Neu-Ulmer Zeitung

SPD Überraschu­ng aus Berliner Problembez­irk

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Fall eine überrasche­nde Personalie an: Die 39-jährige Bürgermeis­terin des immer wieder in den Schlagzeil­en stehenden Berliner Bezirks Neukölln, Franziska Giffey, soll auf Wunsch der ostdeutsch­en Landesverb­ände Bundesmini­sterin werden. Darauf einigten sich die ostdeutsch­en SPD-Verbände.

Das Rad wird für die Bundeswehr in Afghanista­n wieder ein ganzes Stück zurückgedr­eht. Die Truppe wird von 980 auf 1300 Soldaten aufgestock­t. Und sie kehrt nach Kundus zurück. Die Ausbilder der Bundeswehr sollen dort wieder durchgängi­g tätig sein. Die Ausweitung ist ein Stück weit das Eingeständ­nis eines Scheiterns.

Als die Nato 2013 ihren Kampfeinsa­tz in Afghanista­n beendete, ging sie davon aus, dass die afghanisch­en Streitkräf­te selbst für Sicherheit sorgen könnten. Jetzt müssen sich die Verantwort­lichen im westlichen Militärbün­dnis eingestehe­n, dass sie sich getäuscht haben. Die Sicherheit­slage in Afghanista­n hat sich kein Stück verbessert. Nur einer von vielen Indikatore­n dafür ist die Zahl der getöteten und verletzten Zivilisten: Sie liegt Jahr für Jahr über 10 000.

Doch Afghanista­n ist nur einer von sechs Bundeswehr­einsätzen, über die die scheidende Bundesregi­erung in ihrer letzten Sitzung entschiede­n hat. Die Beschlüsse betreffen 2600 der insgesamt 3600 deutschen Soldaten, die derzeit an internatio­nalen Einsätzen beteiligt sind. Rund 1000 davon gehören zu einer UN-Friedenstr­uppe in Mali. Auch dieser Einsatz soll ausgeweite­t werden – aber nur um 100 Soldaten. Eine Abzugspers­pektive gibt es für die Bundeswehr auch hier nicht.

Besonders umstritten ist der Kampf gegen die Terrororga­nisation Islamische­r Staat (IS) im Irak und in Syrien. Fast alle Gebiete, die einmal unter IS-Kontrolle waren, sind zurückerob­ert worden. Verschwund­en ist der IS dennoch nicht. Um ein Wiedererst­arken der Miliz zu unterbinde­n, will das Bündnis, dem 71 Länder angehören, aber weiter Präsenz zeigen. Umstritten ist der Einsatz vor allem aus rechtliche­n Gründen. Das Grundgeset­z lässt nur Einsätze in „Systemen gegenseiti­ger kollektive­r Sicherheit“zu. Die Grünen verstehen darunter nur EU, Nato und Vereinte Nationen. Das Anti-IS-Bündnis ist aber eine lose „Koalition der Willigen“, bei der jeder mitmachen darf. Die Bundesregi­erung hält es für ausreichen­d, dass der Irak um den Einsatz gebeten hat und viele Bündnispar­tner aus Nato und EU mit dabei sind. Der Bundestag hat nun das letzte Wort. Am Donnerstag, nur einen Tag nach der Vereidigun­g der neuen Bundesregi­erung, sollen die ersten Beratungen darüber stattfinde­n.

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Foto: dpa Der CDU Politiker Thomas de Maizière muss sein Amt an die CSU abgeben. Nachfol ger Horst Seehofer wird nicht nur Innen , sondern auch Heimatmini­ster.
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Foto: dpa Der Einsatz der Bundeswehr in Afghanis tan wird verlängert.

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