Neu-Ulmer Zeitung

Die Debatte wird hitziger

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger allgemeine.de

Die Debatte um den Flächenver­brauch in Bayern, die durch das Volksbegeh­ren der Grünen mächtig Fahrt aufgenomme­n hat, wird hitziger und konkreter, aber auch komplizier­ter. Viele Einwände der CSU gegen eine strikte Obergrenze von fünf Hektar pro Tag beim Flächenver­brauch sind gut begründet. Den Nachweis aber, dass sie ernsthaft etwas gegen den vielerorts verschwend­erischen Umgang mit der wertvollen Ressource Boden unternimmt, ist die Regierungs­partei bisher schuldig geblieben.

Das „Anreizpake­t zum Flächenspa­ren“, das Ex-CSU-Chef Erwin Huber im Landtag vorgelegt hat, ist vorerst nicht mehr als eine Absichtser­klärung. Der Verdacht, dass sich die CSU nur über den Wahltag im Herbst retten will, um danach so weiterzuma­chen wie bisher, ist zumindest nicht von der Hand zu weisen. Papier ist geduldig.

Umgekehrt aber müssen sich auch die Grünen vorhalten lassen, dass sie mächtig auf den Putz hauen, ohne ein schlüssige­s Konzept für die Lösung der Zielkonfli­kte zu bieten, die in der Sache begründet sind: Wer günstige Wohnungen, zukunftsfe­ste Arbeitsplä­tze und einen leistungsf­ähigeren öffentlich­en Nahverkehr will, braucht Platz, viel Platz.

Hinzu kommt, dass in der Debatte bisher kaum zwischen wertvollen Flächen (Grünland, guter Ackerboden) und weniger wertvollen Flächen und auch nicht zwischen den Arten der Flächennut­zung unterschie­den wird. Ein Parkplatz ist versiegelt, ein Garten nicht. Neue Gärten in neuen Wohnsiedlu­ngen können wertvoller sein für den Artenschut­z als Maisfelder.

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