In der Nische Weltklasse
Wer das Geheimnis des deutschen Exportrekords ergründen will, darf nicht nur auf die erfolgreichen Konzerne des Landes blicken. Natürlich haben AutoRiesen, Maschinenbauer und Chemie-Giganten einen wichtigen Anteil am weltweiten Triumphzug der heimischen Wirtschaft.
Aber es sind gerade die oft nur in Fachkreisen bekannten mittelgroßen Firmen, welche die enorme Stärke der deutschen Industrie erklären. Diese Unternehmen verfolgen eine clevere Strategie: Sie besetzen Nischen, machen sich darin breit und schaffen es, dank Facharbeiterund Ingenieurpower Weltmarktführer zu werden.
Gerade unsere Region ist reich gesegnet an solchen „Hidden Champions“. Damit verdankt Deutschland seine wirtschaftliche Ausnahmestellung auch Firmen wie Rational aus Landsberg, einem Hersteller von Hightech-Gargeräten, oder dem EinkaufswagenProduzenten Wanzl aus Leipheim.
Die Liste lässt sich lange fortsetzen: So kommen die IndustrieKlebstoffe von Delo aus Windach bei Landsberg bei der Produktion vieler Smartphones zum Einsatz. Und Keimfarben aus Diedof bei Augsburg stellt besonders haltbare Farben her, mit denen schon die Wände des Weißen Hauses in Washington gestrichen wurden.
All diese Unternehmen eint der Mut, weltweit Kunden zu suchen. In der Konsequenz haben das französische Manager viel zu lange nicht gemacht. Entsprechend hinkt die Wirtschaft des Nachbarlandes hinter der deutschen hinterher.
Was faszinierend ist: Wenn Märkte wie in Russland schwächeln, eroberten unsere „Hidden Champions“andere. Die deutsche Export-Flexibilität lässt für die Zukunft und härtere Zeiten hoffen.