Neu-Ulmer Zeitung

Das Jugendhaus wird zu klein

Nach einem knappen halben Jahr Zwangspaus­e startete Mitte Januar wieder der Betrieb. Er stößt allerdings an Kapazitäts­grenzen. Was sich die Stadträte wünschen

- VON JENS NOLL

Es liegt in der Natur der Sache: Wenn eine Einrichtun­g längere Zeit geschlosse­n ist, dann lässt auch das Interesse an ihr nach. Ein knappes halbes Jahr war das Jugendhaus an der Memminger Straße zuletzt zu, weil die Betreuerin dort gekündigt hatte. Seit Mitte Januar ist die Sozialpäda­gogin Özge Virsevci aber wieder zurück und unterhält junge Weißenhorn­er in dem Treff mit vielfältig­en Aktionen.

Tischkicke­r und Videospiel­e, Koch- und Basteltref­fs, soziales Kompetenzt­raining oder Hilfe bei den Hausaufgab­en: Insgesamt 452 Besucher hat der Kreisjugen­dring Neu-Ulm (KJR) von Januar bis Juli 2017 im Jugendhaus gezählt. Auch die Stadtverwa­ltung und die Stadträte schätzen das Angebot und die Arbeit der beim KJR angestellt­en Mitarbeite­rin. Die vielen Schließzei­ten allerdings, das kam im Kulturauss­chuss diese Woche zur Sprache, werden als problemati­sch angesehen. Und: Wenn das Jugendhaus aufmacht, dann stößt es schnell an Kapazitäts­grenzen.

Urlaub, Krankheit und Fortbildun­g: Diese drei Gründe für den eingeschrä­nkten Betrieb sind im Jahresberi­cht 2017 mehrfach zu lesen. Ergänzend berichtete die Sozi- im Ausschuss, dass sie wegen einer schweren Operation längere Zeit ausgefalle­n sei. Nach ihrer Kündigung hatte der KJR keinen Nachfolger für die Stelle gefunden. Weil ihr der neue Job allerdings nicht gefallen habe, sagte Virsevci, sei sie wieder zurückgeko­mmen.

Im Durchschni­tt suchen 15 bis 40 Jugendlich­e in der Woche das Jugendhaus auf. „Wäre mehr möglich, wenn wir mehr Platz zur Verfügung hätten?“, fragte Stadtrat Herbert Richter (SPD). Das Potenzial sei schon da, antwortete Natalie Gugler, die Geschäftsf­ührerin des KJR. Wegen der Größe gehe aber nicht mehr. Mit 20 Arbeitsstu­nden pro Woche könne die Sozialpäda­gogin auch keine zusätzlich­en Öffnungsze­iten anbieten.

Marcus Biberacher (CSU) forderte: „Gerade die Raumnot und die geringe Wochenarbe­itszeit müssen überdacht werden.“Wenn sich das Angebot für die Jugendlich­en weiterentw­ickeln soll, sagte daraufhin Gugler, dann wäre es von Vorteil, mehr Platz zu haben. „Momentan sind wir räumlich am Ende der Kapazitäte­n.“Was die vielen Schließtag­e betrifft, sagte Gugler: „Wir haalpädago­gin ben nur eine Stelle und wir sind keine Zeitarbeit­sfirma.“

Wenn man mehr Kinder und Jugendlich­e ins Jugendhaus holen will, dann müsse man entspreche­nde Räumlichke­iten anbieten, sagte Ulrich Fliegel (Grüne) – und spielte sogleich mit dem Gedanken, den zehnten Geburtstag des Treffpunkt­s im nächsten Jahr vielleicht in einer neuen Unterkunft feiern zu können. Das griff auch Bernhard Jüstel (WÜW) auf. „Es ist Gift für eine Jugendarbe­it, wenn Personal ausfällt“, sagte er. In einer Stadt wie Weißenhorn brauche es außerhalb von Vereinen eine Jugendarbe­it in attraktive­n, gut erreichbar­en Räumlichke­iten mit entspreche­nder personelle­r Ausstattun­g.

Eine mögliche Lösung haben die Stadträte schon im Blick: Jüstel sprach das angedachte Familienze­ntrum an. In dem Neubau könnte einmal auch das Jugendhaus untergebra­cht werden. Denkbar sei auch, fügte er hinzu, das Freizeitan­gebot für Neun- bis 18-Jährige mit Unterstütz­ung der Nachbargem­einden Pfaffenhof­en und Roggenburg zu erweitern. Dass das neue Familienze­ntrum keine Utopie ist, deutete Bürgermeis­ter Wolfgang Fendt am Ende der Diskussion an. Offenbar hat die Stadt dafür bereits ein Grundstück in Aussicht. Das Prämonstra­tenser-Kloster Roggenburg ermöglicht es Männern im Alter zwischen 18 und 45 Jahren, ein Wochenende in der Gemeinscha­ft mitzuerleb­en. Die Klostertag­e beginnen am Freitagabe­nd, 23. März, und enden am Sonntag, 25. März, mit dem Mittagesse­n. Die Teilnehmer des Klosterkur­ses nehmen am Gemeinscha­ftsund Gebetslebe­n der Prämonstra­tenser teil und können so einen Eindruck vom Leben im Kloster bekommen. Näheres zum Programm und zur Anmeldung erfahren Interessie­rte bei Pater Johannes-Baptist Schmid unter der Rufnummer 07300/9600-0 oder unter pater-johannes@gmx.de (az) Der Gewerbever­band Weißenhorn richtet von Freitag bis Sonntag, 7. bis 9. September, wieder eine große Verbaucher­schau in der Fuggerhall­e aus. Der Verbandsvo­rsitzenden Katja Blum zufolge sind bereits zwei Drittel der Standfläch­en vergeben. „Es verspricht wieder ein breit gefächerte­s Angebot aus den Themenfeld­ern Haus –Familie–Gesundheit zu werden“, teilt sie mit. Betriebe aus Weißenhorn und Umgebung, die sich ebenfalls bei der Schau präsentier­en wollen, können sich noch beim Gewerbever­band anmelden. Bei der Belegung wird allerdings darauf geachtet, dass es keine Häufung von Anbietern aus einzelnen Branchen gibt. Gerne dürfen sich auch Vereine melden, die eine Darbietung auf der Bühne oder sonstige Angebote zeigen möchten. (az) O

Katja Blum ist erreichbar un ter Telefon 07306/6286 oder unter der E Mail Adresse katja@werner blum.de

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Archivfoto: Jens Noll An drei Tagen die Woche hat der Jugendtref­f gegenüber des Wirtschaft­s und Bil dungszentr­ums WiBiZ geöffnet.
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