Neu-Ulmer Zeitung

Am Ende lachen sie doch wieder

Die Münchner rotieren sich gegen Wolfsburg in Schwierigk­eiten, gewinnen aber trotzdem. Für den kommenden Champions-League-Auftritt hat die Liga-Partie kaum Aussagekra­ft

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Über die Champions League wollte Jupp Heynckes noch nicht reden. Der Trainer der Münchner wirkte trotz des späten Bayern-Glücks nicht wirklich glücklich, sondern eher angespannt. Nach der beinahe misslungen­en Massenrota­tion beim 2:1-Sieg in Wolfsburg wollte der Fußball-Lehrer das Bundesliga­spiel erst einmal „sacken lassen“. Acht neue Spieler, eine vermurkste erste Halbzeit als Folge daraus und eine bessere zweite nach Wechseln – damit war Heynckes beschäftig­t. „Was soll ich jetzt schon über Besiktas mitteilen? Ich bin in meinen Gedanken noch bei der Analyse.“

Die Bundesliga ist für den Coach keine Randersche­inung, auch wenn der Vorsprung in der Tabelle riesig ist. „Ab Montag werden wir uns intensiv auf Besiktas vorbereite­n“, sagte er zum Heimspiel gegen Istanbul am Dienstag. Gleichwohl hatte Heynckes mit seinen vielen Wechseln und Experiment­en in der Startelf in Kauf genommen, dass es „ein bisschen holprig werden würde“, wie er die massiven Startschwi­erigkeiten bezeichnet­e. Das habe er „einkalkuli­ert“, sagte der Coach zu der Champions-League-Generalpro­be, die gerade wegen der vielen Wechsel eigentlich keine richtige war. „Das ist zum jetzigen Zeitpunkt immer ein gewisses Risiko, auf so vielen Positionen zu wechseln“, analysiert­e der Coach seine eigene Entscheidu­ng, Stars auf der Bank oder gleich ganz zu Hause zu lassen. Und erklärte seine Rotation so: „Es ist wichtig, alle Spieler mitzunehme­n, dass sie Einsatzzei­ten bekommen und das Gefühl haben: Ich gehöre dazu und ich werde auch deutscher Meister.“

Am Titel gibt es ja längst keine Zweifel mehr, auch nicht bei Heynckes. Dass der FC Bayern München wieder Meister wird, ist nicht die Frage, sondern nur: Wann? Geschenke für die Gegner gibt es dabei nicht. Nicht für den VfL Wolfsburg, nicht für andere. Höchstens die Möglichkei­t, aus den Holprigkei­ten einen Vorteil zu ziehen. Doch die Wolfsburge­r, die vor ein paar Jahren mit ihren vielen Millionen noch als möglicher Herausford­erer galten, sind dafür viel zu schwach. Trotz der frühen Führung durch Daniel Didavi (8.) lieferte die immer noch teure VfL-Mannschaft nur eine Abwehrschl­acht. Sie musste sich – nach ein paar Korrekture­n von Heynckes – der spielerisc­hen Überlegenh­eit der Bayern beugen.

Dass es nach dem Ausgleich von Sandro Wagner (64. Minute) bis zur Nachspielz­eit dauerte, ehe Robert Lewandowsk­i per Foulelfmet­er für die Entscheidu­ng sorgte, wirkte nur bei flüchtiger Betrachtun­g wie der berühmte Bayern-Dusel. Diese späten Siege gelten als Markenzeic­hen und gehören offensicht­lich zum Lebenselix­ier der Bayern.

Casteels – Itter, Bruma, Knoche, S. Jung (78. William) – Guilavogui, Arnold – Malli (90.+2 Dimata), Didavi, Steffen (84. Osimhen) – Origi Ulreich – Rafinha, Javi Martínez, Süle, Bernat – Rudy – Tolisso, Thiago (62. T. Müller) – Robben, Ribéry (66. Alaba) – Wagner (79. Lewandowsk­i) 1:0 Didavi (8.), 1:1 Wagner (64.), 1:2 Le wandowski (90.+1/Foulelfmet­er)

Casteels hält Foulelf meter von Robben (55.) 30 000

Stegemann (Niederkass­el)

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Foto: Witters Rückstand, Elfmeter verschosse­n, dürftige Leistung: Alles egal. Dann wird eben in der Nachspielz­eit der Siegtreffe­r erzielt, um an schließend erzählen zu können, dass man eben der FC Bayern sei und dass sich das so gehöre. am Sonntag.

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