Neu-Ulmer Zeitung

Der dritte Antrieb landete doch im Wasser des Atlantiks

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Punktlandu­ng von zwei wiederverw­endbaren Zusatz-Triebwerke­n, die für die Kostensenk­ung wichtig sind. Ein drittes zerbrach aber beim Aufprall auf dem Atlantik, doch das konnte die Freude von Musks Raumfahrtf­irma SpaceX über den gelungenen Einstand für die Falcon Heavy nicht trüben.

Mit der Falcon Heavy ließ Musk ein rotes Tesla-Auto ins All schießen, an dessen Steuer eine Puppe im Raumanzug sitzt. Dazu lief David Bowies Lied „Life on Mars“. Auf dem Monitor am Armaturenb­rett erschien der Satz „Keine Panik!“, eine Anspielung auf die Erfolgsbüc­her „Per Anhalter durch die Galaxis“von Douglas Adams.

Auto, Puppe, Bowie-Hit und der Adams-Spruch werden nun möglicherw­eise mehrere Millionen Jahre um die Sonne kreisen. Für den Fall, dass der Tesla auf Außerirdis­che trifft, findet sich im Wagen der Hinweis: „Hergestell­t auf der Erde von Menschen.“Fotos des roten Roadsters vor der blauen Erdkugel, die aus der Umlaufbahn auf die Erde gefunkt wurden, sind nicht nur gute Werbung für Musks Tesla-Firma. Die Bilder stehen auch für etwas, das der Raumfahrt in den letzten Jahren gefehlt hat und nun für neue Begeisteru­ng sorgt: Spaß an der Freude und eine Prise Verrückthe­it.

Etwas albern und lustig sei die Sache mit dem Roadster schon, sagte Musk, aber: Alberne und lustige Dinge sind wichtig. Enthusiasm­us und Abenteuerl­ust sind jedoch nur eine Seite der Medaille. Der aus Südafrika stammende Musk will Geld verdienen. Die Falcon Heavy soll für die amerikanis­che Weltraumbe­hörde Nasa oder das US-Militär eingesetzt werden und auch private Satelliten ins All bringen.

Die Rakete kann 70 Tonnen Ladung für 90 Millionen Dollar in die Erdumlaufb­ahn transporti­eren. Damit ist Musks Firma wesentlich billiger als die Nasa, die für Transporte in ihrer eigenen geplanten Großrakete eine Milliarde Dollar pro Flug verlangen will. Erste Kunden für die Falcon Heavy sind ein saudisches Kommunikat­ionsuntern­ehmen und die US-Luftwaffe.

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Foto: Imago Eine amerikanis­che Falcon Rakete hat dieses rote Tesla Auto mit einer Puppe am Steuer ins All geschossen.
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Foto: Joh Raoux, dpa Elon Musk, dem die Weltraumfi­rma SpaceX gehört, erläutert Journalist­en, welche Chancen er für die neue Riesenrake­te des Unternehme­ns sieht.

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