Erinnerung an Reinhold Roth
Über den Sport lässt sich viel Gutes sagen. Er hält gesund, weckt Emotionen, stellt Aufgaben. Er sozialisiert und verbindet, begeistert und weckt Leidenschaft. Für viele ist er ihr Leben.
Das mag im Angesicht des Amateurkickers überzogen klingen – aber auch der verliert mit dem Ende seiner Karriere mitunter Weg und Ziel. Vielmehr noch gilt das für den Leistungssportler. Sport ist für ihn Lebensinhalt und Existenz.
Dafür geht er an seine Grenzen – und wenn er oben stehen will, auch darüber hinaus. Gleiches gilt für Regeln und Gesetze. Läuft alles gut, erlebt er den Himmel. Dafür stehen die Olympioniken, die Medaillen behangenen, die gesund und ohne positive Dopingprobe aus Pyeongchang zurückgekehrt sind. Läuft es schlecht, verliert er mit einem Schlag alles – im äußersten Fall das Leben selbst.
So gesehen hat Reinhold Roth an jenem 17. Juni 1990 bei einem Unfall in Rijeka Glück gehabt. Der Motorradrennfahrer aus Amtzell im Allgäu war auf einen überrundeten Fahrer geprallt und gegen die Streckenbegrenzung geschleudert.
Roth erlitt einen Schädelbasisbruch, Kieferfrakturen und Gehirnblutungen. War dem Tod näher als dem Leben. „Wenn er gehen will“, habe sie gedacht – hat seine Frau Elfriede vor Jahren in einem Gespräch eingeräumt –,„darf er gehen.“Sein Gehirn war acht Minuten