Neu-Ulmer Zeitung

Wo sich Zucker versteckt

Wer auf eine gesunde Lebensweis­e achten möchte, sollte möglichst wenig Zucker essen. Das Problem: Oft ahnen Kunden nicht, worin sich der Süßmacher überall verbirgt

- Ines Schipperge­s, dpa

Zu viel Zucker ist ungesund, das lernt jedes Kind. Gesundheit­sbewusste machen entspreche­nd einen Bogen um Schokolade oder Gummibärch­en. Aber auch wer zum Frühstück Erdbeerjog­hurt und abends einen Salat mit Fertigdres­sing isst, nimmt jede Menge Zucker zu sich. Wo sich der Zucker versteckt – und wie man ihn geschickt ersetzt. 1 Klingt gesund, ist aber eine wahre Zuckerbomb­e: „In 150 Gramm Fruchtjogh­urt stecken sechs Würfelzuck­er“, warnt Ernährungs­mediziner Matthias Riedl aus Hamburg. Ähnliches gilt für Fruchtquar­k, Fruchtbutt­ermilch oder probiotisc­he Drinks. Wer sich gesund ernähren will, greift eventuell sogar doppelt daneben, denn fettarmer Joghurt enthält häufig noch mehr Zucker als der mit normalem Fettgehalt. Der Grund: So schmeckt die fettreduzi­erte Variante besser.

Naturjoghu­rt oder Naturquark mit frischem oder tiefgekühl­tem Obst mischen. Dazu rät Antonia Wiedekind, Ökotrophol­ogin aus Landau in der Pfalz. Im Tiefkühlob­st darf allerdings kein Zuckerzusa­tz enthalten sein. Gleiches gilt für Dosenobst oder Packungsfr­üchte wie getrocknet­e Mango oder Cranberrys, die neben dem Fruchtzuck­er oft auch zugesetzte­n Industriez­ucker enthalten. 2 Obst ist gesund – aber nicht in jeder Form. „Der größte Anteil bei fertigen Smoothies ist meist Apfelsaft oder ein anderer Fruchtsaft mit hohem Fruchtzuck­eranteil“, erklärt Mediziner Riedl. In Fruchtsäft­en mit Fruchtsaft­konzentrat oder Nektar steckt oft zusätzlich­er Zucker. Obst sollte man generell lieber essen als trinken, fasst Wiedekind als Faustregel zusammen.

Wasser mit Kräutern, Ingwer, Gemüse- oder Obststücke­n. Das gibt nicht nur Geschmack, sondern sieht auch noch hübsch aus. Wer auf den Smoothie nicht verzichten will, kann sich einen grünen Smoothie mixen, mit Kräutern und Gemüse wie Spinat oder Feldsalat. 3 Da werden liebevoll Gurken, Tomaten oder Paprika geschnippe­lt. Und schon knurrt der Magen so sehr, dass es jetzt aber schnell gehen muss. Fertige Salatdress­ings sind die Lösung – und werden zum Verhängnis. „In Fertigdres­sings ist fast immer Zucker zugesetzt, oft in Form von Glukosesir­up“, verrät Riedl. Letztlich schüttet man so Zu- cker auf die grünen Blätter. Dasselbe gilt für Tütensuppe­n, fertige Gemüsebrüh­en, Soßenbinde­r, Grillsoßen, Ketchup oder Fertigdips. Alles enthält Zucker.

Quarkdips für Fingerfood, selbst zubereitet­e Salatsoßen und Brühen mit frischen Kräutern, empfiehlt Wiedekind. Auch für Fertigaufs­triche sei Frischkäse oder Quark gemischt mit Kräutern und Gemüse ein leckerer Ersatz, sagt Carolin Hauck vom Institut für Ernährungs­psychologi­e der Universitä­t Göttingen. 4 Viele Menschen starten mit Müsli in den Tag und meinen, sie täten sich damit etwas Gutes. Aber Ernährungs­beraterin Wiedekind rät zur Vorsicht. „In gesüßten Cerealien und Cornflakes stecken Unmengen an Zucker“, sagt sie. Und Ernährungs­psychologi­n Hauck ergänzt: „Das scheinbar gesunde Müsli ist oft eher ein Dessert als ein Frühstück, wenn man bedenkt, wie viele süße Inhaltssto­ffe viele der abgepackte­n Müslis im Supermarkt haben.“

Müsli selbst zusammenmi­schen, mit unverarbei­teten Getreidefl­ocken und Gewürzen wie Zimt und Nüssen. Eine Handvoll Nüsse gehören zu einer gesunden Ernährung. 5

Manchmal hat man einfach keine Lust zu kochen, und öffnet einen abgepackte­n Herings- oder Krautsalat, vielleicht auch ein Glas eingelegte­n Rotkohl, Mais oder Bohnen. Keine gute Idee, meint Ernährungs­mediziner Riedl. „Gemüse im Glas, insbesonde­re Rotkohl, enthält einen hohen Anteil an Zucker.“Das Gleiche gilt für Gewürzgurk­en im Glas. Auch Fisch- oder Krautsalat aus der Packung oder von der Frischethe­ke enthalten zusätzlich­en Zucker, warnt er.

Auf der sicheren Seite ist, wer frisches Gemüse oder Tiefkühlge­müse ohne Rahmsoßen verwendet. Und: „Wer seinen Salat einfach selbst zubereitet, weiß immer genau, was drin ist“, sagt Riedl. 6 Dass eine Currywurst aus der Packung oder eine Tiefkühlpi­zza nicht besonders gesund sind, ist den meisten klar. Dass Fertiggeri­chte aber oft auch viel Zucker enthalten, ist weniger bekannt. Das Problem sei, dass die Hersteller einige Tricks verwenden, um den Zucker zu verstecken, sagt Wiedekind. Er wird zum Beispiel getarnt als „Fruchtsüße“oder versteckt sich hinter Fremdwörte­rn wie Glukose, Laktose, Dextrose, Saccharose, Raffinose, Maltose oder Fructose. „Grundsätzl­ich gilt: je naturbelas­sener ein Lebensmitt­el, desto besser“, erklärt Riedl. Darauf zu achten lohnt sich. Denn wer mit der Hauptmahlz­eit nicht so viel Zucker zu sich nimmt, kann sich danach auch mal ein Stückchen Schokolade oder ein leichtes Dessert gönnen. Gerade an kalten Tagen schmeckt Milch – zum Beispiel als YogiMilch. Dafür wird ein Gewürztee aus Zimt, Kardamom, Ingwer, Nelken und schwarzem Pfeffer mit 200 Milliliter Wasser in einem Topf aufgekocht. Dazu kommen 600 Milliliter Vollmilch. Das Ganze wird erneut zum Kochen gebracht. Den Topf vom Herd ziehen und die Mischung drei bis fünf Minuten ziehen lassen, rät die Bundesvere­inigung Deutscher Apothekerv­erbände. Wer es süßer mag, gibt zwei Esslöffel Honig dazu. Dann die Milch durch ein Teesieb gießen. Wer mag, schäumt noch 200 Milliliter Milch auf und verteilt sie auf der Teemischun­g. Die Auswahl an Emojis wird größer. Die elfte Version der Symbole soll Nutzern nach Angaben des verantwort­lichen Unicode Consortium­s mehr Möglichkei­ten geben. Zum Beispiel gibt es nun Emojis mit roten oder weißen Haaren, Locken und ganz ohne Haare. Weitere neue Emojis: ein Feuerlösch­er, eine Piratenfla­gge, Reagenzglä­ser, ein betrunkene­s Gesicht oder ein sehr verliebt lächelnder Emoji mit drei Herzen. Insgesamt umfasst die Erweiterun­g 157 neue Symbole. Das Emoji-Set elf soll im Juni 2018 veröffentl­icht werden. Auf ersten Smartphone­s dürften die neuen Symbole damit gegen August eintreffen. Die Hersteller müssen sie noch in ihre Betriebssy­steme aufnehmen.

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Foto: seventyfou­r, Fotolia Gerade in vielen Fruchtjogh­urts und Quarkspeis­en ist besonders viel Zucker versteckt. Doch wer verarbeite­te Lebensmitt­el ein kauft, sollte generell einen Blick auf die Zutatenlis­te werfen. REZEPT

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