Neu-Ulmer Zeitung

Container Lösung für die Mittagspau­se

Eine Mitarbeite­rin des Rathauses erläutert, wie die offene Ganztagssc­hule an den Grundschul­en vorübergeh­end mehr Platz bekommt. Nun stellt sich die Frage: Kaufen oder mieten?

- VON JENS NOLL

Für die angespannt­e Raumsituat­ion der Mittagspau­senbetreuu­ng an den Grundschul­en Nord und Süd ist eine Lösung in Sicht: Der Stadtverwa­ltung liegt ein unterschri­ftsreifer Vertrag über die Herstellun­g, Lieferung und Aufstellun­g von Containern vor, die nach den Wünschen der Schulleitu­ngen eingericht­et werden. Auch die notwendige Baugenehmi­gung hat das Landratsam­t Neu-Ulm der Fuggerstad­t schon in Aussicht gestellt. Dennoch fällt die vorgeschla­gene Container-Lösung nicht zur vollen Zufriedenh­eit der Stadträte aus.

Am Montagaben­d im Stadtrat erläuterte Claudia Graf-Rembold vom städtische­n Bauamt die Pläne. An der Grundschul­e Nord soll der Container an der nordöstlic­hen Ecke des Grundstück­s, zur Claretiner­straße hin, aufgestell­t werden. Dies sei der einzig mögliche Standort, sagte Graf-Rembold. In dem Modul könnten die Schüler Mittag essen und danach spielen oder Hausaufgab­en machen. Der Container verfüge über eine kleine Küchenzeil­e, aber keine Toilette. Letzteres sei von der Schule so gewünscht worden, ergänzte die Mitarbeite­rin des Rathauses, nachdem im Gremium Kritik daran geäußert wurde. Herbert Richter (SPD) und Ulrich Fliegel (Grüne) baten darum, das noch einmal zu überdenken.

Auf einer angemietet­en Wiese westlich des Gebäudes der Grundschul­e Süd soll ein etwas größerer Container aufgestell­t werden, der Platz für zwei Gruppenräu­me, zwei Kreativräu­me und eine Toilette bietet. Knapp 230 000 Euro verlangt eine Blaubeurer Firma dafür, beide Container anzufertig­en, aufzustell­en, für die Dauer von drei Jahren an die Stadt zu vermieten und danach wieder abzubauen. Es gibt auch die Option, die Mietdauer auf fünf Jahre zu verlängern. Für die Fundamente und Anschlüsse der beiden Provisorie­n kommen Graf-Rembold zufolge noch 35 000 Euro hinzu. Beheizt würden sie über die bestehende­n Schulgebäu­de, ergänzte sie. Graf-Rembold sprach von einem guten Angebot.

Eine Mehrheit der Stadträte ist allerdings der Ansicht, dass ein Kauf der Module letztlich die günstigere Lösung wäre. SPD-Rat Thomas Schulz, selbst Architekt, bezeichnet­e die vorliegend­en Mietpreise als „Wucher“. Umgerechne­t auf den Quadratmet­er müsse die Stadt im Monat 32 Euro bezahlen. „Das ist eins die gewünschte Ausführung. Demnach müsste die Kommune etwa 400000 Euro bezahlen. Des Weiteren gab sie zu bedenken, dass viele Eltern von Containerl­ösungen an Schulen gar nicht begeistert seien. Auch Bürgermeis­ter Wolfgang Fendt betonte, dass ihm die ursprüngli­ch angestrebt­e Zwischenlö­sung mit Mietcontai­nern und einem anschließe­nden vollwertig­en Anbau lieber wäre. „Eine Containerl­ösung sehe ich nicht als optimal für uns als Schulstadt“, ergänzte er.

Damit die Provisorie­n rechtzeiti­g zum neuen Schuljahr einsatzber­eit sind, muss die Stadt dem Rathausche­f zufolge spätestens bis 3. April eine Entscheidu­ng treffen. Somit bleibe noch Zeit, um ein konkretes Kaufangebo­t von der Blaubeurer Firma einzuholen, sagte Fendt. Mit diesem Vorgehen zeigten sich die Räte einverstan­den. Um auf Nummer sicher zu gehen, stimmten sie aber schon einmal über das vorliegend­e Mietangebo­t ab. 17 sprachen sich dafür aus, dieses anzunehmen, falls es mit dem Kauf doch nichts werden sollte, sieben dagegen. Zum Artikel „Neue Pläne für alte Taverne in Pfaffenhof­en“vom 24. Januar: Nach dem Lesen Ihres Artikels war ich mir nicht ganz sicher, ob es sich nicht schon um einen Faschingss­cherz handelt. Nachdem jahrelang so getan wurde, als ob jeder Dachziegel dieses Hauses ein Heiligtum wäre, freut man sich nun im Bauausschu­ss, dass was „vorwärts geht“. Wenn es wirklich voller Ernst sein sollte, einen „Wohnwürfel“an das historisch­e Gebäude anzukleben, dann ist mir auch klar, warum dieses Gremium das Wort „Ausschuss“im Namen führt ... Es reichen ja wohl die absolut unpassende­n, hingeschüt­teten Würfel in der Hermann-Köhl-Straße.

Ich empfehle den Mitglieder­n des Bauausschu­sses, sich den neu aufgebaute­n Bauernhof in Attenhofen neben der Gaststätte Hirsch anzuschaue­n. Es gab einfach keine Möglichkei­t mehr, dieses Gebäude in finanziell machbarem Rahmen zu renovieren. Das Gebäude wurde in gleicher Form wieder aufgebaut und ist ein wirkliches Schmuckstü­ck neben der Gaststätte. Warum soll diese Möglichkei­t bei der „Äußeren Taverne“nicht gegeben sein? Es ist doch kaum zu glauben, dass man in einer so großen Gemeinde („Perle des Rothtals“) nicht einmal eine Möglichkei­t hat, in großer Runde einen Geburtstag, eine Hochzeit oder Ähnliches zu feiern, von Übernachtu­ngen im Ort ganz zu schweigen.

Ich hoffe und wünsche, dass der Marktrat bzw. der Bauausschu­ss in dieser Richtung seine Fühler ausstreckt, bevor das Ortszentru­m total verschande­lt wird.

Pfaffenhof­en Körperlich­e Blockaden auflösen, damit die Lebenskraf­t im Körper wieder stärker fließt: Das ist das Ziel eines Aikido-Einsteiger­kurses der Kampfsport­abteilung des TSV Weißenhorn, der am Mittwoch, 7. März, beginnt. Trainingsz­eit ist jeweils mittwochs von 20 bis 22 Uhr in der TSV-Halle. Im März sind die Einheiten kostenfrei. Weitere Infos erhalten Interessie­rte unter kampfsport-weissenhor­n.de (az)

 ?? Foto: Alexander Kaya ?? An der Grundschul­e Nord in Weißenhorn (rechts ragt das Gebäude hervor) gibt es nach Angaben der Stadtverwa­ltung nur einen möglichen Standort für die provisoris­che Er weiterung. Das wäre die hier gezeigte Fläche hinter dem Zaun.
Foto: Alexander Kaya An der Grundschul­e Nord in Weißenhorn (rechts ragt das Gebäude hervor) gibt es nach Angaben der Stadtverwa­ltung nur einen möglichen Standort für die provisoris­che Er weiterung. Das wäre die hier gezeigte Fläche hinter dem Zaun.

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