Wer sind diese 1,5 Millionen Menschen, die deutschlandweit von den Tafeln versorgt werden?
● Deutschland weit gibt es 934 gemeinnützige Ta feln, die erste wurde vor 25 Jahren in Berlin gegründet. Nach eigenen An gaben arbeiten 60 Prozent der Tafeln in Trägerschaft gemeinnütziger Organi sationen, von Wohlfahrtsverbänden, kirchlichen Einrichtungen und Stif tungen. Die anderen 40 Prozent sind eingetragene Vereine. Träger der Schwabmünchner und damit auch der Lechfelder Tafel ist der Caritasver band Schwabmünchen. Das Einzugsge biet sind die Stauden und das Lech feld. Es gibt 76 Helfer zwischen 22 und 80 Jahren. Seit einigen Jahren gibt es einen Bringservice für kranke und alte Menschen, die nicht mehr selbst zur Tafel kommen können. ● Die Tafeln sammeln überschüssige Le bensmittel von Supermärkten oder Bä ckereien ein und verteilen sie an be dürftige Menschen, die viele Tafeln zu sätzlich mit Kleidung, Haushaltswa ren oder Möbeln versorgen. Zu den Be dürftigen zählen Arbeitslose, Gering verdiener, Alleinerziehende, kinderrei che Familien und Senioren. Derzeit werden deutschlandweit bis zu 1,5 Mil lionen Personen unterstützt, 23 Pro zent sind Kinder. Bundesweit engagie ren sich etwa 60 000 ehrenamtliche Helfer bei Tafeln, in Bayern 7000. ●
Jede Tafel legt selbst fest, wer Kunde sein darf. Ein Berechtigter be kommt einen speziellen Ausweis und muss jedes halbe Jahr sein Einkommen nachweisen. Die Tafeln in Schwab münchen und Lagerlechfeld versorgen insgesamt 294 Menschen, darunter 30 Rentner und 106 Kinder, mehrheit lich von Arbeitslosen. Etwa ein Drittel der dortigen Kunden sind Flüchtlinge. Pro Ausgabetag werden auf dem Lechfeld 35 Haushalte versorgt, Schwabmünchen bedient zwischen 40 und 45 Haushalte. Wer Arbeitslosen geld II (Hartz IV) bezieht, erhält auto matisch einen Tafel Ausweis. Hartz IV bedeutet: Alleinstehende erhalten vom Staat 416 Euro, eine Mutter mit zwei Kindern zwischen sechs und 13 Jahren 1008 Euro. Zusätzlich werden Kosten von Miete und Strom über nommen. Wer Sozialhilfe bezieht oder eine geringe Rente hat, muss in Schwabmünchen unter der sogenann ten Pfändungsfreigrenze, eine Art Existenzminimum, liegen. Das sind rund 1100 Euro für eine Person, rund 1600 Euro für zwei Personen. Und Asyl bewerber? Wer länger als 15 Monate in Deutschland lebt, dem stehen 392 Euro monatlich zu, zusätzlich werden Miete und Strom vom Staat übernom men. (gali)