Ist das alles nur eine Modeerscheinung?
und Lebenssinn stiftenden Religion“, sagt der Theologe Kai Funkschmidt. „In der modernen veganen Bewegung sehen wir etwas Neues: Essensregeln werden nun selbst sinnstiftend.“Die säkulare Gesellschaft mag auf einen Gott verzichten können, auf ein Heilsversprechen hingegen nicht.
Alles nur eine Modeerscheinung? Zumindest ein Phänomen, das eng mit dem deutschen Wohlstand zusammenhängt – und mit der Überforderung durch ein Überangebot an Waren. „Das ist ein Luxusthema“, erklärt Kulturwissenschaftler Hirschfelder. In Süd- und Osteuropa, das stärker von Krisen gebeutelt wird, ist der Blick auf die Ernährung deutlich weniger missionarisch. Die Preissensibilität ist größer. Doch Mehlschwitze und Buttertorte werden wohl auch bei uns so schnell kein Revival erleben. „Wenn wir keine schwerwiegende wirtschaftliche oder politische Krise haben, gehen wir nicht zurück zur Ernährung der 70er Jahre“, sagt Hirschfelder.
Der schwere Verkehrsunfall auf der A5 nahe dem Autobahnkreuz Walldorf (Rhein-Neckar-Kreis) hat eine Familie aus Nordrhein-Westfalen das Leben gekostet. Nach Angaben der Polizei kamen die Eltern im Alter von 51 und 46 Jahren sowie eine 13-jährige Tochter ums Leben, eine zweite Tochter im Alter von 15 Jahren überlebte schwer verletzt – befindet sich aber nicht in Lebensgefahr. Beim vierten Opfer handelt es sich um den Fahrer des zweiten Wagens, der Polizei zufolge stammt der 60-Jährige aus Rheinhessen.
Ein Sattelschlepper war am Montag von hinten auf die beiden Fahrzeuge aufgefahren. Er schob die Autos mit Wucht unter einen weiteren Sattelschlepper, der seine Fahrt wegen hohen Verkehrsaufkommens stark verlangsamt hatte. Gestern ereignete sich an fast der gleichen Stelle erneut ein Unfall. Dabei fuhr ein Lastwagen auf ein anderes Fahrzeug auf – ein Beteiligter wurde leicht verletzt, wie die Polizei mitteilte.
Die Ermittler kritisierten gestern erneut die „Gaffer“bei dem tödlichen Unfall am Vortag. „Wie man auf der Gegenfahrbahn effekthascherisch Aufnahmen eines schweren Unfalls machen kann, ist für uns unverständlich und pietätlos“, sagte ein Polizeisprecher. Die Feuerwehr sei – zusätzlich zur schwierigen Bergung – „erheblich damit beschäftigt“gewesen, Sichtschutz aufzubauen. Nach der Kollision hatte sich auf der Gegenfahrbahn ein Unfall mit drei Verletzten ereignet, an dem sieben Autos beteiligt waren. Die Behörden nehmen an, dass die Fahrer aus Sensationslust gebremst hatten. Gaffen beinhalte ein erhebliches Gefahrenpotenzial für Unfälle, so der Sprecher. „Das sind Dinge, welche die Arbeit sämtlicher an dem Unfall beteiligter Organisationen vermeidbar erschweren.“