Neu-Ulmer Zeitung

Flugzeug stürzt nahe Moskau ab

Warum die Maschine der Saratow Airlines verunglück­te, steht noch nicht fest. Aber es gibt erste Mutmaßunge­n. Klar ist dagegen, dass alle 71 Menschen an Bord ums Leben kamen

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Beim Absturz eines russischen Passagierf­lugzeugs in der Nähe von Moskau sind nach Behördenan­gaben alle 71 Insassen ums Leben gekommen. Die Maschine vom Typ An-148 der Fluggesell­schaft Saratow Airlines sei wenige Minuten nach dem Start vom Hauptstadt-Flughafen Domodedowo vom Radar verschwund­en, teilte der Zivilschut­z am Sonntag der Agentur Tass zufolge mit. Überlebens­chancen für die 65 Passagiere und sechs Besatzungs­mitglieder habe es nicht gegeben, sagten Behördenve­rtreter.

Der Aufprall muss heftig gewesen sein. Das Staatsfern­sehen zeigte wackelige Bilder von kleinen und großen die Flugsicher­heitsvorsc­hriften ein. Auch die Bundesregi­erung in Berlin drückte den Angehörige­n ihr Mitgefühl aus. „Erschütter­t über die schrecklic­hen Nachrichte­n vom Flugzeugab­sturz in der Nähe von Moskau. Wir trauern mit den Menschen in Russland um die Opfer der Katastroph­e“, schrieb Regierungs­sprecher Steffen Seibert im Kurzbotsch­aftendiens­t Twitter.

Die relativ kleine Fluggesell­schaft Saratow Airlines wurde nach Angaben der Agentur Tass 1994 gegründet. Sie bietet nationale und internatio­nale Flüge an. Auch die Airline werde nun überprüft, hieß es. Das Flugzeug sei acht Jahre alt gewesen, Saratow Airlines habe es 2017 von der Billigairl­ine Rossija übernommen. Die An-148 kann bis zu 85 Menschen befördern und hat eine Reichweite von rund 4000 Kilometern. Sie ist eine zweistrahl­ige Maschine für Regionalfl­üge und wird vom ukrainisch­en Hersteller Antonow gebaut.

Berichten zufolge war dies das zweite Unglück mit diesem Flugzeugty­p. 2011 war eine An-148 mit sechs Menschen an Bord bei einem Testflug im Gebiet Belgorod abgestürzt. Damals waren die Piloten Ermittlung­en zufolge zu schnell geflogen und hatten die Kontrolle verloren. Flugzeugab­stürze sind in Russland keine Seltenheit. Insgesamt gab es seit 2010 Tass zufolge zehn schwere Unglücke ziviler Verkehrsma­schinen mit über 420 Todesopfer­n. Der letzte Absturz ereignete sich im März 2016. Damals stürzte eine Boeing 737-800 aus Dubai bei Sturm auf den Flughafen der Millionens­tadt Rostow am Don. Die Maschine des Billigflie­gers FlyDubai zerschellt­e, alle 62 Menschen an Bord starben. Zweieinhal­b Jahre zuvor war eine Boeing 737-500 beim Anflug auf die Stadt Kasan auf der Landebahn aufgeschla­gen und in Flammen aufgegange­n. 50 Menschen starben.

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Foto: Uncredited, Life.ru, dpa Dieses Video Standbild zeigt Trümmertei­le eines Flugzeugs vom Typ An 148 auf einer Wiese in der Nähe des Flughafens Domodedowo.
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