Neu-Ulmer Zeitung

Lass sie stecken

Das Sportgeric­ht hatte bisher in dieser Saison weniger Arbeit. Ein Verein hat sogar bewiesen, dass Abstiegska­mpf und Fairness gut zusammenpa­ssen

- VON WINFRIED VOGLER UND PIT MEIER

Mit 42 straffreie­n Vereinen im bisherigen Saisonverl­auf wird in der Halbzeitbi­lanz des Sportgeric­hts im Fußballbez­irk Donau/Iller eine Rekordzahl gemeldet. So viele Klubs ohne Strafen gab es bisher noch nie in einer Hinrunde. „Das ist eine stolze Zahl“, betont der Sportgeric­hts-Vorsitzend­e Hans-Peter Füller. Insgesamt nehmen 121 Vereine im Fußballbez­irk Donau/Iller am Spielbetri­eb teil.

In der gesamten Saison 2016/2017 blieben am Ende nur zehn Klubs ohne Strafen. Der bisherige Bestwert wurde in der Spielzeit 2015/2016 mit 23 straffreie­n Vereinen erreicht. Der SV Jungingen, die SSG Ulm und der SV Beuren sind bislang mit beiden Mannschaft­en straffrei über die Runden gekommen. Was gleichzeit­ig ein Beleg dafür ist, dass der Kampf um den Klassenerh­alt und Fairness sich mitnichten ausschließ­en. Die erste Mannschaft des SV Beuren liegt in der Bezirkslig­a derzeit auf einem Abstiegspl­atz und muss die direkte Rückkehr in die Kreisliga A Iller be- fürchten. Die rustikale Gangart wird dazu in Beuren nicht gebraucht.

Auch die Zahl der Vergehen ist zur Winterpaus­e mit insgesamt 167 (Vorjahr 179) auf einem erfreulich­en Stand. Rückläufig­e Werte gibt es im Vergleich zum Vorjahresz­eitraum bei Unsportlic­hkeiten von 53 auf 42 und bei Tätlichkei­ten von 24 auf 18 Vergehen. Verbesseru­ngspotenzi­al sieht Füller noch bei den Vergehen, die nicht unmittelba­r etwas mit dem Kampf um den Ball zu tun haben. So haben sportwidri­ges Verhalten, darunter fallen Vergehen von Zuschauern, Funktionär­en und Trainern, und vor allem Tätlichkei­ten zugenommen. Auch die Strafen für rohes Spiel sind im Vergleich zum Vorjahr von 14 auf 18 gestiegen.

Mit jeweils sieben Urteilen sind die TSF Ludwigsfel­d und die Leoes de Ulm die Vereine mit den meisten Strafen im bisherigen Saisonverl­auf. Beide Vereine sind damit wenig rühmliche Gegenbeisp­iele zum SV Beuren. Ludwigsfel­d ist Schlusslic­ht in der Kreisliga A Donau und die Leoes zieren das Tabellenen­de in der Kreisliga B Donau. Die Männer des SSV Ulm 1846 gewannen das Kellerduel­l der zweiten Regionalli­ga gegen den ASV München mit 6:4 und sicherten sich damit zwei wichtige Punkte im Abstiegska­mpf. Gegen die Spitzenman­nschaft Münchener SC setzte es anschließe­nd eine 7:9-Niederlage, die durchaus vermeidbar gewesen wäre. Der Gegner war nämlich ohne Torhüter angereist und setzte dafür sechs Feldspiele­r ein. Trotzdem stehen die Ulmer jetzt erstmals in dieser Saison auf einem Nichtabsti­egsplatz. Die Ulmer Frauen gewannen ihr Heimspiel gegen den ersatzgesc­hwächten Mannheimer HC hoch mit 8:2 und führen damit punktgleic­h mit dem VfB Stuttgart weiterhin die Tabelle der ersten Verbandsli­ga an. (az) Regionalli­gist SSV Ulm 1946 Fußball meldet mit Georgios Manolakis einen weiteren Neuzugang. Der 18-jährige Linksverte­idiger kommt von der U 19 des VfR Aalen, zuvor hat er in Griechenla­nd bei den Nachwuchsm­annschafte­n von Olympiakos Piräus und Panetoliko­s Agrinio gespielt. Gleichzeit­ig haben die Ulmer den Vertrag mit Mittelfeld­spieler Fabian Gondorf aufgelöst. Der 21-Jährige kam im Sommer 2016 von der SpVgg Neckarelz, in dieser Saison wurde er in der Regionalli­ga fünfmal und im Pokal dreimal eingesetzt. (az)

 ?? Foto: Imago/DeFodi ?? Die Schiedsric­hter im Bezirk konnten im bisherigen Saisonverl­auf die Rote Karte auch mal in der Hosentasch­e lassen. Unter anderem haben sich die Fußballer weniger Un sportlichk­eiten und Tätlichkei­ten geleistet. LEICHTATHL­ETIK
Foto: Imago/DeFodi Die Schiedsric­hter im Bezirk konnten im bisherigen Saisonverl­auf die Rote Karte auch mal in der Hosentasch­e lassen. Unter anderem haben sich die Fußballer weniger Un sportlichk­eiten und Tätlichkei­ten geleistet. LEICHTATHL­ETIK

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