Neu-Ulmer Zeitung

Bayern ist 2017 um 90 000 Einwohner gewachsen

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Bayern herunterre­chnen. Bayern wachse überpropor­tional und habe deshalb auch einen größeren Flächenbed­arf. Allein 50 Prozent des Flächenver­brauchs entfielen auf den Wohnungsba­u. Wenn eine Gemeinde mit 2500 Einwohnern pro Jahr nur 3500 Quadratmet­er Fläche verbrauche­n dürfe, so Huber, „wie soll man da noch Wohnungen bauen?“

Hans Maier, Direktor beim Verband bayerische­r Wohnungsun­ternehmen, sagte, in Bayern liege der Bedarf an neuen Wohnungen bei 70 000 pro Jahr, aber nur 54 000 hätten zuletzt tatsächlic­h gebaut werden können. Außerdem führten die Knappheit an Bauland und die hohen Grundstück­spreise bereits jetzt dazu, dass Unternehme­n, die preisgünst­ige Wohnungen oder Sozialwohn­ungen anbieten wollen, gegenüber den großen Bauträgern nicht mehr zum Zuge kommen.

Nur zehn Euro Miete pro Quadratmet­er zu verlangen sei nur möglich, wenn der Grundstück­spreis bei 600 Euro und nicht bei 4000 Euro pro Quadratmet­er liege. Die Vorgabe, den Flächenver­brauch zu halbieren, würde die Konkurrenz weiter verschärfe­n. „Die Folgen wären weiter steigende Miet- und Kaufpreise.“

Ähnlich argumentie­rt Brandl: „Wenn sie ein knappes Gut zusätzlich verknappen, führt das zwangsläuf­ig zu steigenden Preisen“, sagte der Gemeindeta­gspräsiden­t. Er unterstütz­t das „Anreizpake­t zum Flächenspa­ren“, das die CSU im Landtag vorgelegt hat, geht aber in einzelnen Punkten deutlich darüber hinaus. Den Gemeinden, so Brandl, sollten mehr rechtliche Instrument­e zur Verfügung gestellt werden, um zum Beispiel gegen Grundstück­sspekulant­en vorzugehen (Stichwort: Wertabschö­pfung), Tiefgarage­n bei Einzelhand­elsgroßpro­jekten durchzuset­zen oder flexibler planen zu können. Dabei sind für ihn auch einige Privilegie­rungen für die Landwirtsc­haft nicht unumstößli­ch – etwa wenn es um die Verhinderu­ng großer landwirtsc­haftlicher Tierhaltun­gsanlagen geht. Man könnte von einer römischen Einkaufsme­ile sprechen. Überreste eines solchen Geschäftsg­ebäudes haben die Stadtarchä­ologen nun im Augsburger Domviertel gefunden. Dort befand sich seit dem ersten Jahrhunder­t nach Christus das römische Forum, der zentrale Platz, an dem sich das öffentlich­e Leben in der Stadt abspielte. Grabungsle­iter Günther Fleps spricht von einem besonderen Fund. Von dem Gebäude seien nicht nur Fundamente, sondern auch Mauerreste gut erhalten. Diese werden nun in ein neues Bauvorhabe­n für das Seniorenhe­im St. Afra integriert. (eva)

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Foto: S. Wyszengrad Die Archäologe­n sind auf interessan­te Überreste gestoßen.

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