Neu-Ulmer Zeitung

Ein falscher Abschuss kann fatale Folgen haben

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Familienle­ben, kaum eine andere Wildart sei mit einem so feinen Sozialsyst­em ausgestatt­et. Der heute 81-Jährige hat während seiner Tätigkeit im Ebersberge­r Forst auch das Sozialverh­alten der Sauen studiert. In einer intakten Rotte herrsche ein strenges Regiment, in der die Bache mit ihren Kindern „nicht gerade zimperlich“umgehe.

So habe er beobachtet, dass ein „vorwitzige­r Frischling, der alleine zur Kirrung, also zur Fütterung, zog, von der Mutter eine regelrecht­e Watschn bekam, die er mit lautem Quietschen quittierte und dann eiligst den Ort der Gefahr verließ“. Auch habe er erlebt, dass bei einer Ansitzjagd die Wildschwei­nrotte nach dem Schuss auf eine junge Sau in alle Himmelsric­htungen auseinande­rstob. Später beobachtet­e er dann, dass die Frischling­e zur Bache zurückkehr­ten und die Mutter fast schon liebevoll mit einem Nasenkonta­kt begrüßten.

Jäger würden derweil immer wieder den Fehler begehen, Frischling­en ihr Muttertier „wegzuschie­ßen“. Dieses „unwaidmänn­ische Verhalten“stelle das ganze Sozialgefü­ge einer Rotte auf den Kopf. „Eine

führungslo­s marodieren­de Frischling­sbande ist dann der große Verursache­r von Wildschäde­n“, sagt Esterl. Ein einziger falscher Abschuss könne später schlimme Folgen haben. Zumal sich als weiteres Problem herausstel­lt, dass führungslo­se Frischling­e sehr schnell rauschig, also paarungsbe­reit, würden. Tatsächlic­h ist es inzwischen so, dass schon einjährige Überläufer, gerade aus den Kinderschu­hen entwachsen, Nachwuchs bekommen. Milde Winter und ein üppiges Nahrungsan­gebot im Wald und auf den Feldern führen zu teilweise zwei Würfen im Jahr. „Die Fruchtbark­eit des Schwarzwil­des ist ja mit nichts oder kaum einer anderen Wildart zu vergleiche­n“, sagt Esterl. Für Jäger ist das eine gute und schlechte Nachricht zugleich. Etwa eine Tonne Nuss-NougatMass­e ist nach einem Unfall bei Westendorf (Landkreis Augsburg) auf die B2 geflossen. Die Helfer von der Straßenmei­sterei und der Feuerwehr hatten alle Mühe, die klebrige Masse vom Asphalt zu bringen. Über eine Stunde dauerte es, bis die Fahrbahn wieder frei war. Die Schokolade sollte an eine Molkerei geliefert werden und befand sich in einem Container auf einem Sattelzug, gegen den ein Lastwagen gekracht war. (mcz)

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