Um zwei Uhr wollte der SPD Chef nicht mehr
Finanzministerium, später dann das Ministerium für Arbeit und Soziales für sich reklamiert. Die SPD-Spitze erklärte jedoch kategorisch, dass sie nicht nur beide Posten für sich beanspruche, sondern auch das Außenamt. Am Wochenende bestätigte die SPD und auch die Union den Bericht der FAS über die nächtliche Drohung mit dem Abbruch.
Kanzlerin Angela Merkel habe jedoch die Gefahr sofort erkannt: Nach der Drohung von Schulz soll die CDU-Chefin die Runde der 15 Verhandlungsführer aller drei Parteien zusammengerufen haben. Ihr Hauptargument an die Streithähne: Wie soll man es der ohnehin schon durch den Verhandlungsmarathon strapazierten Öffentlichkeit erklären, dass die Regierung an der Ressortverteilung gescheitert sei?
Doch soll Schulz zunächst bei seiner Drohung geblieben sein. Er bemerkte jedoch offensichtlich schnell, dass die SPD-Spitze seine Drohung für falsch hielt. Nun war es Seehofer, der seinerseits seinen Rückzug ankündigte. Schulz aber machte Seehofer folgenden Vorschlag: Innenministerium plus Heimatministerium.
Dieser Vorstoß beendete zwar die quälenden Verhandlungen nicht, war aber letztlich ein Schritt zur Einigung, die am Mittwoch verkündet wurde. Die SPD war sehr zufrieden, insbesondere Parteichef Schulz, der sich bereits als neuer Außenminister sah. Eine Einschätzung, die sich als voreilig erwies.