Die Einzigen ihrer Art
Der Sport wird in der Region nur noch beim ASV Neu-Ulm betrieben. In seiner langen Geschichte hat der Verein viele Erfolge gefeiert. Unvergessen sind ein Weltrekord und eine olympische Medaille
Es riecht ziemlich intensiv im Trainingsraum der Gewichtheber vom ASV Neu-Ulm. Aber irgendwie anders, als in anderen Sporthallen. In der Luft liegt ein Aroma aus Eisen, Leder, altem Holz und frischem Schweiß. Vielleicht ist es auch der Geruch der Geschichte des ASV Neu-Ulm, der den Raum durchdringt, der von zahlreichen historischen Fotografien, Pokalen und Zeitungsartikeln geschmückt wird.
Der ASV hat eine 120-jährige Historie. Es gab Zeiten der Blüte. Die Mannschaft wurde 1976 Vizemeister in der Bayernliga Süd und im Jahr darauf Meister der Landesliga Süd. Unvergessen bleibt auch und das Stoßen mit 516:557 Kilogramm. Trotzdem ein schöner Erfolg, denn das Team ist noch ganz neu. „Mehr als zehn Jahre lang gab es bei uns keine Mannschaft“, berichtet Thomas Stöhr, Abteilungsleiter des ASV, wie Thomas Graupeter und Murat Atac Trainer im Verein und selbst aktiver Heber: „Im vergangenen Jahr kamen aber ein paar junge Leute dazu und jetzt erleben wir wieder einen richtigen Aufschwung.“Stöhr muss zwischen seinen Worten immer wieder kleine Pausen einlegen. Immer dann, wenn ein Athlet seine Hantel mit den schweren Scheiben an beiden Enden zu Boden krachen lässt. Wumm, wumm, wumm – wenn mehrere Gewichte fast gleichzeitig runter knallen, entsteht ein ohrenbetäubender Lärm. Die Gewichtheber sind das gewöhnt, der Besucher weniger.
Die Jüngeren, unter ihnen drei Frauen, kamen vorwiegend vom Cross-Fit. Das ist eine Mischung aus Gewichtheben, Sprinten, Eigengewichtsübungen und Turnen. Stöhr freut sich: „Die Cross-Fit-Bewegung belebt unseren Sport eindeutig.“Derzeit gibt es beim ASV NeuUlm 17 aktive Heber für das Bezirksligateam und die MasterMannschaft, in dem die über 35-Jährigen Gewichte stemmen. Der Star der Routiniers ist Waldemar Altvater, 60 Jahre alt, Bayerns zweitbester Altersklasseheber und amtierender Europameister.
Die aktiven Heber treffen sich dreimal pro Woche zum Training und sie schätzen, dass sie dabei jeweils etwa zehn Tonnen Gewicht zur Hochstrecke bringen. Die Befürchtung liegt nahe, dass diese Belastung irgendwann problematisch für die Gelenke werden könnte. Masters-Heber Henning Seiler hält