß zwischen 20.30 und 20.45 Uhr in einer Parkanlage in der Ulmer Innenstadt, als sich die Angreifer von hinten aus einer Unterführung näherten. Einer der beiden unbekannten jungen Männer nahm das Opfer sofort in den Schwitzkasten, der andere bedrohte den 16-Jährigen mit einem Baseball-Schläger. Der Jugendlichen gab den Tätern seine Geldbörse. Mit dieser flüchteten die Räuber in Richtung Frauenstraße. Das Opfer beschreibt die beiden männlichen Täter als 16 bis 17 Jahre alt. Der Räuber mit dem Baseball-Schläger ist der Beschreibung zufolge etwa 1,70 bis 1,75 Meter groß und dicklich. Er sprachhochdeutsch und war bekleidet mit einer schwarzen hüftlangen Winterjacke, Jeans und Handschuhen. Zudem trug er eine Sturmhaube mit Schlitzen für Augen und Mund. Der andere Angreifer ist etwa 1,80 Meter groß und dünn. Er trug eine hellgraue Winterjacke, hellblaue, verwaschene Jeans und Sneakers. Die Kapuze der Jacke hatte er über den Kopf gezogen. Zudem war er mit einem Tuch maskiert. Seinen Gang beschreibt das Opfer als auffällig breitbeinig und provozierend. (az) O
Hinweise zu den Tätern nimmt die Polizei Ulm unter Telefon 0731/1880 entgegen. Es war ungefähr 6.30 Uhr am Sonntag, als ein Bewohner eines Mehrfamilienhauses in der Ulmer Innenstadt erstmals auf ein Geräusch aus der Nachbarwohnung aufmerksam wurde. Den Angaben der Polizei zufolge hielt er das Geräusch zunächst für ein Klingeln des Weckers. Erst fast zwei Stunden später erkannte er den Ton als Alarm eines Rauchmelders. Der Bewohner benachrichtigte die Feuerwehr, welche die Tür der Nachbarwohnung aufbrach, aus der der Alarm gekommen war. Innen befand sich dicker Rauch. Der betrunkene Bewohner hatte tief und fest in seinem Bett geschlafen und nichts mitbekommen. Er war wohlauf. Ursächlich für den Rauch war ein defektes Küchengerät. (az)