Neu-Ulmer Zeitung

Die Humanität des Menschen in den Tiefen des Alls

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CSU-Generalsek­retär, der er einmal war, will er hinter sich gelassen haben: „Als junger Mann hat man noch so manche Flausen im Kopf.“Ganz ohne Breitseite auf den politische­n Gegner aber geht es auch an diesem Abend nicht: „Wenn man an Bayern denkt, denkt man an Berge, an Landschaft, an Essen, an Bier und tolle Autos – aber man denkt nie an die SPD.“

Zwei Prägungen seiner Persönlich­keit stellt Söder in den Vordergrun­d. Zum einen seine beiden politische­n Vorbilder, Strauß und Stoiber. „Bis heute ist fast jeder Satz von Strauß ein Psalm für die CSU“, sagt Söder und raunt, manch eine Gruppierun­g wäre heute nicht im Bundestag, wenn die Union den Prinzipien von Strauß gefolgt wäre. Über Stoiber sagt er: „Ich war immer ein Fan von Stoiber, auch weil er so etwas wie der legitime Nachfolger von Strauß war.“Er fühle sich, so Söder, ein bisschen wie Stoibers „Adoptivsoh­n“. Der aktuelle CSU-Chef Horst Seehofer kommt in dieser Auflistung nicht vor. Erst ganz zum Schluss ist von ihm die Rede. Er habe mit Seehofer „in der Sache immer sehr eng zusammenge­arbeitet“, sagt Söder. Er sagt aber auch: „Es war nicht immer eine leichte Zeit.“Zum anderen spricht der Protestant Söder lange über seine Prägung durch den Glauben. „Der gibt mir sehr viel Kraft.“Er berichtet vom plötzliche­n Tod seiner Mutter und vom langsamen Sterben seines Vaters. Über diese Erlebnisse sei er zu einem Gebetskrei­s gekommen. Dort habe er gelernt, offen über seinen Glauben zu reden, sagt Söder und fordert auch politisch ein offensives Bekenntnis zum Christentu­m ein, etwa wenn es um Kreuze in öffentlich­en Gebäuden geht: „Kreuze abhängen ärgert mich deswegen, weil sie nicht nur Zeichen einer Konfession sind, sondern ein Grundbesta­ndteil unserer Menschenwü­rde. Ich würde mir mehr wünschen, dass man wieder welche aufhängt.“

Rund zwei Stunden dauert der Abend im Tölzer Kino. Der Applaus des Publikums ist freundlich, aber nicht euphorisch. Auch die Herren mit Hut klatschen. Die Technische Hochschule Ingolstadt (THI) wird erweitert. 2500 Studenten mehr als die bislang 5500 sollen künftig allein in Ingolstadt studieren. Bis 2035 sollen es einem Strategiep­apier zufolge insgesamt dann 10 000 sein. Wie das bayerische Kabinett beschloss, bekommt die Hochschule zusätzlich einen Ableger in Neuburg. Dort wird auf dem Gelände der ehemaligen Lassigny-Kaserne ein Campus für mindestens 1000 Studenten und rund 50 Professore­n entstehen. Inhaltlich wird es dort um „Nachhaltig­e Infrastruk­tur“gehen. (kuepp)

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