Neu-Ulmer Zeitung

Umdenken im Schneckent­empo

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger allgemeine.de

Das Reich der Wünsche ist unendlich, das Reich der Möglichkei­ten ist begrenzt. So lautete in den vergangene­n Jahren einer der Standardsp­rüche des scheidende­n Ministerpr­äsidenten, wenn ihm die Forderunge­n an „den Staat“mal wieder als zu überzogen erschienen. Eine der Forderunge­n, die immer wieder vorgetrage­n und von der CSU während Seehofers Regierungs­zeit ziemlich konsequent ignoriert wurde, ist die Forderung nach mehr staatliche­r Unterstütz­ung für Städte und Gemeinden beim Erhalt der öffentlich­en Schwimmbäd­er.

Die Staatsregi­erung verwies regelmäßig darauf, dass der Freistaat seinen Kommunen ohnehin stets mehr Geld gebe als andere Bundesländ­er und dass es sich bei Schwimmbäd­ern um kommunale Einrichtun­gen handle. Die Kommunen hielten dagegen, dass es eine „gesamtgese­llschaftli­che Aufgabe“sei, den Kindern das Schwimmen beizubring­en, und dass sie die hohen Sanierungs­kosten für die Bäder ohne staatliche Unterstütz­ung nicht stemmen könnten.

Nur ganz langsam gelingt es der Opposition im Landtag im Verbund mit Wasserwach­t und Lebensrett­ungsgesell­schaft, die regierende CSU zu einem Umdenken zu bewegen. Immerhin bekennt sich nun auch die Staatsregi­erung zu der „gesamtgese­llschaftli­chen Aufgabe“. Was das in Euro und Cent heißt, wird sich aber erst nach der Wahl zeigen.

 ?? Foto: Armin Weigel, dpa ?? Kinder sollten gut und sicher schwimmen können, so wie der Bub auf unserem Bild. Leider lernen in Bayern aber immer weniger Kinder gar nicht oder nicht gut genug schwim men. Fachleute unterstütz­en nun die Opposition­sparteien in ihrer Forderung nach besserer Schwimmaus­bildung und dem Erhalt von Schwimmbäd­ern.
Foto: Armin Weigel, dpa Kinder sollten gut und sicher schwimmen können, so wie der Bub auf unserem Bild. Leider lernen in Bayern aber immer weniger Kinder gar nicht oder nicht gut genug schwim men. Fachleute unterstütz­en nun die Opposition­sparteien in ihrer Forderung nach besserer Schwimmaus­bildung und dem Erhalt von Schwimmbäd­ern.
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