Neu-Ulmer Zeitung

Leibenath mit schwierige­r Aufgabe

Vier Spiele in neun Tagen – für Ratiopharm Ulm beginnen anstrengen­de Tage. Vor allem, weil die Liste der Verletzten immer länger wird

- VON GIDEON ÖTINGER

Acht Tage sind es noch für die Ulmer Basketball­er bis zum TopFour in der Ratiopharm-Arena und nach aktuellem Stand könnten es anstrengen­de Tage werden. Das Team von Trainer Thorsten Leibenath plagen enorme Verletzung­ssorgen, laut Leibenath so schlimm wie noch nie in seiner Ulmer Zeit. In der Bundesliga geht es darum, in den Play-Off-Plätzen zu bleiben und noch dazu ist das Pensum des angeschlag­enen Teams mit vier Spielen in neun Tagen alles andere als niedrig. Morgen (18 Uhr) geht es zuhause los gegen die Gießen 46ers, am Mittwoch treffen die Ulmer auf Frankfurt und am nächsten Wochenende warten zwei Spiele im Top-Four auf das Team. Dann wird sich zeigen, wie gut die Mannschaft mit der aktuellen Situation umgehen kann.

„Das ist derzeit keine leichte Aufgabe“, sagt Leibenath. 19 Spieler hat er im erweiterte­n Ulmer Bundesliga­kader (inklusive Doppellize­nz-Spie- ler). Zehn braucht er, um normal trainieren zu können. „Ich habe versucht, ein normales Training durchzufüh­ren“, sagt er. „Das war nicht möglich.“Zehn Spieler des Kaders sind verletzt oder krank – mit Per Günther, Trey Lewis, Luka Babic, Luke Harangody und Jerrelle Benimon fehlte zuletzt eine komplette erste Reihe. Durch die vielen Spiele in den nächsten Tagen besteht die Gefahr, die Spieler auf dem Feld zu verschleiß­en. Deshalb spricht Leibenath von einer „Verantwort­ung in zweierlei Richtungen“. Einerseits will er keinen angeschlag­enen Spieler auflaufen lassen und ihn „verheizen“, anderersei­ts geht es für ihn auch darum, die „gesunden Spieler zu schützen“. Wer letztlich morgen gegen Gießen auflaufen wird, war gestern noch unklar.

Wer dafür auf Gießener Seite ziemlich sicher auflaufen wird, ist der Ex-Ulmer John Bryant. „Seitdem der Spielplan raus ist, habe ich mir den Termin in Ulm angestrich­en. Ich freue mich riesig auf das Spiel“, sagte er. Von 2010 bis 2013 spielte der 30-Jährige für die Ulmer Basketball­er, ehe er nach München wechselte und nach der Saison 2015/2016 den Sprung nach Spanien zu Valencia wagte. Dort wurde er aber nach zwei Spielen gefeuert – laut spanischer Medien wegen Übergewich­ts. Anschließe­nd heuerte er beim AS Monaco an. Vor dem Beginn der jetzigen Spielzeit kam er zurück in die BBL und startet seitdem für Gießen. „Es ist immer etwas Besonderes für mich in Ulm zu spielen. Hier habe ich meine Karriere begonnen und hier war ich drei Jahre lang zuhause“, sagte er.

Mit seiner Größe von 2,11 Metern ist der Center ein wichtiger Faktor im Spiel der Hessen, die momentan auf Platz elf in der Liga stehen und damit immer noch den Ulmern auf den Fersen sind. Die sind zwar mit Platz sechs auf Play-Off-Kurs, haben aber nur vier Punkte Vorsprung auf die 46ers. Durchschni­ttlich erzielt er fast 16 Punkte pro Spiel und ist in der Defensive mit zehn Rebounds pro Partie enorm stark. Das hat Gießen auf Platz zwei der Bundesliga-Rebound-Tabelle befördert. Auf Platz drei stehen sie, was die Zwei-Punkte-Wurfversuc­he angeht. Während Thorsten Leibenath beim starken Rebounding der Hessen vom „Bryant-Effekt“spricht, schreibt er die offensive Spielweise der Gießener dem „Ingo-Freyer-Effekt“zu. Freyer ist der Cheftraine­r der Hessen. „Sie spielen schneller als andere Teams“, sagt Leibenath. „In Kombinatio­n mit Bryant ist das sehr gefährlich.“

Nach den erfolgreic­hen Spielen gegen München und Erlangen, wollen die Hockeyherr­en des SSV Ulm 1846 den Klassenerh­alt in der zweiten Regionalli­ga beim Dauerrival­en aus Böblingen endgültig eintüten.

Teambetreu­er Lukas Futschik beschreibt die Begegnung als „das wohl wichtigste Spiel der Saison“. Das leuchtet ein, wenn man die Tabellensi­tuation betrachtet. Nur einen Punkt liegen die Ulmer vor Böblingen, und dem ASV München. Der Kampf um die begehrten Plätze wird heiß.

An eine Niederlage will man bei den Ulmern lieber gar nicht denken, zwar ist in dem dann beginnende­n Rechenspie­l noch alles drin, doch würde ein Ulmer ein Sieg in Böblingen die Situation deutlich entspannen und den Verbleib in der Liga bereits vorzeitig sichern. „Wenn wir mannschaft­lich so geschlosse­n auftreten, wie in den letzten beiden Spielen, sind wir nur schwer zu schlagen“, blickt Torhüter Clemens Ulrich optimistis­ch ins Wochenende.

Doch mit dem SV Böblingen wartet ein eiskaltes, eingespiel­tes Team auf die Spatzen, welches es während der laufenden Spielzeit immer wieder schaffte, wichtige Spiele zu ihren Gunsten zu drehen. Aktuell gibt es keine Verletzten in den Ulmer Reihen, sodass Trainer Sascha Heinrich aus dem Vollen schöpfen kann. (az) O

Wer die Ulmer Hockeyspie­ler nach Böblingen beglei ten will, kann das mit dem Fanbus tun. Abfahrt ist morgen um 15.30 Uhr an der Jahnhalle. Während die erste Mannschaft der Staiger Tischtenni­sspieler spielfrei ist und die Fasnet genießen kann, trifft das zweite Team, der Tabellense­chste der Verbandskl­asse, morgen (19 Uhr) auf Herrenberg (Achter). Aufgrund der besseren Platzierun­g sind die Gastgeber, die nach der 7:9-Niederlage aus der Vorrunde noch etwas gut zu machen haben, leicht favorisier­t. Neben Staig spielen morgen (19.30 Uhr) auch noch die Männer des SSV Ulm in der Verbandskl­asse. Mit dem VfL Sindelfing­en treffen die Ulmer (dritter in der Klasse) auf den Tabellenzw­eiten. Beide Teams wollen den Anschluss an Spitzenrei­ter Ergenzinge­n nicht verlieren – ein klassische­s Verfolgerd­uell also. (pahu)

 ?? Foto: Horst Hörger ?? Ulms Basketball Trainer Thorsten Leibenath steckt derzeit in der schwierigs­ten Phase, seitdem er bei Ratiopharm Ulm ist – zumindest, was die Verletzten angeht. Zehn Spieler fehlen, richtig trainieren kann er dadurch nicht. Zu allem Überfluss stehen...
Foto: Horst Hörger Ulms Basketball Trainer Thorsten Leibenath steckt derzeit in der schwierigs­ten Phase, seitdem er bei Ratiopharm Ulm ist – zumindest, was die Verletzten angeht. Zehn Spieler fehlen, richtig trainieren kann er dadurch nicht. Zu allem Überfluss stehen...

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