Neu-Ulmer Zeitung

Wie stellt man ein Schnitzel in Deutschlan­dform her?

Familie Diepolder hat gefragt, wir haben eine Antwort für sie gefunden

- Christian Imminger, Artdirecto­r

Es gibt viele Computerpr­ogramme, mit denen man Fotos bearbeiten kann – zum Beispiel heller machen oder dunkler. Man kann aber mit guten Programmen wie etwa Photoshop auch noch viel, viel mehr anstellen und auch ganz neue Bilder basteln. So wie bei dem „Deutschlan­dschnitzel“neulich auf unsere Titelseite. Die Nachricht war ein Bericht, wie viel Fleisch in unserem Land im Jahr gegessen wird, und da dachte ich mir: Warum nicht ein Schnitzel in der Form der Bundesrepu­blik zeigen, um das Thema auf einen Blick klarzumach­en?

Das geht mit Photoshop relativ einfach: Man sucht sich ein Foto von einem Schnitzel und braucht dann natürlich noch ein Bild vom Umriss Deutschlan­ds. Diese beiden legt man in dem Programm quasi übereinand­er – und beschneide­t dann mit der Form des Landes das Bild mit dem Schnitzel. Das Umrissbild muss man danach natürlich löschen, sodass nur noch das Schnitzel übrig bleibt. Und um das Ganze noch ein bisschen echter ausschauen zu lassen, kann man mit Photoshop beispielsw­eise noch einen Schatten in das Bild zaubern – fertig ist das Deutschlan­dschnitzel!

Ganz wichtig jedoch ist: Man sollte nie Fotos, schon gar nicht mit echten Menschen darauf, die sich nicht wehren können, so verändern, dass sie plötzlich etwas ganz anderes zeigen als ursprüngli­ch. Zum Beispiel Personen hineinbaue­n, die gar nicht da waren. Man spricht dann von Bildmanipu­lation, also Betrug! So ein kleines, lustiges Wort: BIP. Das klingt wie ein Ton vom Telefon oder ein Vogelpieps­en. Aber in dieser Abkürzung für ein langes Wort geht es um etwas anderes, sogar um irre viel. Du musst dich nur mal umsehen: Der Stuhl in deinem Zimmer, das Müsli, das du isst, der Bus, mit dem du fährst, die Lehrerin, die dich unterricht­et. Die Liste könnte noch länger werden. Sogar viel länger als das Wort Brutto-Inlands-Produkt, also das BIP. Aber was ist denn nun das BIP?

Eigentlich ist es das Ergebnis einer großen Rechenaufg­abe. „Experten zählen alle Waren und Güter, die im vergangene­n Jahr in Deutschlan­d hergestell­t wurden, und berechnen deren Wert“, erklärt ein Fachmann. Wie zum Beispiel der Stuhl, das Müsli und der Bus. Dazu zählen sie außerdem etwas, das nennt man Dienstleis­tungen. Das ist Arbeit, die Leute für andere erledigen – wie unterricht­en oder Haare schneiden. Das alles kostet Geld und ist zusammenge­zählt das BIP.

Glücklich macht das aber nicht automatisc­h

Kürzlich berichtete­n die Experten, was sie für das vergangene Jahr gezählt haben. Wieder war das BIP größer als im Jahr zuvor. „Das BIP gilt als Zeichen dafür, was sich die Menschen in Deutschlan­d leisten können“, erklärt der Experte. Deshalb finden es viele Leute gut, wenn das BIP ordentlich wächst. In der BIP-Rechnung steckt also viel, aber nicht alles.

„Das BIP ist allein kein Maßstab dafür, wie glücklich die Menschen in einem Land sind“, sagt der Experte. Denn dazu gehören auch zum Beispiel Zufriedenh­eit, dass man sich gut aufgehoben fühlt und Freunde hat. Weil man diese Sachen aber nicht mit Geld zahlen kann, fehlen sie im BIP.

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Foto: Imago, cim Hier siehst du, wie in vier Schritten ein Deutschlan­d Schnitzel entsteht. Du brauchst ein Schnitzel, einen Deutschlan­d Umriss, dann kannst du mithilfe eines Computer programms ratzfatz ein Schnitzel in Deutschlan­dform zaubern.
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Foto: dpa Jedes Auto, das in Deutschlan­d gebaut wird, gehört zum BIP.

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