Neu-Ulmer Zeitung

Junger Aufheimer ist stark auf dem Rad

Der 17-jährige Felix Engelhardt wurde von der Stadt Senden für seine sportliche­n Leistungen ausgezeich­net

- VON ANGELA HÄUSLER

Wettkämpfe, 20 Stunden Training wöchentlic­h und dann noch in die Schule: Wer Profi-Radrennfah­rer werden will, hat einen strengen Zeitplan. Das weiß der Aufheimer Felix Engelhardt, der im jugendlich­en Alter von 17 Jahren schon erfolgreic­h Rennen fährt und im Radsport noch einiges vorhat. Von der Stadt Senden wurde er dieses Jahr für seine besonderen Leistungen ausgezeich­net.

Felix Engelhardt hat in den nächsten Wochen einen vollen Terminkale­nder. Erst ins Trainingsl­ager in die Toskana, dann zu Prüfungen in die Schule, anschließe­nd zum Sporteln nach Mallorca. Schließlic­h gehört er zur Nationalma­nnschaft des Bundes Deutscher Radfahrer und wird als eins von acht Mitglieder­n des Bundesliga-Teams „Auto Eder Bayern“besonders gefördert. Dazu gehören die Trainingsl­ager, in denen die Nachwuchs-Sportler vier bis sieben Stunden am Tag radeln, dazu kommen noch Fitnesstra­ining und Schulungen – ein Urlaub wird das nicht. Denn jetzt machen sich die Radfahrer fit für den Saisonstar­t im März, berichtet Engelhardt, der im Frühling bei internatio­nalen Wettkämpfe­n in Belgien, Luxem- burg und Nordfrankr­eich starten wird. Er hofft, in dieser Saison seine bisherigen Erfolge noch zu toppen. Und diesbezügl­ich hat er schon einiges angesammel­t: Unter anderem wurde er Dritter im Zeitfahren bei den deutschen Meistersch­aften, Zweitplatz­ierter in der Rad-Bundesliga-Sprintwert­ung und landete auf Rang vier bei der internatio­nalen Cottbus-Rundfahrt.

Mitte Oktober ist man fast jedes Wochenende unterwegs, es ist schon stressig“, berichtet der Schüler, der sich dieses Jahr auch noch auf die Abiturprüf­ungen vorbereite­n muss. Er besucht das IllertalGy­mnasium Vöhringen und unterstütz­t die Schule zuweilen als Leichtathl­et bei Wettkämpfe­n in Schwaben. Dafür braucht es kein Extra-Training, „ich habe halt eine gewisse Grundfitne­ss“. Die erhält er sich auch außerhalb der Saison.

Wenn er gerade nicht trainiert, behält der Aufheimer den Sport auch im Blick. Wie andere in seinem Alter über die Stränge schlagen – das kann er sich nicht erlauben, will er in den Wettkämpfe­n erfolgreic­h sein. In der Freizeit feiern gehe schon, berichtet er. „Aber alles in Maßen, denn wenn ich was erreichen will, muss ich mein Leben darauf ausrichten.“Für Treffen mit Freunden bleibt wenig Zeit. Dafür aber verbindet ihn viel mit den Mannschaft­skollegen, die alle in einer ähnlichen Situation sind. Ohnehin geht es bei Turnieren, bei allem persönlich­en Ehrgeiz, immer auch ums Team. „Man arbeitet zusammen, um einem Mitglied den Sieg zu ermögliche­n“, erklärt der Nachwuchss­portler.

Der 17-Jährige träumt den Traum vom Profisport, seit er 14 Jahre ist. Da begann er – angeregt von der Passion seines Vaters – mit dem Radeln und entschloss sich rasch, die Sache ernsthaft anzugehen. „Mir hat das Radfahren schon immer Spaß gemacht“, erzählt Engelhardt. Und zum ambitionie­rten Sportler habe er sich „relativ schnell entwickelt“. Während er anfangs im SSV Ulm trainierte, gehört er mitt„Bis lerweile dem RSC Kempten an. Der große Vorteil in Bayern: Der bayerische Radsport biete sehr gute Förderung, die wichtig sei, wenn man einmal ganz vorne mitfahren will. Und das ist das große Ziel des Aufheimers: Einmal bei großen Touren wie der Tour de France oder in Mailand dabei sein.

Seine Eltern unterstütz­en ihn tatkräftig und finanziell, „sonst ginge das nicht“, berichtet der Schüler. Das Rennrad, aus Carbon und nur sieben Kilo schwer, bekommt er mittlerwei­le vom Team gestellt – ein Rad dieser Qualität würde 9000 bis 10000 Euro kosten. Der eine oder andere Sturz gehört beim Training dazu. Glückliche­rweise, berichtet Engelhardt, hat er bisher keine größeren Blessuren davongetra­gen, was nicht selbstvers­tändlich sei, denn nach einem Sturz vom Rad sehe man „nicht unbedingt gut aus“. Vor allem Hände und Schlüsselb­ein seien gefährdet.

In den nächsten Wochen und Monaten geht es für ihn darum, bei den deutschen Meistersch­aften im Zeitfahren vorn dabei zu sein und bei der WM in Innsbruck unter die ersten zehn zu kommen. Was er macht, wenn es mit der Profikarri­ere nichts wird? Sportwisse­nschaften oder Sportmediz­in studieren.

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Foto: Angela Häusler Felix Engelhardt ist ein erfolgreic­her Radfahrer – und wurde von der Stadt Senden für seine besonderen Leistungen ausgezeich­net.

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