Ein Jahr für die Umwelt
Hanna Hochenbleicher und Katharina Kober wollen Kindern die Schönheit der Natur näher bringen. Warum sie deshalb ins Kloster gegangen sind
Ein wenig ungewöhnlich sieht das Bildungszentrum für Familie, Umwelt und Kultur in Roggenburg schon aus. Das gläserne Gebäude erhebt sich transparent vor den beiden Klostertürmen im Stil des Rokoko. Hinter der Glasfassade arbeiten unter anderem Hanna Hochenbleicher und Katharina Kober. Vom Klosterleben der Mönche bekommen sie allerdings nicht all zu viel mit.
Die beiden 18-Jährigen machen in Roggenburg ein Freiwilliges Ökologisches Jahr, kurz FÖJ. Dabei arbeiten junge Menschen im Bereich des Natur– und Umweltschutzes und werden in ihrer beruflichen Orientierung unterstützt. In Bayern hat das FÖJ drei Träger: Den Bund der deutschen katholischen Jugend (BDJK) Bayern, die evangelische Jugend in Bayern (EJB) und die Jugendorganisation des Bundes Naturschutz (JBN). Letztere ist der Arbeitgeber der beiden Freiwilligen. Zusammen sind Kober und Hochenbleicher im Fachbereich Umwelt tätig. Gemeinsam mit ihren Kollegen und dem angrenzenden Walderlebniszentrum Roggenburg betreuen sie Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren.
Die Schützlinge stammen aus verschiedenen Schulen und sollen in dreitägigen Aufenthalten etwas über verschiedene Umweltthemen, wie etwa „Kräuter“oder „Wasser“, lernen. Dazu gehen Kober und Hochenbleicher mit ihren Schützlingen oft in den nahe gelegenen Wald. „Man merkt, dass die Kinder weniger nach draußen gehen als wir früher“, sagt Kober. Eine Anekdote dazu haben die zwei FÖJler auch parat: Während einem der Ausflüge in den Wald wurde ein Kind plötzlich ganz panisch. Der Grund: Es hatte Angst, dass es dort gefährliche Schlangen geben könnte.
Den Schülern einen respektvollen Umgang mit der Natur beizubringen und ihnen die Bedeutung des Naturschutzes aufzuzeigen, ist für Kober und Hochbleicher ein wichtiges Anliegen. Für viele Kinder sei der Aufenthalt am Roggenburger Kloster eine Möglichkeit, auch mal etwas anderes als das Klassenzimmer zu sehen und sich ein wenig in der freien Natur zu bewegen. Es müssten dabei auch gar keine Wunder vollbracht oder unglaubliche Sachen gezeigt werden, sagt Hochen- bleicher. Die Kinder würden sich auch an einer kleinen Matschpfütze freuen, in die sie mit dem größten Spaß hineinsprängen. Während ihres FÖJ betreuen Kober und Hochenbleicher die Klassen und gestalten das Programm für die Kinder. Auch das Aufräumen am Ende der Aktionen gehört zu ihren Aufgaben.
Dabei gibt es eine ganz vielfältige Aufgabenpalette. Ob „Wasser“, „Kräuter“, oder ganz beliebt „Orientierung“, die Programme machen sowohl den Betreuerinnen als auch den Kindern Spaß und die FÖJler Abitur im vergangenen Jahr überlegt, was sie als Nächstes tun wollen. Das Roggenburger FÖJ-Programm stach ihnen bei ihrer Recherche besonders ins Auge: „Es ist auch einfach mal was anderes als ein Freiwilliges Soziales Jahr“, erklärt Hanna Hochenbleicher. Doch auch bei dem Freiwilligen Ökologischen Jahr komme die soziale Kompetenz definitiv nicht zu kurz, schließlich seien die Betreuer täglich mit den Kindern in Kontakt.
Außerdem wohnen beide nicht sehr weit von ihrer jetzigen Arbeitsstelle entfernt, was die Anfahrt recht unproblematisch macht, erklärt Kober. Sie selbst wohnt in Breitenthal, Hochenbleicher kommt aus Biberach.
Die drei Träger des FÖJ bieten über 200 Stellen in Bayern an. Das seien zwar weit weniger als es FSJStellen gäbe, jedoch werde das FÖJ dadurch ja noch einmal mehr zu etwas Besonderem, sagt Hochenbleicher. O
Die Bewerbungsphase für das nächste FÖJ in Roggenburg starte te am 17. Januar. Nähere Informationen zur Bewerbung gibt es unter www.foej bayern.de. Die Queen kennen heutige Jugendliche nur noch als alte Frau. Die Serie „The Crown“zeigt, wie die damals noch junge, 25-jährige Elisabeth den Thron bestieg. Nicht nur royale Skandale haben Eingang in die Serie gefunden. In opulenten Bildern und prägnanten Dialogen lernt der Zuschauer ganz nebenbei etwas über die jüngere britische Geschichte. Probleme gibt es zum Beispiel wegen des Onkels der Queen, der aus Liebe zu einer geschiedenen Amerikanerin auf die Krone verzichtete und von der königlichen Familie dafür gemieden wird. Auch die politischen Entwicklungen der Zeit thematisiert Drehbuchschreiber Peter Morgan – zum Beispiel in den wöchentlich stattfindenden Privataudienzen des Premierministers Winston Churchill bei Elisabeth II. Die Serie soll sich nach derzeitigen Planungen bis in die Gegenwart erstrecken. Das britische Königshaus steht der Serie übrigens kritisch gegenüber. Zu sehen sind die erste und zweite Staffel bei Netflix. (fwo)