Die Sicherheitslage spielt eine wichtige Rolle
Wirte, die das Turnier ebenfalls übertragen. „Wir sind nicht München, nicht Nürnberg und nicht Augsburg – wir sind Ulm“, sagte Finanzbürgermeister Martin Bendel in der Sitzung des Hauptausschusses. Rainer Türke, der Leiter der Abteilung Sicherheit, Ordnung und Gewerbe, hob die Stimmung hervor, die bei den vergangenen auf Turnieren herrschte: „Es ist eine besondere Atmosphäre und die Nachfrage ist da.“
Beim Risiko, den Ulmer Wirten Konkurrenz zu machen, sah Finanzbürgermeister Bendel keine Probleme: „Die Initiative kommt vom Einzelhandel. Warum sollten wir uns als Stadt dagegen stellen?“Citymanager Henning Krone hatte sich bei einer Umfrage unter den Ulmer Gastronomen erkundigt, wer das Public Viewing veranstalten möchte. Christian Becker, der das Stadthaus-Café betreibt, meldete sich als einziger Bewerber und bekam den Zuschlag.
Größere Sorgen hatten die Räte bei Sicherheitsfragen. „Gibt es jetzt höhere Anforderungen?“, wollte Wolfgang Schmauder (CDU) wissen. „Die bayerischen Städte sind da sehr zurückhaltend. Wir haben ja jetzt eine andere Sicherheitslage“, sagte Helga Malischewski (FWG). Die Stadt sei schon in Gesprächen mit Polizei und Sicherheitsbehörden, antwortete Rainer Türke, der Leiter der Abteilung Sicherheit, Ordnung und Gewerbe. „Wir denken, dass wir das trotz der Sicherheitslage in den Griff bekommen können. Die bayerischen Behörden sind da immer restriktiver“, sagte er. Auf dem Münsterplatz herrscht beim Public Viewing Glasverbot, wie beim Weihnachtsmarkt werden Poller aufgestellt, außerdem wird es wohl Körperkontrollen geben. Zuletzt mussten Besucher drei Euro Sicherheitsgebühr bezahlen. In diesem Jahr werden die Kosten steigen. Darum müssen wahrscheinlich auch Fußball-Fans mehr bezahlen: bis zu fünf Euro für jedes Spiel.
Im Stadthaus können parallel keine Veranstaltungen stattfinden, das Public Viewing ist schlicht zu laut. Deshalb soll es eine Ausgleichszahlung für den Verdienstausfall geben, erste Gespräche sind Rainer Türke zufolge bereits geführt worden.
Das Public Viewing auf dem Münsterplatz wird nicht die einzige derartige Großveranstaltung in der Doppelstadt sein. Auch auf dem Messegelände in der Friedrichsau und in der Ratiopharm-Arena werden die Spiele auf Großleinwänden übertragen. Die Anstoßzeiten der maximal neun Spiele, die auf dem Münsterplatz gezeigt werden, liegen zwischen 16 und 20 Uhr. Gezeigt werden alle Auftritte der deutschen Nationalmannschaft und eventuell die Halbfinalsspiele und das Finale, auch ohne deutsche Beteiligung.
Bei der vergangenen WM 2014 in Brasilien wurden einige Partien deutlich früher angepfiffen, andere deutlich später: Die deutschen Spiele begannen zwischen 13 und 22 Uhr. Während der Europameisterschaft 2016 in Frankreich fand kein Public Viewing auf dem Münsterplatz statt.
Ulmer Zollbeamte haben bei der Überprüfung eines kroatischen Autofahrers auf der A8 einen Hundewelpen der Rasse Staffordshire Terrier entdeckt. Das sieben Wochen alte Tier stammt ursprünglich aus Serbien und hätte wegen fehlender Impfungen und der Rasseneigenschaft nicht nach Deutschland eingeführt werden dürfen, meldet der Zoll. Hunde dieser Rasse gelten in Bayern und Baden-Württemberg als Kampfhunde. Der Hund sei für eine Privatperson aus dem Raum Stuttgart bestimmt und wurde mutmaßlich über das Internet bestellt. Die Beamten informierten das Veterinäramt. Gegen den 34-jährigen Fahrer, der auf Höhe Gruibingen gefasst wurde, wird wegen Verstoßes gegen Einfuhrbestimmungen sowie des Verdachts der Steuerhinterziehung ermittelt. Da er ohne gültige Fahrerlaubnis unterwegs war, schaltete der Zoll die Polizei ein. (az)