Neu-Ulmer Zeitung

Die Einzigen ihrer Art

Der Sport wird in der Region nur noch beim ASV Neu-Ulm betrieben. In seiner langen Geschichte hat der Verein viele Erfolge gefeiert. Unvergesse­n sind ein Weltrekord und eine olympische Medaille

- VON STEFAN KÜMMRITZ

Es riecht ziemlich intensiv im Trainingsr­aum der Gewichtheb­er vom ASV Neu-Ulm. Aber irgendwie anders, als in anderen Sporthalle­n. In der Luft liegt ein Aroma aus Eisen, Leder, altem Holz und frischem Schweiß. Vielleicht ist es auch der Geruch der Geschichte des ASV Neu-Ulm, der den Raum durchdring­t, der von zahlreiche­n historisch­en Fotografie­n, Pokalen und Zeitungsar­tikeln geschmückt wird.

Der ASV hat eine 120-jährige Historie. Es gab Zeiten der Blüte. Die Mannschaft wurde 1976 Vizemeiste­r in der Bayernliga Süd und im Jahr darauf Meister der Landesliga Süd. Unvergesse­n bleibt auch und das Stoßen mit 516:557 Kilogramm. Trotzdem ein schöner Erfolg, denn das Team ist noch ganz neu. „Mehr als zehn Jahre lang gab es bei uns keine Mannschaft“, berichtet Thomas Stöhr, Abteilungs­leiter des ASV, wie Thomas Graupeter und Murat Atac Trainer im Verein und selbst aktiver Heber: „Im vergangene­n Jahr kamen aber ein paar junge Leute dazu und jetzt erleben wir wieder einen richtigen Aufschwung.“Stöhr muss zwischen seinen Worten immer wieder kleine Pausen einlegen. Immer dann, wenn ein Athlet seine Hantel mit den schweren Scheiben an beiden Enden zu Boden krachen lässt. Wumm, wumm, wumm – wenn mehrere Gewichte fast gleichzeit­ig runter knallen, entsteht ein ohrenbetäu­bender Lärm. Die Gewichtheb­er sind das gewöhnt, der Besucher weniger.

Die Jüngeren, unter ihnen drei Frauen, kamen vorwiegend vom Cross-Fit. Das ist eine Mischung aus Gewichtheb­en, Sprinten, Eigengewic­htsübungen und Turnen. Stöhr freut sich: „Die Cross-Fit-Bewegung belebt unseren Sport eindeutig.“Derzeit gibt es beim ASV NeuUlm 17 aktive Heber für das Bezirkslig­ateam und die MasterMann­schaft, in dem die über 35-Jährigen Gewichte stemmen. Der Star der Routiniers ist Waldemar Altvater, 60 Jahre alt, Bayerns zweitbeste­r Altersklas­seheber und amtierende­r Europameis­ter.

Die aktiven Heber treffen sich dreimal pro Woche zum Training und sie schätzen, dass sie dabei jeweils etwa zehn Tonnen Gewicht zur Hochstreck­e bringen. Die Befürchtun­g liegt nahe, dass diese Belastung irgendwann problemati­sch für die Gelenke werden könnte. Masters-Heber Henning Seiler hält

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Fotos: Stefan Kümmritz Wenn Thomas Stöhr und seine Kameraden trainieren, dann liegt in der Luft das ganz besondere Aroma aus Eisen, Leder, altem Holz und frischem Schweiß. BASKETBALL

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