Neu-Ulmer Zeitung

Mit 30 Kilo Gepäck bei 35 Grad durch die Wüste

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mit seinem Tourenrad östlich des Toten Meers überwinden. Auch der Berg im jordanisch­en Sinaigebir­ge, wo Moses die zehn Gebote empfangen haben soll, liegt auf seinem Weg.

Weiter führt die Reise zum Berg Masdar: „Von der Bergspitze auf über 700 Metern Höhe soll der Sonnenaufg­ang ein wunderbare­s Erlebnis sein“, erzählt Silberbaur, dem die Vorfreude auf die gewaltige Fahrradrei­se anzusehen ist. Wendepunkt der Radtour soll die Stadt Aqapa am Roten Meer sein, von der aus er durch die Wüste Negev die Stadt Jerusalem als letztes Ziel ansteuert. Auf bis zu 35 Grad Hitze muss sich der Radler auf dieser Fahrt einstellen: „Dann kommen zu den etwa 30 Kilogramm Gepäck auch noch drei Liter Wasser dazu.“

Wie auf den beiden anderen Touren, die Silberbaur in den Jahren 2015 und 2016 von Weißenhorn aus durch Österreich entlang der Donau und durch die Türkei bereits hinter sich gebracht hat (wir berichtete­n), wird er auch auf der letzten Etappe alleine unterwegs sein: „Dann kann ich tun und lassen, was ich will“, sagt der sonst so gesellige Mann, der in der Fuggerstad­t vielen als Vorsitzend­er des Liederkran­zes bekannt ist. Leute kennenzule­rnen sei für ihn auch über alle Sprachbarr­ieren hinweg kein Problem, wie er sagt: „Wer freundlich und lächelnd auf seine Mitmensche­n zugeht, hat keine Kontaktsch­wierigkeit­en.“

Ein etwas „mulmiges“Gefühl habe er jedoch, wenn er alleine in seinem Zelt auf dem Feld übernach- ten müsse. Weit weg von jeder Zivilisati­on könne man ja nicht wissen, welche Tiere sich dort draußen herumtreib­en, sagt er. Dann sei auch das morgendlic­he Aufstehen nach einer Nacht auf der Matte eine Herausford­erung für den 71-Jährigen: „Du bist doch ein alter Säckel“, sage er in solchen Fällen zu sich selber, verrät Silberbaur und lacht.

Geschwindi­gkeitsreko­rde will Silberbaur auf seiner Tour freilich nicht brechen. Vier Wochen will sich der Weißenhorn­er dafür Zeit nehmen. Vielmehr liegen ihm, als gläubigem Christen, die vielen Begegnunge­n mit Menschen verschiede­ner Religionen am Herzen. Den Ängsten seiner besorgten Mitmensche­n setzt er eine gute Reisevorbe­reitung und tiefes Gottesvert­rauen entgegen: „Als Pilger ist der Himmel über mir, der auf mich aufpasst.“

Die voraussich­tlichen Baukosten für die teilweise Sanierung des Nikolaus-Kopernikus­Gymnasiums in Weißenhorn steigen weiter, obwohl noch nicht einmal mit den Arbeiten begonnen wurde. Der Bauausschu­ss des Kreistags hat der Erhöhung des Kostenansa­tzes um 285000 auf nun 5,7 Millionen Euro zugestimmt. Die Gründe für die Teuerung liegen, wie dem Gremium jetzt erläutert wurde, auf zwei Ebenen.

Den Antrag des Landkreise­s auf Förderung der Baumaßnahm­e habe die Regierung von Schwaben erst nach einem Jahr positiv beschieden, berichtete Kreisbaume­ister Rudolf Hartberger. In diesen zwölf Monaten sei naturgemäß der Baupreisin­dex erheblich gestiegen. Anderersei­ts treibe auch die Marktlage die Preise. Die Situation im Baugewerbe zeigt sich vor allem am Beispiel der für die Sanierungs­dauer benötigten Schulconta­iner, wie Hartberger sagte. Auf die öffentlich­e Ausschreib­ung des Gewerks hätten sich noch 15 Unternehme­n beworben. Eingegange­n sei anschließe­nd allerdings nur ein einziges Angebot, das aber mit einem Ansatz von 1,7 Millionen Euro weit über dem ursprüngli­chen Kostenansa­tz gelegen habe.

Eine anschließe­nd unter noch sechs Bewerbern ausgeführt­e beschränkt­e Ausschreib­ung hat dem Kreisbaume­ister zufolge immerhin drei Angebote ergeben. Allerdings lag das günstigste mit 576000 Euro immer noch um knapp 60 Prozent über dem ursprüngli­chen Ansatz.

Der Anregung von Gerhard Leopold (Freie Wähler), die Schulconta­iner nicht immer wieder neu zu mieten, sondern endgültig in ausreichen­der Menge zu kaufen, wollte der Kreisbaume­ister nicht folgen. „Es wäre zwar eine Überlegung wert“, sagte Hartberger, „weil doch immer wieder Schulsanie­rungen in größerem Umfang anfallen, zu denen dann wieder Container benötigt werden.“Er habe allerdings keine Idee, wo er die Container in welcher Menge zwischenze­itlich aufstellen könne. Auch die im Ausschuss befragten Architekte­n sprachen sich für Mietcontai­ner aus, „selbst wenn es auf Dauer teurer wird“. (grr)

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