Hier soll es gemütlicher werden
Die Holzheimer Räte haben sich auf einen Vorschlag geeinigt. Doch andere Vorhaben sollen nicht zu kurz kommen
Die Entwurfsplanung für die Neugestaltung des Dorfplatzes steht. In seiner Sitzung am Mittwoch hat sich der Gemeinderat einstimmig für das Konzept von Landschaftsplaner Thomas Lauterbach (Markt Rettenbach) ausgesprochen. Er und Bürgermeisterin Ursula Brauchle hatten in der intensiven Diskussion allerdings noch zahlreiche Fragen zu beantworten.
Unter anderem zur Finanzierung des Vorhabens, das vom Planer auf rund 680 000 Euro veranschlagt wird. Hinzu kommen Lauterbach zufolge die Planungskosten sowie der Aufwand für die Erneuerung der Infrastruktur im Bereich des Dorfplatzes, neue Kanäle oder Wasserleitungen etwa. „Auch der Austausch der Straßenbeleuchtung ist nicht förderfähig“, erklärte der Planer. Er geht insofern davon aus, dass im sogenannten Eler-Programm ein Kostenrahmen von 540000 Euro von der EU mit 60 Prozent bezuschusst werde, sofern über den Antrag positiv entschieden werden sollte.
„Was passiert bei eventuell auftretenden Mehrkosten?“, erkundigte sich Gemeinderat Stefan Giertler (CSU/Dorfgemeinschaft). „Das wäre unschön“, sagte Planer Lau- terbach, denn der Zuschuss sei gedeckelt. Große Risiken indes sieht er nicht: „Wir sollten deshalb einfach realistisch kalkulieren.“
Zweiter Bürgermeister Thomas Hartmann (CSU/DG) pflichtete dem Kollegen bei und befand: „Wenn es mit dem Eler-Zuschuss nicht klappt, müssen wir über das Projekt nochmals reden.“Wie Giertler lege er Wert darauf, „dass andere wichtige Dinge deswegen nicht zu kurz kommen“. Auch diese müsse man angehen.
Hartmanns Ansicht: „Wir brauchen Antworten für unsere Bürger und diese Fragen werden kommen.“Bei der am Montag anstehenden Bürgerversammlung womöglich. „Da sollen alle kommen, auch die Kritiker“, wünschte sich die Bürgermeisterin. Sie habe bislang keine Proteste verzeichnet, im Gegenteil. Vielmehr erlebe sie „viel Unterstützung für das Projekt“, bezog sie sich nicht zuletzt auf die Informationsveranstaltung Mitte Januar im Pfarrheim.
Öffentlich jedenfalls seien die Kosten bisher nur im Fasching thematisiert worden, ließ Brauchle einfließen. Aber: „Natürlich kann man darüber diskutieren und unterschiedliche Meinungen wird es immer geben.“Aus ihrer Sicht könne sich die Gemeinde das Vorhaben aufgrund ihrer guten Haushaltslage leisten. „Schon in den vergangenen Jahren haben wir große Maßnahmen erledigt und unsere Pflichtaufgaben haben wir im Griff“, stellte sie weiter fest und betonte: „Wir haben die Sache ja nicht leichtfertig angestoßen und wir waren uns einig, dass jetzt der richtige Zeitpunkt dafür ist.“Gründe seien das in absehbarer Zeit auslaufende Förderprogramm und die zeitliche Abstimmung mit den anstehenden Bauvorhaben der Pfarrgemeinde.
Bei der von Landschaftsarchitekt Thomas Lauterbach eingangs noch einmal detailliert erläuterten Entwurfsplanung ging es im Gremium nur noch um Detailfragen. Um die vom Planer vorgesehene Bepflasterung mit unterschiedlich großen Natursteinen für den Fahrbahnbereich sowie Gehwege und Platzflächen etwa. „Sind hier Weißenhorner Verhältnisse ausgeschlossen?“, fragte Josef Kölle (CSU/DG) in Anbetracht der Streitigkeiten um die Memminger Straße. „Wenn die Steine fachgerecht eingebaut werden, sind keine Probleme zu erwarten“, erklärte Lauterbach, der in diesem Zusammenhang für die Auswahl des Gesteins noch eine Bemusterung ankündigte.
Höhere Lärmbelästigungen durch Fahrzeuge seien jedenfalls nicht anzunehmen. „Ohnehin soll der fließende Verkehr nur noch eine untergeordnete Rolle spielen“, so der Planer. „Dafür erhalten die Besucher des Platzes eine deutlich höhere Aufenthaltsqualität.“
Dazu soll ferner eine Sitzgruppe im Bereich der geplanten Naturbühne beitragen, die eine Kiesfläche erhalten soll und für größere Veranstaltungen erweitert werden kann. Ebenso einzelne, betonierte Sitzblöcke, deren Platzierung ebenfalls auf den Aufbauplan für das Dorffest abgestimmt werde.
An der Stirnseite des Rathauses hat der Planer sechs Stellplätze vorgesehen, zwei weitere für Elektroautos samt Ladesäule hinter dem Gebäude. Endgültig fixiert hat Lauterbach jetzt ferner eine Spielfläche sowie einen Brunnen mit drei Strudlern als belebende Elemente des Dorfplatzes. Dessen alter Baumbestand soll nach Möglichkeit erhalten bleiben, im Gegensatz zur Linde an der Einmündung der Bauerngasse in die Kirchstraße.