Im Laden für geliehene Hochzeiten
In der Ulmer Büchsengasse besetzt Martina Zerman-Holm eine ungewöhnliche Nische: Sie entwirft Themen-Konzepte für den vermeintlich schönsten Tag des Lebens
Martina Zerman-Holm stammt aus Verona, der Stadt Romeo und Julias. Sie ist gelernte Floristin – und hat Freude am kreativen Gestalten, seit sie denken kann. Warum nicht all das verbinden? Seit Anfang 2016 gibt es Zerman-Holms Laden „Ambiente & Fiori“in der Ulmer Büchsengasse einen Ort für Dinge, die man in der Stadt kein zweites Mal finde, sagt die Besitzerin.
Dabei stehen bei „Ambiente & Fiori“nicht viele Artikel herum und es gibt keine blumengefüllten Vasen wie beim Floristen. Zerman-Holm verkauft Themen-Konzepte für das Ambiente von Feiern. Wer zu ihr kommt, muss sein Vertrauen auf ihre Kreativität setzen. Dafür gibt es eine stilvolle Sofa-Ecke und viel Raum fürs Gespräch.
Obwohl sie auch gern die Dekoration anderer Feiern und Feste gestaltet, besteht der überwiegende Teil ihrer Kunden aus Hochzeitspaaren. Wer in ihrem Laden fündig wird, muss keine Deko-Artikel für sein Fest kaufen: Solche sind leihbar und gehen nach der Feier zurück. Aufbewahrt werden sie im Lager eines Dekorateurs, mit dem ZermanHolm kooperiert. Träume abseits des Gängigen aber sind erfüllbar, lernt der Besucher im Laden.
Viele Brautpaare kommen und wünschen sich ihr Fest als „etwas ganz Besonderes“individuell gestaltet, erzählt die Floristin. Was aber das „ganz andere“für das jeweilige Paar ist, gilt es zunächst herauszufinden. Denn bei Martina ZermanHolm muss jedes Detail stimmig gen, sie sei wahrscheinlich blöd und nicht zu realisieren“, erzählt sie. „Ein Paar möchte seiner Hochzeit den Stil einer Reise geben. Afrika oder Asien zum Beispiel.“Soll sich ein Thema als roter Faden durch eine Feier ziehen, gilt es, die passenden Blüten und die Dekoration zu einem Gesamtbild zu entwickeln. Warum nicht Kokosnüsse als Tischdekoration, Sand und türkisblau gefärbtes Wasser in Schalen, wenn ein Paar von einer Afrika-Reise träumt? Dem nachzufühlen, was den einzelnen Menschen ausmacht und was zu ihm passt, damit der „schönste Tag im Leben“wirklich einzigartig wird, ist für Zerman-Holm selbst ein Beruf gewordener Traum.
Dabei kommt es manchmal auch vor, berichtet sie, dass sich die anfänglichen Vorstellungen eines Paares in der Entwicklung des Konzepts völlig verändern. Nur in einem geht die Inhaberin keine Kompromisse ein: Ideen, die ihr persönlich zuwider laufen, weil sie beispielsweise geometrisch und kalt wirken, setzt sie nicht um, sondern empfiehlt den Kunden Floristen, die solche Ideen realisieren. Und sie fragt beim ersten Gespräch nach dem Budget des Paares. „Es soll keine Rechnung geben, die ein Paar umwirft.“Im Schnitt aber liege der Preis für ein Deko-Sorglos-Paket samt Brautstrauß bei etwa tausend Euro. Dafür stamme alles aus nachhaltiger Produktion und jedes ihrer Stücke sei individuell – wie etwa die Schale aus Vulkanasche vom Stromboli, die im Geschäft steht.
Die Blüten auch ausgefallener Pflanzen sind heute fast jahreszeitenunabhängig zu bekommen – auch duftende Frangipani aus den Tropen oder Orangenblüten, die eine jahrhundertelange Tradition als Brautschmuck haben. Und manchmal wirken Träume nach. Einer Braut, berichtet Zerman-Holm, schwebte vor, ihren Strauß als Symbol der Liebe dauerhaft am Leben zu erhalten. So arbeitete die gelernte Floristin zwischen weißen Blüten eine ganze Reihe frischer Ableger von wasserspeichernden Pflanzen ein. Die überstanden den Tag der Hochzeit gut. Die junge Frau konnte sie aus dem Strauß heraus einsetzen und zu Hause am Fensterbrett kultivieren. Am weltweiten Tag des Energiesparens am heutigen Montag bietet die regionale Energieagentur Ulm für alle Bürger der Region eine Telefonaktion an. Von 14 bis 18 Uhr stehen Experten unter der Telefonnummer 0731/173270 zu allen Fragen rund um die Themen Energiesparen und Klimaschutz Rede und Antwort. Infos zur Energieagentur und ihrem kostenlosen und unabhängigen Beratungsangebot gibt es auch unter regionale-energieagentur-ulm.de (az) Hans-Peter Engelbrecht aus Zusmarshausen berichtet heute Abend im Rahmen des Vhs-Frühjahrsprogramms in der Gemeindehalle Nersingen über Hitlers Wunderwaffe aus dem Geheimwerk Kuno II an der Autobahn bei Jettingen. Der Referent spricht die Entstehung von Kuno an, beschreibt die Produktion, wer dort gearbeitet hat, die Reaktion der Bevölkerung sowie den Einmarsch der Amerikaner. Beginn ist um 19 Uhr. (az)