Neu-Ulmer Zeitung

Erinnerung an Reinhold Roth

- VON ANTON SCHWANKHAR­T as@augsburger allgemeine.de

Über den Sport lässt sich viel Gutes sagen. Er hält gesund, weckt Emotionen, stellt Aufgaben. Er sozialisie­rt und verbindet, begeistert und weckt Leidenscha­ft. Für viele ist er ihr Leben.

Das mag im Angesicht des Amateurkic­kers überzogen klingen – aber auch der verliert mit dem Ende seiner Karriere mitunter Weg und Ziel. Vielmehr noch gilt das für den Leistungss­portler. Sport ist für ihn Lebensinha­lt und Existenz.

Dafür geht er an seine Grenzen – und wenn er oben stehen will, auch darüber hinaus. Gleiches gilt für Regeln und Gesetze. Läuft alles gut, erlebt er den Himmel. Dafür stehen die Olympionik­en, die Medaillen behangenen, die gesund und ohne positive Dopingprob­e aus Pyeongchan­g zurückgeke­hrt sind. Läuft es schlecht, verliert er mit einem Schlag alles – im äußersten Fall das Leben selbst.

So gesehen hat Reinhold Roth an jenem 17. Juni 1990 bei einem Unfall in Rijeka Glück gehabt. Der Motorradre­nnfahrer aus Amtzell im Allgäu war auf einen überrundet­en Fahrer geprallt und gegen die Streckenbe­grenzung geschleude­rt.

Roth erlitt einen Schädelbas­isbruch, Kieferfrak­turen und Gehirnblut­ungen. War dem Tod näher als dem Leben. „Wenn er gehen will“, habe sie gedacht – hat seine Frau Elfriede vor Jahren in einem Gespräch eingeräumt –,„darf er gehen.“Sein Gehirn war acht Minuten

 ?? Foto: Matthias Becker ?? Reinhold Roth mit seiner Frau Elfriede im Dezember 2011. Der zweifache Mo torrad Vize Weltmeiste­r aus Amtzell in Baden Württember­g ist seit einem Sturz am 17. Juni 1990 ein schwerer Pflege fall.
Foto: Matthias Becker Reinhold Roth mit seiner Frau Elfriede im Dezember 2011. Der zweifache Mo torrad Vize Weltmeiste­r aus Amtzell in Baden Württember­g ist seit einem Sturz am 17. Juni 1990 ein schwerer Pflege fall.
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