Bedingt einsatzbereit
Defekte Panzer, U-Boote, Transporthubschrauber: Die technischen Probleme häufen sich und das teure Gerät wartet teilweise schon länger als ein Jahr auf die Reparatur. Was das für die Aufgaben der Truppe bedeutet
Es geschah Mitte Oktober im Kattegat. Beim Auftauchen in der Meerenge zwischen Dänemark und Schweden neigte sich der Bug des U-Boots U 35 der deutschen Marine zu steil nach oben, das Heck prallte mit einem lauten Knall gegen den Grund. An der Wasseroberfläche war der Schaden nicht zu übersehen: Bei der Kollision war ein Ruderblatt gerissen, das U-Boot war nur noch bedingt manövrierfähig und musste sofort auf die Werft.
Der Zwischenfall hatte für die Marine ungeahnte Folgen – mit U 35 fiel auch noch das letzte einsatzfähige U-Boot aus. Alle sechs U-Boote der Klasse 212 A, die wegen ihres modernen Antriebs mit Brennstoffzellen besonders leise und gleichzeitig sehr wendig sind, liegen auf dem Trockenen, weil die dringend benötigten Ersatzteile fehlen. U 31, U 33 und U 34 warten mehr als ein Jahr auf dringend benötigte Teile, U 32 kehrte nach einem Bericht der FAZ im Juli mit einem irreparablen Schaden an der Fahrbatterie von einem Manöver zurück und U 34 wird nach zehn Einsatzjahren turnusgemäß überholt. Nun erwischte es auch noch U 35. Wann die Marine wieder ein einsatzfähiges U-Boot haben wird, ist völlig offen. Das Verteidigungsministerium muss in bestem Bürokratendeutsch einräumen: „Die aktuelle Nichtverfügbarkeit der U-Boote wirkt sich negativ auf die Ausbildung und Inübunghaltung der Besatzung aus.“Im Klartext: Ohne Boote keine