Fans protestieren zu Recht
Zwar flogen Tennisbälle und Klopapierrollen, prinzipiell blieb der Protest der aktiven Fanszene gegen Montagsspiele in der Bundesliga aber friedlich, ohne Gewalt und Pyrotechnik. Der Abend brachte zwei Erkenntnisse: Einerseits hielten sich die sogenannten Ultras bei ihrem Protest an Absprachen; Schiedsrichter, Trainer und Spieler wussten in etwa, was auf sie zukommen würde, und reagierten besonnen. Andererseits sind Montagsspiele unter solchen Voraussetzungen undenkbar. Die Sicherheitsvorkehrungen waren enorm, beide Halbzeiten konnten wegen der Fanaktionen nur mit Verspätung angepfiffen werden.
Der Widerstand der Fan-Szenen ist ausgeprägt und gut organisiert. Vor allem aber ist er berechtigt, solange er sich im erlaubten Rahmen bewegt. Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) argumentiert, die Ansetzung habe nichts mit zusätzlichem Geld aus der TV-Vermarktung zu tun, sondern soll Klubs in der Europa League entlasten. Außerdem betont DFL-Chef Christian Seifert, hätten die Klubs so entschieden. Womit Seifert recht hat. Denn die DFL vertritt letztlich als Dachverband die Interessen seiner Mitglieder, also die der Klubs. Die Vereinsbosse stecken in einer Zwickmühle: Sie wollen international mithalten – neben Ruhm und Ehre bringt das Geld von der Uefa –, ebenso wollen sie einen Konflikt mit eigenen Fans tunlichst vermeiden.
Die Fans kämpfen nicht nur gegen ausufernden Kommerz und Auswärtsfahrten unter der Woche, sie kämpfen auch gegen den eigenen Bedeutungsverlust. Letztlich läuft alles auf eine Frage hinaus: Wie viel ist den Bundesliga-Klubs der Fan im Stadion wert? Zwar schätzen sie das Anfeuern und aufwendige Choreografien – damit lassen sich unter anderem die Spiele besser vermarkten –, aber Verbandsund Klubkassen füllen schlussendlich das Fernsehen und dessen Zuschauer. Wie sich der Fußball entwickeln wird, lässt sich erahnen. Den Fans im Stadion wird das nicht gefallen.
Der FC Barcelona hat dank des ersten Tores von Lionel Messi gegen den FC Chelsea eine gute Ausgangslage für den Einzug ins Viertelfinale der Fußball-Champions-League. Der Argentinier erzielte am Dienstag im Hinspiel an der Stamford Bridge in der 75. Minute den wichtigen Ausgleich zum 1:1 (0:0) für die Katalanen. Die Engländer waren zuvor durch ein Tor von Willian (62.) in Führung gegangen.
Der deutsche Torwart Marc-André ter Stegen war gegen den Kunstschuss des Brasilianers machtlos. Barcelona konnte zwar auch im achten Spiel in Serie gegen die Blues nicht gewinnen, ist aber im Rückspiel am 14. März im heimischen Camp Nou Favorit auf den Einzug in die nächste Runde.