Die Leber hat keine Nerven und daher auch kein Schmerzempfinden
die gemeinsame Spritzen und Kanülen benutzen. Auch beim unsauberen Tätowieren können die Erreger in den Körper gelangen. „Eine sexuelle Übertragung ist dagegen selten“, sagt Berg.
Bei vielen Patienten lässt es sich nicht klären, wie sie sich angesteckt haben. So erklärt Vetter: „Dreißig bis fünfzig Prozent wissen nicht, wie sie sich infiziert haben. Das liegt auch daran, dass es so lange dauert, bis es zu Beschwerden kommt.“
Oft entdecken Ärzte die Krankheit zufällig: nämlich dann, wenn ein Patient unerklärlich schlechte Leberwerte hat. Auch bei Manfred F. wurden schon früh erhöhte Leberwerte festgestellt. Fälschlicherweise hätten die Ärzte daraus aber wohl geschlossen, dass er viel Alkohol trinke, erzählt er.
Wird eine chronische Hepatitis C nicht behandelt, kommt es bei jedem vierten Patient innerhalb von 20 Jahren zu einer Leberzirrhose. Eine solche „Schrumpfleber“arbeitet nicht mehr richtig, was viele Störungen nach sich ziehen und im Extremfall zum Tod führen kann. Außerdem ist das Risiko, Leberkrebs zu bekommen, deutlich erhöht.
Hepatitis C galt früher als unheilbar. Das Blatt wendete sich, als ab 2014 „Sofosbuvir“und weitere innovative Medikamente auf den Markt kamen. Die neuen Mittel hindern die Viren daran, sich zu vermehren. Innerhalb von acht bis 12 Wochen lassen sich damit mehr als 95 Prozent der Hepatitis-C-Patienten heilen, wie Berg erklärt. „Wer nicht darauf anspricht, bekommt eine Folgetherapie, die fast immer erfolgreich ist“, sagt der Leber-Experte. „Dass wir jemandem am Ende nicht helfen können, ist die ganz große Ausnahme. Die neuen Medikamente sind ein Quantensprung in der Hepatitis-C-Therapie.“Die Kosten werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Auch Manfred F. nahm die neuen Tabletten. Bei den Blutuntersuchungen zeigte sich, dass die Virenzahl immer weiter abnahm. „ Am Ende war das Virus verschwunden“, berichtet der 62-Jährige begeistert. Die jahrzehntelange Leberentzündung hat zwar Spuren in seinem Körper hinterlassen. So hat F. eine Krampfader im Magen, auch die Leber selbst ist von der Zirrhose gezeichnet. Doch sind seine Leberwerte inzwischen weitgehend normal.
Tatsächlich werden die Medikamente der jüngsten Generation auch dann empfohlen, wenn HepatitisPatienten schon eine Leberzirrhose haben. Von leichten Schäden kann sich das Organ sogar erholen. Vetter sagt: „Nur wenn die Zirrhose extrem weit fortgeschritten ist, ist es fraglich, ob die Patienten von der medikamentösen Therapie profitieren.“In manchen Fällen kommt man dann um eine Transplantation nicht herum.
Manfred F. geht es inzwischen recht gut. Allmählich verfügt er wieder über mehr Energie und kehrt schrittweise zurück ins Leben: „Jetzt will ich auch mal Urlaub machen“, sagt er hoffnungsfroh. Ein eingewachsener Zehennagel kann sehr schmerzhaft sein. Ist die Entzündung noch leicht, hilft zunächst ein Fußbad in Wasser mit Seife. Anschließend können Betroffene ein entzündungshemmendes Gel, eine Salbe oder Tinktur auftragen. Wichtig ist es, den Fuß dann gut abzutrocknen, erläutert das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG). Offene Schuhe entlasten die schmerzende Stelle. Auch nachts sollten Betroffene schauen, dass die Bettdecke nicht direkt auf dem entzündeten Zeh liegt. Sind die Beschwerden stark, kann ein medizinischer Fußpfleger einen Verband oder eine Nagelspange anlegen. Wer verhindern will, dass erneut ein Nagel einwächst, sollte die Nagelkanten beim Schneiden nicht abrunden. Die Ecken bleiben am besten so lang, dass sie quasi frei auf dem seitlichen Hautrand liegen.