Jetzt kommt das Smart Home für alle
Die hightech-gesteuerte Wohnwelt war bislang ein teurer und sehr nüchterner Luxus für wenige. Doch jetzt wird die Technik bequem, wohnlich und günstig installierbar. Das Geheimnis des Erfolgs hat einen Namen: Alexa
Endlich Feierabend: Die Farbe des Lichts wechselt je nach Stimmung, entspannt cool wie in einer Lounge oder gemütlich wärmend mit Kerzenschein-Atmosphäre. Nicht nur das Licht, auch fast jedes andere Gerät im Haus folgt dem Besitzer im Smart-Home gemütlich von der Couch aufs Wort. Die Hi-Fi-Anlage spielt die Wunschmusik aus einer Auswahl von Millionen Titeln. Dazwischen verrät die Stimme aus dem Lautsprecher, wann der Auflauf im Ofen oder die Wäsche in der Waschmaschine fertig ist. Die Rollläden gehen ebenso auf Zuruf elektrisch nach unten, die Gartenbeleuchtung erlischt, das Heizungsthermostat heizt genau zwei Grad kuschelig wärmer und der ferngesteuerte Luftbefeuchter lässt einen Hauch Blutorange durch den Raum wehen.
Das digital gesteuerte SmartHome war erst eine Spielerei. Dann ein Luxus. Oder eine große Investition für jene, die für viel Geld ein neues Eigenheim bauten und gleich auf der Höhe der Zeit sein wollten. Mancher Bauherr ließ dafür extra Kabelstränge verlegen, deren Länge sich auf ein paar Kilometer summierten. Doch im vergangenen Jahr kam die Wende. Ein regelrechter Boom begann: Die neuen Errungenschaften der digitalen Heimtechnik werden immer erschwinglicher und nachrüstbar für Jedermann – egal ob im Neubau oder der Altbaumietwohnung. Vor allem wird das Smart-Home endlich wohnlich, bequem und gemütlich.
Lange versprühte das SmartHome eher den Charme von kühlen Science-Fiction-Fantasien – oft gepaart mit Sicherheitstechnik ausgeklügelter Alarmanlagen samt digital wachsamem Wasserabsperrventils im Keller. Die Steuerung des SmartHome erinnerte eher an die Zentrale einer Industrieproduktion, wenn ein Bildschirm die Daten des momentanen Stromverbrauchs an jeder einzelnen Steckdose auf einen Blick ausspuckte. Und die Vollautomatisierung – etwa mit automatisch bei Dämmerung schließenden Rollos oder per Bewegungsmelder anspringenden Lampen – nervte manchen Besitzer dann mit der Zeit, nachdem die erste Faszination für die neue Technik verflogen war.
Nun aber beginnt ein massenhafter Ansturm auf das elektronischintelligente Zuhause. Ein Fünftel aller deutschen Haushalte besitzt inzwischen mindestens ein SmartHome-Gerät: Im vergangenen Weihnachtsgeschäft waren smarte Beleuchtungssysteme in vielen Geschäften ausverkauft. Weltweit hat der „Megatrend“, wie ihn Experten nennen, hunderte Millionen Menschen angesteckt. Ausgelöst hat den jüngsten Boom der Internetriese Amazon mit seinem Sprachsteuerungssystem Alexa. Es war nicht allein die Erfindung der redenden Lautsprecher namens „Echo“, die auf Kommando Musik aus dem Netz streamen, Antworten auf Fragen nach dem Wetter oder Nachrichten geben und eben auch elektrische Geräte steuern können. Vor allem füllt Amazons Sprachsoftware Alexa eine riesige klaffende Lücke: Endlich gibt es für die Smart-Homes ein offenes und für jedermann einfach bedienbares Betriebssystem. Es wird zum neuen gemeinsamen Standard für alle erdenklichen Arten von Gerätschaften.
Genau das hatte vorher gefehlt. Zwar hatte beispielsweise der ITKonzern Apple schon vor vier Jahren die auf iPad-Benutzer ausgerichtete Smart-Home-Plattform „Apple HomeKit“auf den Markt gebracht. Das System konnte sich jedoch nicht in der breiten Masse durchsetzen. Apple machte den Herstellern von Smart-HomeHaushaltsgeräten rigide Vorschriften für die technischen Schnittstellen, sodass der Kreis der kompatiblen Geräte bis heute überschaubar Die Alternative waren entweder teure Touchscreen-Steuerungen, bei denen unterschiedliche Systeme verschiedener Hersteller von Spezialisten aufwendig aufeinander abgestimmt werden mussten. Die andere Alternative war es, auf dem Smartphone statt einem Programm für alle Geräte das Smart-Home mit einem Sammelsurium verschiedener Apps jeweils unterschiedlich anzusteuern.
Alexa dagegen entwickelt sich für das „Internet der Dinge“zu einem neuen Erfolgsmodell, ähnlich wie es Googles Android für die Smartphone-Welt gelang: eine im Prinzip kostenlose Steuerungssoftware, die sowohl für Kunden, Entwickler und Industrie völlig offen und quasi gratis zum Gerät mitgeliefert wird. Denn Alexa läuft nicht nur auf Amazons Echo-Geräten, sondern auch auf den Streaming-Lautsprechern anderer Hersteller, etwa des aufstrebenden US-Unternehmens Sonos, das die Hi-Fi-Branche derzeit ähnlich durcheinanderwirbelt, wie der Elektroautobauer Tesla die Automobilbranche aufmischt.
Die Smart-Home-Revolution findet zurzeit vor allem in Deutschland und den USA statt. Denn für Amazon ist Deutschland der zweitwichtigste Markt der Welt. So sind Deutsch und Englisch derzeit die einzigen Sprachen, die Alexa beherrscht, Japanisch soll dieses Jahr folgen. Und auch wenn Datenschutzbedenken in Deutschland traditionell groß sind, und mancher Unbehagen angesichts angeschalteter Mikrofone empfindet, dürfte Amazon hierzulande bereits mehrere Millionen seiner Echo-Lautsprecher verkauft haben. Der Konzern hüllt sich darüber in Schweigen und erklärt nur, weltweit seien es „mehrere zehn Millionen“.
Mit Alexa bewegt sich die Steuerung des Smart-Home vom Touchscreen weg und erfolgt per Stimme und Sprache. Amazon hatte für den Erfolg nicht nur gigantische Investitionsmöglichkeiten bei Forschung und Entwicklung, sondern ebenso eine gewaltige Marktmacht, sein System durchzusetzen. Denn der US-Konzern ist gleichzeitig einer der größten Händler für kompatible Smart-Home-Geräte. Über tausend internationale Hersteller kooperieren bereits mit Alexa, denn die technischen Voraussetzungen sind überblieb. schaubar: Viele Geräte, die bereits über Smartphone-Apps fernsteuerbar waren, sind dank kostenloser Entwicklungsprogramme von Amazon einfach für die Sprachsteuerung umrüstbar. Eines der erfolgreichsten Beispiele ist dabei das spektakuläre Beleuchtungssystem Philips „Hue“.
Das Lampensystem des niederländischen Konzerns schöpft das ganze Potenzial moderner LEDTechnik aus. Farbtaugliche HueGlühlampen können nicht nur in allen Tönen von Kalt- bis Warmweiß leuchten, sondern per Fernsteuerung in 16 Millionen verschiedenen ineinanderfließenden Farbtönen erstrahlen. Damit wird Licht, das die Wände in Farben verwandelt, zu einem ständig veränderbaren Mittel der Innenarchitektur. In fast jedem Wohnzimmer lassen sich spielend Lichtstimmungen wie in Bars, Luxushotels oder In-Restaurants bis hin zur natürlichen Sonnenuntergangs-Atmosphäre
Wir haben es ausprobiert und es funktioniert tatsächlich: Mit einem Trick riecht es immer angenehm natürlich aus der Geschirrspülmaschine, ohne dass man auf künstliche Duftanhänger setzen muss. Wir kennen das: Ist die Maschine nicht täglich in Betrieb oder räumen wir das fertig gewaschene Geschirr nicht schnell genug in die Schränke, bildet sich manchmal ein nicht unbedingt appetitlicher Geruch hinter der dicken Klappe. Greift man zu den Maschinen-Deos der Industrie, passiert oft das Gegenteil des erwünschten Effekts: Durch die ganze Küche – oder bei modernen offenen Grundrissen die halbe Wohnung – wabert ein penetrant künstlicher Zitrusgeruch.
Gegen die Ursache des Geruchs hilft natürlich am besten eine regelmäßige Reinigung: Dazu reicht es meist, eine – richtig herumgedrehte – normal große Tasse voll Essigessenz in den oberen Geschirrkorb zu stellen und ein 60-Grad-Programm durchlaufen zu lassen. Auch ein gehäufter Teelöffel Natronpulver, auf den Boden der Maschine gestreut, bindet überraschend viele Gerüche. Und bringt noch einen positiven Nebeneffekt: Das Natron macht später im Spüldurchgang das Wasser weicher und hilft Kalkflecken auf Gläsern zu verhindern.
Für das natürliche MaschinenDeo nehmen wir einfach die Schalen einer frischen Orange, nachdem wir die Frucht gegessen oder als Saft ausgepresst haben. Die Schalen werden einfach im Besteckkorb mitgewaschen. Ihre ätherischen Öle verbreiten in der Maschine einen dezenten, natürlichen Duft, ohne Rückstände auf dem Geschirr. Nach dem Ausräumen ersetzen wir die Schalen durch frische, damit nichts schimmelt. Michael Pohl