Deutlich mehr Besucher aus Frankreich
Attraktionen stehe freilich das Münster, doch mit der Donau und neuerdings dem Weltkulturerbe vor der Haustür habe die Doppelstadt weitere zugkräftige Alleinstellungsmerkmale vorzuweisen. Wie in den vergangenen Jahren auch ist Ulm besonders beliebt bei Niederländern, Schweizern und Italienern. Und das aus ganz unterschiedlichen Beweggründen: Die über 19 000 Gäste aus den Niederlanden würden Ulm als günstig gelegenen Zwischenstopp auf dem Weg in die Alpen nutzen, oft mit einem Besuch des Legolandes verbunden. Entsprechend kurz fällt mit 1,2 Tagen ihre durchschnittliche Aufenthaltsdauer auf. Deutlich länger blieben die fast 18 000 Schweizer im Schnitt, die in Ulm/Neu-Ulmer Hotels sich 28000 Übernachtungen leisteten. Die Eidgenossen sehen die Doppelstadt als vergleichsweise günstiges Einkaufsparadies und würden auch zu Veranstaltungen wie dem Weihnachtsmarkt verstärkt anreisen.
Mehr Besucher als im Vorjahr kamen auch aus Österreich, den USA und Großbritannien. Und aus Frankreich, was Dieterich besonders freut. Denn das Nachbarland habe bisher eher einen Bogen um die Münsterstadt gemacht. Mit 7100 Franzosen übernachteten hier fast 13 Prozent mehr als im Vorjahr. Dieterich vermutet, dass eine groß angelegte Werbekampagne der Marketingorganisation für das „Reiseland Deutschland“rund um die TGV-Schnellzüge nun Früchte trage. 2018 gehe diese weiter, das „Kulinarische Deutschland“rückt in den Mittelpunkt. „In Frankreich ein dünnes Eis“, befürchtet Dieterich. Doch die Neugierde der als Gourmets bekannten Franzosen ließe sich auch mit Maultaschen oder „Katzagschroi“wecken, einem Gericht aus dem Ulmer Zunfthaus. Ei- nen meist zweistelligen Rückgang gab es aus vielen Ländern in Asien. Dieterich vermutet, dies habe mit Terrorwarnungen zu tun, die Europa in Misskredit brachten. Auch wenn sich der Anteil an Lustreisenden auf etwa 30 Prozent erhöht habe, bleiben die Geschäftsreisenden mit 70 Prozent die größte Gruppe. Dank zahlreicher Kongresse und Tagungen sei die Bettenbelegungsquote weiter gestiegen. 49,3 Prozent sei ein guter Wert.
66 Hotels gingen in die Statistik ein. Kommendes Jahr werden auch Becker’s in Ulm und das Neu-Ulmer B&B mitgerechnet. Wenn dann noch das Leonardo in Ulm und das geplante Haus bei den Sedelhöfen eröffnet, sieht Dieterich auch Chancen „die ganz großen Kongresse“ nach Ulm zu holen. Eine Übersättigung des Marktes sieht Dieterich nicht. Auch weil die kommende Schnellbahntrasse nach Stuttgart die Attraktivität der Doppelstadt weiter steigere. Wie Dirk Homburg, der Leiter des Marketings bei der UNT, sagte, solle noch dieses Jahr das Werbekonzept der „Zweilandstadt“in Ulm und Neu-Ulm sichtbar werden. Wie berichtet, schloss sich die UNT mit 39 Partnern zusammen um an der Grenze zum Freistaat mehr von der Zugkraft Bayerns zu profitieren. Geplant sei eine Art „Reisepass“, der Besucher spielerisch zum Überschreiten der Landesgrenze animieren soll. Und auch die Grenze an der Donau selbst solle – in noch unbekannter Form – wieder sichtbarer werden. Ein Unfall mit einem Sachschaden von 10 000 Euro hat sich am Montag in Neu-Ulm ereignet. Wie die Polizei mitteilt, fuhr ein 45-Jähriger mit seinem Auto auf der Memminger Straße in nördlicher Richtung. Er bemerkte einen Stau jedoch zu spät und fuhr auf den vorausfahrenden Wagen auf, der wiederum auf ein vor ihm fahrendes Auto geschoben wurde. Dessen drei Insassen wurden leicht verletzt. (az) Eine 29-jährige Autofahrerin erkannte am Montag in der Hauptstraße in Pfuhl zu spät, dass der vor ihr fahrende Bus halten musste, und fuhr auf diesen auf. Die Frau wurde leicht verletzt, es entstand Schaden von etwa 4500 Euro. (az)