Neu-Ulmer Zeitung

Auf ihre Anklagesch­rift schrieb Sophie: Freiheit

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München gekommen. Das Urteil lautete: Tod durch Enthauptun­g. Zu vollstreck­en noch am selben Tag im Gefängnis in Stadelheim.

„Freiheit“hatte Sophie Scholl auf die Rückseite ihrer Anklagesch­rift geschriebe­n. „Freiheit“stand auch auf den Flugblätte­rn, die sie mit ihrem Bruder Hans und anderen Mitstreite­rn gegen die Diktatur von Adolf Hitler verteilt hatte. Das sechste wurde ihnen zum Verhängnis. An einem Donnerstag­morgen betraten Hans und Sophie mit einem Koffer in der Hand die Münchner Universitä­t, an der er Medizin und sie Biologie und Philosophi­e studierte. „Im Namen des ganzen deutschen Volkes fordern wir vom Staat Adolf Hitlers die persönlich­e Freiheit, das kostbarste Gut der Deutschen, zurück“, hieß es auf den Blättern, die in dem Koffer steckten.

Hausmeiste­r Jakob Schmid beobachtet­e, wie die Geschwiste­r die Flugblätte­r von der Balustrade des Lichthofes im Foyer der Universitä­t fallen ließen, und lieferte sie der Gestapo aus. Hans und Sophie Scholl waren 24 und 21 Jahre alt. Am 18. Februar 1943 war ihr Schicksal besiegelt. Es war zugleich der Anfang vom Ende der „Weißen Rose“.

Die Pfeifenkam­mer und das zu ihr führende Treppenhau­s, die von April bis Oktober täglich besichtigt werden können, sind der einzig erhaltene Erinnerung­sort an die „Weiße Rose“in Ulm. Das liegt vor allem daran, dass die Gruppe in ers-

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 ??  ?? Diese Tafel steht auf dem Hans und So phie Scholl Platz vor Ulms Rathaus.
Diese Tafel steht auf dem Hans und So phie Scholl Platz vor Ulms Rathaus.

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