Neu-Ulmer Zeitung

Bubenhause­n bei der Berlinale

„Landrausch­en“läuft als Gast beim wichtigste­n Festival Deutschlan­ds – und kommt beim internatio­nalen Publikum gut an. Neues gibt es in Sachen Kinostart

- VON MARCUS GOLLING

Der Beweis ist erbracht: Um den Film „Landrausch­en“genießen zu können, muss man kein Schwabe sein. Man muss noch nicht einmal Deutscher sein. Die Vorführung des im Weißenhorn­er Stadtteil Bubenhause­n gedrehten Heimatfilm­s bei der naturgemäß sehr internatio­nalen Berlinale war jedenfalls ein Erfolg. Dort lief der Streifen, der vor wenigen Wochen beim renommiert­en Max-Ophüls-Festival den Hauptpreis und zwei weitere Auszeichnu­ngen abgeräumt hatte, am Sonntagabe­nd als Gast in der Sektion „Perspektiv­e Deutsches Kino“vor mehr als 300 Besuchern in einem ausverkauf­ten Saal.

Für Produzent Johannes Müller eine überwältig­ende Erfahrung: „Es war gigantisch, weil wir viel mehr Freunde im Kino hatten als in Saarbrücke­n.“Für den Weißenhorn­er Müller, der selbst in Berlin lebt, natürlich ein Heimspiel. „Die Leute haben superviel gelacht, sogar an Stellen, die ich selbst gar nicht besonders lustig finde.“Auch sonst haben die „Landrausch­en“-Macher positive Rückmeldun­gen bekommen, wie Müller berichtet: „Die Leute aus der Branche finden unse- ren Film sehr unterhalts­am und unprätenti­ös.“Vor allem Letzteres sei aus seiner Sicht ein großes Lob.

Nach der Filmvorste­llung wurde noch mit Freunden gefeiert – ein Grund, warum Regisseuri­n Lisa Miller am Montag noch etwas durch den Wind war. Aber natürlich war manchen Stellen hatte ich das Gefühl, dass keiner mehr etwas versteht. Da geht schon ein bisschen Humor flöten.“Aus Sicht ihres Kompagnons Müller war die Berlinale-Vorführung ein geglückter Testlauf für internatio­nale Festivals: Seine nicht-deutschen Freunde und Kollegen hätten den Film gemocht.

Wichtiger als die weitere Festivalau­swertung von „Landrausch­en“ist aber der Kinostart – und der ist mittlerwei­le gesichert: Der Verleiher Arsenal aus Tübingen hat die Komödie in sein Programm aufgenomme­n. Noch nicht ausgemacht ist laut Produzent Müller aber, wann die Komödie über die Leinwände flimmert. Knackpunkt sei die Fußball-Weltmeiste­rschaft im Juni und Juli: Es könne strategisc­h klüger sein, erst nach dem Sportereig­nis zu starten. Denkbar sei aber auch, dass ausgewählt­e Kinos in der Region schon vorab den Heimatfilm zeigen können. Müller: „Hier würden die Leute hoffentlic­h trotzdem ins Kino gehen.“Freunde und Förderer des Projektes haben es besser: Für sie ist eine exklusive Vorführung Anfang April geplant.

„Wiener Melodien“stehen beim Frühlingsk­onzert der Weißenhorn­er Kammeroper am Sonntag, 11. März, um 15 Uhr in der Stadthalle auf dem Programm. Stargast ist die irische Sopranisti­n Aoife Gibney vom Opernstudi­o der Staatsoper Stuttgart. Sie singt unter anderem den Frühlingss­timmenwalz­er, sowie Arien aus Oper und Operette.

Ein weiterer Gast der Veranstalt­ung ist die Soloklarin­ettistin Ute Münch von den Stuttgarte­r Philharmon­ikern, die mit der Rigoletto-Fantasie zu hören ist. Walzer und Polkas von Johann Strauss und anderen ergänzen das Programm. Es spielt das Ensemble der Philharmon­ischen Kammersoli­sten unter der Leitung von Heinrich Graf. (az) O

Karten gibt es bei der Sparkasse Weißenhorn, Hauptstraß­e 7, oder unter Telefon 0176/82025282 (Heinrich Graf).

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Foto: Miller&Müller Film „Landrausch­en“in Berlin: (von links) Produzent Johannes Müller, Hauptdar stellerin Kathi Wolf und Regisseuri­n Lisa Miller.
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Aoife Gibney

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