Neu-Ulmer Zeitung

Nervös streift sie sich durch die Haare

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Türgriff fest. Nervös streift sie sich mit der anderen Hand durch die Haare. Was jetzt kommt, das weiß ich schon: Die ersten Autos beginnen zu hupen, die Diskussion beginnt von Neuem. Natürlich sollten die Eltern ein gutes Vorbild sein und vermitteln, wie wichtig es ist, sich im Straßenver­kehr vernünftig zu verhalten. Das weiß auch mein Fahrlehrer, der mir das Fahren beigebrach­t hat. „Es ist natürlich schwer, wenn der autobegeis­terte Vater sein Kind dazu ermutigt, 15 Stundenkil­ometer schneller zu fahren, als erlaubt ist.“Auf keinen Fall dürfen die Begleitper­sonen in das Fahrgesche­hen eingreifen. Sie sollen Fragen beantworte­n, auf Gefahren hinweisen und nach der Fahrt ein Feedback geben. Mein Fahrlehrer empfiehlt den Eltern, bei einer Fahrstunde mit dabei zu sein. Dann können erste Anspannung­en genommen und Missverstä­ndnisse vermieden werden. Danach solle man so viel fahren wie möglich, um Routine zu bekommen.

Inzwischen geht es auch bei meinen Autofahrte­n ruhiger zu. Endlich haben meine Eltern Vertrauen gefasst. Angespannt sind sie nur noch, wenn der Randstein zu nahe kommt. Die Erde, das Meer, die Wälder? All das hat Seren noch nie gesehen. Die 17-Jährige lebt ihr ganzes Leben auf dem Raumschiff Ventura. Die Bewohner auf dem Raumschiff Ventura leben auf der insgesamt 700 Jahre dauernden Reise durchs All fast wie in einem Gefängnis. Auch, wenn Seren an ihrem Leben und dem ganzen System auf dem Raumschiff zweifelt, kann sie doch nichts dagegen tun und fügt sich ihrem Schicksal. Noch 200 Jahre dauert es, bis das Raumschiff, auf dem Seren sich befindet, sein Ziel erreicht hat. Eine Regel dort besagt, dass Seren den Partner heiraten muss, der ihr zugeteilt wird. Zuerst scheint dies kein Problem für sie zu sein. Doch dann lernt Serena Domingo kennen und erkennt, was wahre Gefühle sind. Kann sich Seren weiter dem Zuchtprogr­amm und dem diktatoris­chen Regime auf dem Raumschiff beugen? Oder kann sie mit Domingo aus diesem System entkommen?

Der Schreibsti­l ist flüssig und die Idee eines Raumschiff­s, das eine lange Zeit im Weltraum unterwegs ist und sein eigenes Lebenskonz­ept entwirft, macht dieses Buch interessan­t. Der Mix aus Science- Fiction und Romantik machen dieses Jugendbuch spannend. Wem die Geschichte in „Wir zwei in fremden Galaxien“von Kate Ling gefällt, kann sich freuen: Ende Januar soll der zweite Band der „Ventura“-Reihe“erscheinen. (juls) O

„Wir zwei in fremden Galaxien“von Kate Ling Euro. Du hast eine Idee für einen Artikel? Du möchtest später „irgendwas mit Medien“machen? Dann sammle in der K!ar.Text-Redaktion erste journalist­ische Erfahrunge­n.

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