Faschingsumzug bei Kaiserwetter
Tausende Zuschauer säumen die Straßen bei der großen Parade durch Weißenhorn. Von den etwa 70 Gruppen aus der Region beeindrucken einige mit imposanten Wagen
Gute Ideen und handwerkliches Geschick sollten belohnt werden, findet Christian Simmnacher. Beeindruckt von einigen Wagen hat der Moderator beim großen Weißenhorner Fasnachtsumzug am Dienstag vorgeschlagen, bei der Parade im nächsten Jahr das schönste Gefährt zu küren. Und einen Vorschlag für die Überschrift dieses Artikels lieferte er auch sogleich: „Faschingsumzug bei Kaiserwetter“wäre aus seiner Sicht ein gute Schlagzeile.
Tatsächlich zogen diesmal bei strahlendem Sonnenschein um die 70 Gruppen aus der ganzen Region zum Faschingsfinale durch die Fuggerstadt. Tausende Zuschauer, deutlich mehr als im Vorjahr, säumten die Straßen entlang der Umzugsstrecke die meisten bunt verkleidet. Wer sich geschickt in der Sonne platzierte, musste auch bei den niedrigen Temperaturen nicht frieren. Alle anderen hielten sich warm, indem sie sich zu den fetzigen Rhythmen der Musikgruppen bewegten oder sich auf die Jagd nach Süßig- machten, welche die Maschkerer in die Menge warfen.
Der Vorschlag des Moderators von der veranstaltenden Interessengemeinschaft Weißenhorner Fasnacht, kurz IWF, 2019 den schönsten Wagen auszuzeichnen, kam bei der Dampflok Emma zur Sprache. Erbaut hatten sie Mitglieder der Lustigen Carnevals-Vereinigung Waldstetten, die erneut mit mehreren Gruppen teilnahm. Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer, waren selbstverständlich mit dabei.
Imposant war auch das Gefährt der Faschingsfreunde Bühl-Riedheim: Sie steuerten einen ausrangierten Gelenkbus durch die Straßen. „Das hat es noch nie beim Umzug in Weißenhorn gegeben“, sagte Simmnacher. Das größte Zugfahrzeug hatte die „Gummibärenbande“des Faschingstrupps Unterroth im Einsatz: Mannshoch waren allein die Räder des mächtigen Bulldogs. Weil das riesige Gespann an einer Stelle des Umzugs offenbar Probleme beim Abbiegen hatte, entstand eine größere Lücke in der Parade.
Ob Geisterjäger, Berghütte, Saloon, Tanzfläche mit Discokugel, Wikinger-Schiff oder Kartenhaus – kreative Köpfe und fleißige Wagenbauer hatten noch mehr interessante Gebilde erschaffen, die durch die Weißenhorner Innenstadt fuhren.
Wer genauer hinschaute, dem fiel bei dem Gaudiwurm auch die ein oder andere Kuriosität auf. So lief etwa bei der Weißenhorner Narrenzunft staat hat auch schon Partnerstaaten: Großbritannien, Katalonien – und Neu-Ulm. Die Faschingsfreunde vom FV Weißenhorn hielten Ortsschilder der „Kreisstadt Weißahoara“im „Landkreis Weißahoara“in die Höhe. Was sich wohl Thorsten Freudenberger, der amtierende Landrat des Landkreises Neu-Ulm, dabei dachte? Er schaute sich den Umzug ebenso an wie Weißenhorns Rathauschef Wolfgang Fendt.
Noch bevor die Gruppen am Hauptplatz vorbeizogen, hatte die IWF dem Bürgermeister als Dankeschön für die Unterstützung der Stadtverwaltung einen Orden verliehen. Den „wichtigsten Orden der Stadt“, wie Simmnacher sagte. Fendt wiederum dankte den Organisatoren: „Es ist viel Arbeit, so einen Umzug auf die Beine zu stellen.“
Zahlreiche Impressionen vom großen Abschluss der diesjährigen Faschingssaison in Weißenhorn finden Sie auf I Eine Bildergalerie vom Umzug unter
Schwerer Betriebsunfall in Senden: Ein Arbeiter ist von einer Leiter gestürzt und dabei auf den Rücken gefallen.
Wie die Polizei mitteilt, wollte der 52-Jährige am Montag gegen 9.30 Uhr Abschlussarbeiten auf einer Baustelle in der Hauptstraße abnehmen und stieg ins Dachgeschoss. Als der 52-Jährige danach rückwärts auf eine Leiter trat, setzte er seinen Fuß ins Leere und stürzte aus einer Höhe von rund zweieinhalb Metern mit dem Rücken auf den Boden.
Er wurde sofort in ein Krankenhaus gebracht. Durch den Sturz erlitt der Mann mehrere Frakturen im Wirbel- und Schulterbereich. Nach derzeitigem Ermittlungsstand der Polizei hatte er jedoch Glück im Unglück: Es bestehe keine Lebensgefahr und es drohten keine gesundheitlichen Folgeschäden für den 52-jährigen Mann. (az)