Wo ist der schwarze Mann?
Sport zu treiben ist für die vierjährige Tochter gar kein Problem. Wenn es nach ihr ginge, würde sie nicht nur jeden Tag mit dem Fahrrad zum Kindergarten sausen, sondern noch ganz viele Runden im Schwimmbad drehen und dann noch ein paar Schwünge auf Skiern machen. Da das weder die Zeit noch das Wetter zulassen, muss sie sich manchmal, wie ihre sportbegeisterten Eltern auch, mit dem passiven Fernsehsport begnügen.
Doch was da über den Bildschirm flimmert, ist für die Kleine manchmal schwieriger zu verstehen, als wenn sie selbst neue Tanzschritte lernen soll. Bei der Schnelligkeit vieler Sportarten und den vielen Tausend unverständlichen Regeln kommt sie nicht immer sofort mit.
Ob das ein Deutscher sei, lautet stets ihre erste Frage, egal ob Handball oder Skispringen gezeigt wird. Vor allem bei Letzterem ist das wichtig, dann ruft sie ganz laut „Ziiieeeeehhh“, auch wenn nur eine Wiederholung des Sprungs in Zeitlupe gezeigt wird. „Tor für Deutschland“, ruft sie begeistert, auch wenn keine Nationalmannschaft auf dem Feld steht, sondern Papas Lieblingsfußballverein. Den einzigen Spieler, den sie erkennt, hat sie kürzlich vergeblich auf dem Feld gesucht. Ganz enttäuscht hat die Vierjährige gefragt: „Ist der schwarze Torwart gar nicht dabei?“Unverständnis bei Papa, bis die Erklärung folgt: „Na, der im schwarzen Trikot!“